Samstag, 28. Dezember 2024

NOSFERATU (2025) ist der Wahnsinn | Review/Kritik




Hallo und willkommen zu einem weiteren Review. Ich war Anfang der Woche wieder mal verfrüht für euch im Kino und habe NOSFERATU gesehen. Als Fan von Regisseur Robert Eggers war ich ja auf diesen Film besonders gehyped und extrem neugierig, wie er diesen, ja mittlerweile uralten, Stoff aus dem Jahre 1922 in die Moderne bringt. Was ich von der Nummer halte, das verrate ich euch jetzt. Doch wie immer, wenn ich Filme verfrüht gucke, gibts hier keine Spoiler, was Plot, Twists und vor allem das Ende betrifft. Und wie immer ist alles, was nun folgt, nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt, legen wir los.



NOSFERATU - Der Untote ist ein Horrordrama mit Gothicelementen des Regisseurs Robert Eggers, welcher auch das Drehbuch schrieb und den Film produzierte. Der Film startet am 02. Januar 2025 in den deutschen Kinos, hat eine Laufzeit von 132 Minuten und ist ab 16 Jahren freigegeben. 


Es ist soweit: ich darf endlich über den Film sprechen, den sicherlich sehr viele von euch so heiß erwarten. Und ganz ehrlich, muss ich gleich zu Beginn sagen, dass ich nach der erbärmlichen Katastrophe namens The Crow hier erneut Angst hatte, dass es ein Totalausfall wird. Auf der anderen Seite hatte ich persönlich bei diesem Regisseur noch nie eine derartig lustlos inszenierte Katastrophe. Und die allerersten Stimmen im Vorfeld, nach der Weltpremiere, sagten mir letztlich, das muss ich nun tatsächlich auf einen Versuch ankommen lassen. Aber worum gehts?


Wir erleben die Geschichte von Graf Orlock, gespielt von Bill Skarsgård, der im Begriff ist, ein Haus in Wisborg zu erwerben und dafür den Makler Thomas Hutter (Nicholas Hoult), sowie dessen Frau Ellen (Lily-Rose Depp) auf sein Anwesen in Transsilvanien beordert. Und mehr möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht verraten, zumal eine so alte Geschichte ja auch den meisten Genrefans bekannt sein sollte. 


Meinung:
Und so möchte ich zunächst über den Cast sprechen: Nach dem o.g. Desaster nun also der zweite Film in diesem Jahr mit Bill 
Skarsgård in der Hauptrolle und hier muss ich entgegen aller Befürchtungen sagen: Jap, der Mann kann durchaus so einiges an Kunst auf die Leinwand zaubern, wenn er das richtige Material bekommt. Er hat hier gar nicht so viel Screentime, begrenzt auf den kompletten, dritten Akt, in dem er dann endlich mal komplett zu sehen ist. Vorher lernt man ihn quasi nur durch Erzählungen kennen und die Mythen, die man sich dort erzählt, erwecken schon das schiere Grauen. Dazu ist es dann aber auch ein fetter Wow-Effekt, wenn er zum ersten mal in Aktion tritt: Er rockt diese Rolle mit so viel Hingabe. Das ist wahre Kunst und allein sein Aussehen: für mich persönlich genommen, ist es die beste Performance, seit Beginn seiner Karriere. Daneben bereits erwähnte Lily-Rose Depp, als Maklerfrau Ellen und Nicholas Hoult als ihren Ehemann - wobei Hoult diese Nummer ja schon ein wenig durch seine Performance in Renfield kennt, ist dies hier nicht erneut eine Story um Thomas Renfield. Doch Hoult überzeugt erneut mit so viel Leidenschaft und Passion, mit so viel Liebe und Hingabe, dass ich ihm diese Nummer von Sekunde eins an abkaufe. Ebenso überzeugte mich der Nebencast, erneut bestehend aus einem brillanten Willem Dafoe, als Prof. Albin Eberhart von Franz, der hier extremst mit seiner Katzenhaar-Allergie zu kämpfen hatte, oder Aaron Taylor-Johnson und Emma Corrin als Ehepaar Friedrich und Anna Harding liefern eine solide, glaubhafte und packende Performance, die in diesem Fall perfekt gecastet wurde. 

Was mich hier aber erneut am meisten beeindruckt, sind die Bilder: Und das kann Eggers, wie kein anderer Regisseur der Neuzeit: Diese bildgewaltigen Setpieces, die Kameraarbeit, die Farben: Erneut bekommen wir hier nach The Witch und The Lighthouse ein als Fantasy-Gothic-Epos angehauchtes Drama auf die Leinwand gezaubert, das mir beim gucken einfach nur den Atem stocken ließ. Was man hier alles aufgebaut hat, die Schauplätze an sich, gedreht wurde unter anderem in Tschechien, auf Burg Rosental. Und allein diese Gemäuer im Film zu sehen, ist Atmosphäre pur, baut unendlich Spannung auf und die erneut brillant inszenierten Licht-Schatten-Spielereien mit der Kamera sind einfach nur atemberaubend. Mir persönlich ist kein Regisseur der Gegenwart bekannt, der so geil inszenieren kann. Vielleicht noch Parker Finn - aber das wäre auch der einzige, der mir einfallen würde. Auch der Score ist, nach Smile 2, der beste, den ich dieses Jahr im Kino erlebt habe: Die Musik von Robin Carolan erinnert zum Teil an die alten Klassiker im Vampirgenre, mischen sich aber auch mit neuen Kompositionen, die teilweise noch passender komponiert sind. Kostüm, Maske und Makeup spiegeln das 19. Jahrhundert perfekt wider, wobei der Film an sich jedoch gar nicht so blutig ist, wie ich anfangs befürchtet hab. Dafür wird, ich sagte es ja schon, hier der Fokus erneut auf Atmosphäre gelegt - und sowas kriegt mich im Normalfall eigentlich immer. 


Fazit:
NOSFERATU der Untote ist zweifellos erneut ein Meilenstein in der Filmgeschichte, ich bin mir ziemlich sicher, dass hier die Chancen auf einige Oscars besonders groß sein werden. Eigentlich müsste ich jetzt sogar hergehen und meine Top 10 der besten Filme des Jahres noch einmal überarbeiten. Denn dieser Film würde Smile 2 definitiv von Platz 1 verdrängen. Allein schon durch die bildgewaltigen Szenerien, die atemberaubenden Setpieces und die unglaublichen Kamerabilder. Andererseits wäre es jedoch nicht fair, wenn ich einen Film in diese Liste und auf Platz eins packe, der bei uns offiziell erst im nächsten Jahr startet. Dennoch: Es ist - mit Abstand - das beste, was ich dieses Jahr auf der Leinwand sehen durfte und ich werde mir diesen Film definitiv noch ein zweites mal im Kino geben, sobald er offiziell anläuft. Fans von Robert Eggers sollten sich den 02. Januar genauso im Kalender markieren, wie Fans der Vampirlore um Dracula


Wertung:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10

Und damit bin ich am Ende meines Reviews zu Nosferatu - Der Untote, in den deutschen Kinos zu erleben ab dem zweiten Januar 2025. Doch jetzt frage ich erneut euch: Seid ihr heiß drauf? Habt ihr ihn evtl auch schon in einer Sneak gesehen? Was ist eure Meinung zum Genre? Bitte, ich möchte gerne all das wissen. Schreibts mir in die Kommentare, wenn ihr wollt und lasst mir einen Daumen hoch da, wenn euch dieses Review gefallen hat. 

Und somit bedanke ich mich herzlich fürs reinklicken und durchlesen. Ich gehe nun in den wohlverdienten Urlaub, wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme gucken.

Machts gut und bis bald!

1 Kommentar:

  1. Also erstmal vorne weg. Ja. Jetzt nach dem Lesen habe ich wieder Bock auf den Film.
    Nach der "the Crow" Katastrophe wollte ich mir eigentlich kein Remake mehr mit Bill geben.
    Wie ich schon mal sagte. Ich mag ihn. Aber the Crow war so mies das er Sympathie Punkte bei mir verloren hat, nur weil er sich für diesen Bockmist hergegeben hat.

    Aber was du zu Nosferatu geschrieben hast hört sich ja mehr als nur positiv an.

    Ach so. Und ja ich verstehe das du überlegst deine top ten 2024 zu ändern, wenn der Film so gut ist.
    Aber da er ja erst am 02.01.2025
    In die Kinos kommt würde ich ihn mir fürs nächste Jahr aufsparen.

    In diesem Sinne wünsche ich dir schonmal einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr.

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