Die erfolgreiche Geschäftsfrau Romy hat einen Ehemann und zwei Töchter im Teenageralter. Sie beginnt eine Affäre mit Samuel, einem ihrer neuen Praktikanten, der sie auf der Straße vor einem aggressiven Hund beschützen konnte. Sie fühlt sich sofort von seinem Selbstbewusstsein und seiner Missachtung jeglicher Etikette angezogen. Was zwischen den beiden als aufregendes Spiel mit Unterwürfigkeit und Dominanz beginnt, droht schließlich Romys Leben zu zerstören.
FILMINFO:
Babygirl ist ein Erotikthriller der niederländischen Schauspielerin Halina Reijn, die ebenso das Drehbuch schrieb. Er hat eine Laufzeit von 114 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und startet am morgigen Donnerstag, dem 30. Januar in den deutschen Kinos. Neben Nicole Kidman sind zudem noch Antonio Banderas und Harris Dickenson in den Hauptrollen zu sehen.
PROLOG:
Ich möchte gleich zu Beginn ehrlich sein, denn als dieser Film angekündigt wurde, noch dazu mit der Botschaft, dass Nicole Kidman mit der Hauptrolle besetzt wird... Ich so whow, A24 reißt es zur Zeit. Ich meine kommt schon, erst Heretic und jetzt diese Nummer.. Ich will Babygirl jetzt nicht mit Heretic vergleichen, denn das sind von grundauf zwei komplett unterschiedliche Filme. Dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie bringen beliebte Schauspieler der 90s zurück auf die Leinwand und haben dann auch noch so verdammt gut geschriebene Figuren, eine logische Handlung und glaubhafte Plotholes. Aber worum geht's eigentlich?
STORY:
Romy (Nicole Kidman) ist eine erfolgreiche Businessfrau in den 50ern. Und ihr wird ein neuer Praktikant namens Samuel (Harris Dickenson) zugeteilt, den sie ab sofort betreuen soll. Und die beiden tun sich zunächst schwer, miteinander klarzukommen, denn Samuel gibt Widerworte, agiert und spricht zickig und provokant und man merkt dann doch ganz schnell, in welche Richtung dieser Film will. Denn es kommt, was kommen muss, dass die beiden ne Affäre miteinander eingehen, es geht quasi auch um dieses Klischee, dass Gegensätze sich anziehen, aber dazu gleich im Fazit noch ein, zwei Worte. Auf der anderen Seite gehts dann aber auch klar um die Frage: Kann ich mit Sex meinen inneren Frust stillen und bändigen?, denn zuhause merkt man schon die Spannungen, dass Romy auch gegenüber ihrem Mann Jacob, gespielt von Antonio Banderas, sehr dominant wirkt, der sie beim Sex aber so gut wie nicht beachtet, worunter sie natürlich leidet. Aber mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, dass solltet ihr ab morgen selbst im Kino erleben, sofern euch solche Filme interessieren und/oder ich euch jetzt neugierig gemacht haben sollte, denn - ohne jetzt schon das Fazit vorweg nehmen zu wollen, denn man siehts ja schon im Titel - mir hat der Film außerordentlich gut gefallen.
MEINUNG:
So komm ich zum Cast: Nicole Kidman als Romy, eine sehr erfolgreiche, aber auch sehr frustrierte Business-Woman, sie funktioniert hier wirklich umwerfend gut, und man merkt, Reijn hat sich hier beim Drehbuch schon Gedanken gemacht, indem sie diese Rolle Kidman auf den Leib geschrieben hat. Ich war wirklich sowas von überrascht von dieser Performance, dass ich heute noch drüber nachdenke. Die Preview war vor 2 Tagen. Denn zugegeben, der Spagat zwischen Privatleben und Business ist hier ziemlich breit gehalten und lässt zwischendrin auch Zeit zum Grübeln und Interpretieren, doch das alles meistert sie, als hätte sie nie was anderes gespielt. Harris Dickenson als Samuel mit ziemlich großer Schnauze, der hier gleich klar macht: Wenn du mich einstellst, sag ich dir, was zutun ist, finde ich einerseits gewagt, andererseits wieder als etwas frisches, was ich so noch nie gesehen hab - wo ich mir erneut denke, ihr traut euch. So komm ich noch zu Antonio Banderas als Jacob, der hier gar nicht so viel Screentime hat - worüber ich auch dankbar bin, denn ich mag diesen Schauspieler einfach nicht. Er ist halt da. Und das wars.
Handwerklich hat man hier einfach erneut die gewohnte A24-Qualität: Kamera, Farben und Licht entsprechend top, wir haben saubere, scharfe Bilder und auch der Soundtrack ist hier wieder on Point. Kostüm, Maske und Makeup erinnern an die Klassiker wie Wolf Of Wallstreet oder aber Basic Instinct, sind der Zeit, in der der Film spielt, angepasst und wirken zu keiner Zeit übertrieben oder zu lasch.
FAZIT:
Babygirl ist erneut eine große Leinwandüberraschung, die ich so nicht kommen sah. Man nimmt zwar Elemente aus Shades Of Grey, doch ist hier diesmal die Umkehrung der Fall. Und diese Umkehrung sorgt für mich erneut für sehr gute Unterhaltung. Teilweise bedient man sich aber auch der üblichen Klischees, die man schon in so vielen Filmen hatte: Gegensätze ziehen sich an, das ist eine der zentraleren Messages die dieser Film hat. Aber er setzt sie wirklich genial um: Kidman und Dickenson sind glaubhaft, ich kauf ihm das ab, dass er so ne große Fresse hat. Kidman dagegen ist hier für mich oscarwürdig: Selten habe ich eine so starke Performance gesehen, gerade von ihr hätte ich derartiges am wenigsten erwartet. Aber auch hier erneut: Sie ist eine der besten Schauspielerinnen des Erdbslls: Wenn man ihr das richtige Material gibt. Banderas als 2. 90er-Name - Wie ich schon sagte: Er ist da. Gebraucht hab ich ihn nicht, aber das ist, gemessen am Rest des Films, jammern auf hohem Niveau. Für mich schon jetzt ein Film, der sicher auf meine diesjährige Top10 kommt.
WERTUNG:
Genre: 9/10
Gesamt: 9,5/10
Und damit bin ich am Ende meines Reviews zu Babygirl. In den deutschen Kinos zu erleben ab dem morgigen Donnerstag, 30. Januar 2025 und bedanke mich ganz herzlich fürs reinklicken und durchlesen. Wie steht ihr zu diesem Film oder generell zum Genre? Schreibts mir gern in die Kommentare.
Ansonsten sage ich machts gut bis zum nächsten mal und wünsche euch wie immer ganz viel Spaß, beim Filmegucken.