Sonntag, 26. Januar 2025

Laura Hasn't Slept (2020) | Smile Rewatch

Laura, eine junge Studentin, die scheinbar jede Nacht von einem unheimlichen Alptraum geplagt wird, sitzt im Zimmer ihres Therapeuten und spricht dort über jene Dinge, die ihr seit einiger Zeit Nacht für Nacht begegnen. Was anfangs wie der Beginn einer Therapie wirkt, entwickelt sich dann jedoch sehr sehr schnell zu einem der übelsten Fieberträume und Laura erkennt, dass in ihrer Welt nichts mehr so ist, wie es zunächst erschien...




Hallo liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einer neuen Rewatch-Reihe. Ich hatte erneut ne Umfrage laufen und ihr habt euch diesmal klar und eindeutig für Smile entscheiden. Somit starten wir heute mit dem Erstlingswerk von Parker Finn aus dem Jahr 2020, mit dem Titel Laura Hasn't Slept. Woche für Woche bespreche ich nun alle drei Filme dieses Franchise, von dem ich vor zwei Jahren nicht mal ansatzweise dachte, das es jemals eins wird. Und zugegeben, habe ich hier schon öfters über diese Filmreihe gesprochen, doch es war nie wirklich detailliert und das ist etwas, auf worauf ich ehrlich gesagt schon länger Bock hab. Kommt es hier zu Spoilern? Definitiv ja und wie immer, ist auch hier erneut alles wieder nur meine, persönliche Meinung, ihr seid hiermit gewarnt! 


FILMINFO:
Laura Hasn't Slept ist ein elfminütiger Kurzfilm von Parker Finn, der ebenfalls auch das Drehbuch verfasste. Der Film sollte eigentlich auf dem South by Southwest-Filmfestival uraufgeführt werden, wozu es jedoch aufgrund diverser Diskrepanzen nie kam. Letztlich feierte der Film dann im Oktober 2020 seine Premiere auf dem Chicago International Filmfestival. Die Hauptrollen übernahmen Caitlin Stasey als Laura und Lew Temple als Dr. Parsons.


PROLOG:
Okay, es ist soweit: Ich spreche endlich über eine der besten Horror-Reihen der letzten 15-20 Jahre. Und ja ich weiß, ich klinge schon wieder wie so ein kaputter Plattenspieler, doch diese Nummer zähle ich eindeutig zu der Kategorie Filme, die einen schon nach der ersten Sichtung nicht mehr loslassen. Und tatsächlich kann ich bei jedem mal, wenn ich diese Filme gucke, irgendwas anderes entdecken, was mir bis dato noch nicht aufgefallen ist. Erneut muss ich hier besonders den Werdegang loben (und ganz ehrlich, ich bewundere ihn auch). Parker Finn hat diesen Kurzfilm hier zunächst auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht und dann so eine große Resonanz damit erreicht, dass diese Erfolgsgeschichte langsam an Fahrt aufnehmen und sich zu einem megaerfolgreichen Franchise entwickeln konnte, das bis heute laut BoxOffice-Mojo gut eine halbe Milliarde in die Kassen spülte. Aber worum gehts eigentlich und wie fing das Ganze an?!


STORY:
Laura, eine von einem immer wiederkehrenden, grotesken Albtraum geplagte Studentin, sitzt im Behandlungszimmer des Therapeuten Dr. Parsons und erzählt diesem von ihrem Martyrium: Jede Nacht, kurz nach dem sie eingeschlafen ist, träumt sie immer wieder von einem seltsamen und unheimlichen Mann, der immer ein anderes Gesicht hat und sie permanent anlächelt. Sie erzählt zudem, dass sie davon überzeugt ist, dass es sich immer um den gleichen Mann handelt, da sie ihn an seinen Augen erkennt. In Panik bittet die junge Frau darum, einen Kaffee zu bekommen, den der Arzt jedoch prompt wieder bei seiner Sprechstundenhilfe storniert, nachdem Laura ihm sagt, dass sie bereits zwei Nächte lang gar nicht geschlafen hat. Sie erzählt zudem, dass sie Angst davor hat, das wahre Gesicht dieses Mannes zu sehen: Sie befürchtet, dann sterben zu können. 

Dr. Parsons hört ihr zunächst aufmerksam zu, macht sich Notizen und scheint somit Laura wirklich helfen zu wollen. Dies ändert sich jedoch abrupt, als er sie fragt, wieso sie denn gerade hier sei. Laura, die diese Frage zunächst nicht versteht, begreift nun allmählich, dass sie erneut schläft und träumt, denn mit einem Mal beginnt das Zimmer sich zu verändern: Die Stimmung wird langsam trister, die Farben kälter, der Raum gleicht auf einmal einer schon länger verlassenen Ruine und Dr. Parsons entpuppt sich als genau der Mann, vor dem Laura eigentlich bei ihm Schutz gesucht hatte. Er verdreht seine Augen nach oben und beginnt damit, sich langsam die Haut von seinem Gesicht zu ziehen. Laura schreit auf und will den Raum verlassen. Doch als sie an der Tür ankommt, befindet sich eine Mauer dahinter und sie ist gefangen. 

Der mysteriöse Mann ruft immer wieder ihren Namen und bittet darum, dass sie ihn anschaut. Laura läuft panisch durch den Raum auf der Suche nach einem Weg nach draußen. Der Raum, inzwischen tiefschwarz eingefärbt, sahen wir dieses Zimmer anfangs als hell erleuchtet, freundlich und einladend wirkend, so befinden wir uns nun in einer Art dunklen Kammer, aus der es keinerlei Wege mehr heraus zu geben scheint. Als Laura sich umdreht, ist der Stuhl des Mannes auf einmal leer und auch der Mann scheint verschwunden. Sie geht durch den Raum und stößt dann mit einem teils mumifizierten Skelett zusammen, dass sie diabolisch angrinst. Der Film endet Sekundenbruchteile darauf mit einem tiefen Schrei Lauras...


MEINUNG:
Ich finde es bemerkenswert, wie hier gearbeitet wurde: Die Effekte sind zu 100% praktisch: Das herausfallen der Bücher aus dem Regal -> ECHT, die Metamorphose des Raumes -> ECHT, dies hat man z.B. dadurch erreicht, dass man das Set auf einer drehbaren Ebene errichtet hat, die Maske ist außerordentlich gut und man erkennt auch nicht auf Anhieb, dass es (beachtliche) Puppenarbeit ist, die dazu auch noch animatronisch ist. All dies hat mich auch gestern beim erneuten gucken wieder beeindruckt. 

Das Schauspiel von Stasey und Temple ist glaubhaft, die Chemie lässt sich greifen und auch die Dialoge sind so derart genial geschrieben, dass ich den Film insgesamt 5x gucken musste, um zu kapieren, was er eigentlich erzählen will. Die Kamerabilder sind beeindruckend, die Farben passend an die Situation gewählt und auch die klaustrophobische Note sitzt wie Arsch auf Eimer. Dazu hat dieser Film am Ende dann einen derart heftigen Twist, den ich  erstens: so nicht aufm Schirm hatte und der  mir zweitens einen Mindfuck bescherte, aus der gleichen Kategorie, wie es damals der erste Blair Witch tat: Das alles ist nicht Real und doch fühlen wir die Angst, die Panik und was das allein mit meiner Psyche macht, ist für mich der wahre Horror: Erneut der Plattenspieler: Horror muss nicht immer Gore und Gemetzel sein. Sowas hier kriegt mich dann doch eher, wenn ich mich richtig gruseln und erschrecken kann. Kostüm, Maske und Makeup bekommen ebenfalls ein großes Lob. Nichts wirkt so, als hätte man irgendwo sparen wollen oder müssen, das Makeup gewinnt hier jedoch schon den   ersten Oscar meiner Überzeugung: Die praktischen Effekte vor allem am Ende des Films sind einfach nur bombastisch und sehen wirklich genial und angsteinflößend aus. 


FAZIT:
Dieser Kurzfilm ist ein absolutes Muss für Genrefans des Subtilen Horrors. Erneut: Es gibt hier keine Schlachtplatte, in der jede Sekunde gefühlt drei Teenies gemetzelt werden: Filme dieser Art kloppen bei mir eher auf die Psyche und sowas ist meine favorisierte Art des Horrors. Generell lässt sich sagen: Wer mit Werken wie Midsommar oder Hereditary von Ari Aster seinen Spaß hatte, und auch alle, die damals The Blair Witch Project liebten, werden diese Nummer genauso feiern und loben, wie ich es tue - und obwohl dieser Film nur elf Minuten Spielzeit hat, erzählt und zeigt er uns alles, was wichtig ist, ohne dabei an Spannung und Nervenkitzel einzubüßen. Vieles kapiert man tatsächlich erst nachdem man diesen Film mehrfach guckt und auch sowas liebe ich ungemein. Man denkt: Kenn ich schon - und dann sieht man etwas und denkt sich: Moment, war das schon immer so?! - Ich machs kurz: Ein knackig und subtil daherkommender Kurzfilm, der sowohl Thriller, Horror als auch Mindfuck so gekonnt vereint, dass man hier nur beide Daumen heben kann. Die Effekte und das gesamte Handwerk an sich sind Weltkasse und für ein Studiumprojekt hat Parker Finn hier ein wahres Kunstwerk abgeliefert. Wer dieses Werk noch nicht kennt: Schaut mal auf Finns YouTubekanal vorbei. Es lohnt sich wirklich. Alternativ befindet sich dieser Kurzfilm auch auf der Bluray von Smile Part 1.


WERTUNG:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10


Und damit bin ich am Ende von Teil eins meines neuen Rewatch-Marathons und bedanke mich recht herzlich fürs reinklicken und durchlesen. Nächsten Sonntag geht es weiter mit Smile von 2022. Doch nun frage ich euch: Kennt ihr diesen Kurzfilm? Wenn ja, wie fandet ihr ihn? Schreibts mir gern in die Kommentare. Gerne auch, was euer Lieblings Subgenre im Horror ist. 

An dieser Stelle wünsche ich euch einen schönen Sonntag und wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filmegucken.


Machts gut und bis bald!

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