Dienstag, 26. August 2025

Nobody 2 ist lustig, ABER... | Review/Kritik

Auftragskiller Hutch Mansell ist zurück auf der großen Leinwand und muss sich wortwörtlich erneut mit fiesen Leuten rumschlagen, die ihn jetzt sogar schon bis in das Urlaubsdomizil seiner Familie verfolgen. Einmal mehr muss Hutch seine Fähigkeiten nutzen, um zum einen seine Schulden abzubezahlen und zum anderen, um seine Frau und seine beiden Kinder zu beschützen. Dabei trifft er auf so manchen alten Bekannten und neue, fiese Gauner, die ihm erneut an den Kragen wollen...




Gude, liebe Watcherz und herzlich willkommen zu einem weiteren Reviewpost. Ich bin zurück aus der Sommerpause und war nun endlich erneut für euch im Kino, doch diesmal nicht verfrüht. Denn manchmal, da gucke ich auch einfach so Filme im Kino, weil ich auf sie Bock habe. Und da ich das Blog hier nebenbei betreibe, kann ich auch mal über Filme sprechen, die ich nicht verfrüht zu sehen bekomme, sondern erst am regulären Startwochenende. So auch letzten Donnerstag. Wie immer kommt es hier zu milden Spoilern, was den ersten Film angeht. Da dies kein Mainstream-Popcorn-Kino war, sondern eher unterhalb des Radars zu finden war, will ich auch zum Vorgänger nicht allzu viel verraten. Aber, wenn ihr auf gut gemachte Action steht, gebt ihn euch. Und wie immer ist auch dieses Mall alles erneut nur meine persönliche Meinung. Bitte, bitte seid euch dessen immer bewusst! 


FILMINFO: 
Nobody 2 ist ein Actionthriller mit Bob Odenkirk, Christopher Lloyd und Sharon Stone in den Hauptrollen, der von Derek Kolstad und Aaron Rabin geschrieben und von Timo Tjahjanto inszeniert wurde. Er hat eine Nettospielzeit von 87 Minuten, ist erneut ab 16 Jahren freigegeben und startete in Deutschland am vergangenen Donnerstag, 21. Augugst 2025 in den Kinos.


PROLOG:
Vor mittlerweile gut vier Jahren startete ein Film in den Kinos, der Serienstar Bob Odenkirk, der mir bis dato nur aus Better Call Saul bekannt war, zum meines Wissens ersten mal in einer großen Hauptrolle auf die Kinoleinwand warf: Der erste Nobody ist ein Action-Blockbuster, der es in der Tat mit Größen wie John Wick oder auch Die Hard aufnehmen kann, ohne diese Klassiker bloß schnöde zu kopieren. Es ging um den Familienvater Hutch Mansell, der eigentlich mit seinem Doppelleben durch seine Vergangenheit als Auftragskiller für verschiedene Geheimdienst-Organisationen abgeschlossen hatte, um sich fortan nur noch um seine Familie zu kümmern. Doch natürlich holt ihn seine Vergangenheit irgendwann ein und er muss sich erneut einem brutalen Kampf stellen... Das war 2021 die Prämisse von diesem Film - und jetzt haben wir also ein Sequel am Start. Hab ich das zwingend gebraucht? Nein. Ergibt hier auch nur irgendetwas einen Sinn? Ebenfalls nein. Hatte ich trotzdem meinen Spaß im Kino und wurde gut unterhalten? Yes, Baby!  Während ich dieses Review tippe, fällt mir erneut die Parallele zu Halloween Kills von David Gordon Green auf: Auch hier bin ich erneut die scheinbar einzige positive Stimme zu diesem Film, was wirklich interessant ist. Denn die Kritiker zerreißen diesen Film derart, dass ich mich frage, was das Publikum eigentlich will. Wo ist der rote Faden? Aber egal. Zurück zum Kern und zu der Frage: Worum gehts diesmal eigentlich?


STORY:
Der ehemalige Auftragskiller Hutch Mansell (Bob Odenkirk) steht bei einem seiner Auftraggeber in der Kreide, nachdem er bei einem Einsatz mehrere Millionen US-Dollar in Brand gesetzt hat. Mit einem neuen Auftrag kann Hutch nun einen Teil der Schulden bei seinem Boss, den man nur unter dem Decknamen "Der Friseur"(Colin Salmon) kennt, abarbeiten. Er sagt widerwillig zu, verlangt jedoch zuvor, mit seiner gesamten Familie in Urlaub zu fahren, um neue Energie zu tanken. Und natürlich kommt, was kommen muss. Erneut wird Hutch von seiner Vergangenheit eingeholt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über den Plot verraten. 


MEINUNG:
Bob Odenkirk nun also endlich zurück auf der großen Leinwand, um einmal mehr so richtig aufzuräumen. Und ich habs ja in meinem Vorwort schon angespoilert: So richtig originell war das alles jetzt nicht. Und so gesehen auch kein klares Sequel, dass im Plot direkt an den Vorgänger anknüpft. Was für mich eine wesentliche Konstante sein sollte: Die Kontinuität sollte erkennbar sein und dann in einen neuen Strang übergehen. Das tut man hier mitnichten. Das gleich vorweg. Aber dennoch ist das Ganze dann auf so eine alberne Art und Weise inszeniert, dass ich hier doch das ein oder andere Mal herzhaft lachen musste. Denn angesichts der Tatsache, dass der erste Film bei einem Budget von gerade einmal 16 Millionen im Box Office dann jedoch tatsächlich die 60 Millionen angekratzt hatte, war es klar, dass es weitergehen musste, denn Hollywood ist ja schon seit einiger Zeit fleißig dabei und treibt wirklich JEDE Kuh durch JEDES Dorf. Dennoch hätte ich mir bei aller Comedy ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, als CGI-Gekloppe, das teilweise nicht mal gut aussieht. Die Performance von Odenkirk ist erneut einfach nur genial: Ob er mit seiner Familie boundet, vor allem die Tochter, gespielt von 
Paisley Cadorath, oder dieser herzhafte Humor zwischen Hutch und seiner Frau, gespielt von Connie Nielsen, ja, auch sie bringt man zurück und gibt ihr auch wesentlich mehr zutun. Colin Salmon als "Friseur", den ich bisher nur aus der Videospielverfilmung Doom mit The Rock und Karl Urban kannte, überzeugt als Bad Guy und das, obwohl er gar nicht so viel zutun hat. Scenestealer ist jedoch erneut Christopher Lloyd, in der Rolle von Hutchs Vater David. Und er ist erneut einfach nur köstlich. Die Szenen mit ihm rocken und tragen meiner Meinung nach fast den gesamten Film. Auch er hat ein wenig mehr Screentime als noch im ersten Film und dieser fiese, trockene und teilweise bösartige Humor - ich sags wie es ist. Ich hab in einigen Szenen erneut mein Getränk ausgespuckt vor lachen. Was vor allem daran liegt, dass man sich anscheinend auch hier dachte: Lass die Logik weg und wir haben einfach nur Spaß mit der Nummer. Und ja. Der erste Film vor vier Jahren hat sich noch ne ganze Schippe ernster genommen und ging somit für mich als Thriller durch. Die Nummer hier ist meiner Meinung nach eher Action-Comedy. Vieles ist so drüber, dass man einfach lachen muss. Es gibt da ne Szene, wo es um Hutchs kleinen Finger geht. Aber auch hier spare ich mir größere Spoiler. 

So komm ich noch kurz zum Handwerk und hier muss ich sagen, dass der Film zumindest auf der Riesenleinwand ordentliche Bilder hatte, in den richtigen Farben, es ist bunt, wenn es lustig wird und wandelt sich dann zu Triste wenn die Action aufgedreht wird. Das hat hier meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Wenns dann mal blutiger wird, haben wir einen Mix aus ca. 70% CGI und 30% Handwerk, was ich mir persönlich eher umgekehrt gewünscht hätte, so wie es noch im ersten Film der Fall war. Zudem hatte man beim Sequel gut 10 Millionen mehr in der Hand. Erneut: Ich versteh nicht, wie der weitaus günstigere Vorgänger in den Actionszenen so viel besser aussehen kann. Immerhin - und das möchte ich loben - haben wir erneut 100% echte Action Setpieces und der Film hat mit deutlich unter 90 Minuten Runtime ein so geiles Pacing, dass die Zeit im Saal wirklich wie im Flug verging. Erneut: Bei einer gemütlichen Runde mit Freunden, ein paar Bierchen oder ner Bong, kann man sich das geben. Last but not least, muss ich jetzt noch über mein Highlight im Film reden: Der Soundtrack. Erneut die Pulp Fiction-Regel: Der OST passt hier so geil zu den gezeigten Bildern, dass man ohne Worte etwas erzählt bekommt. Man sollte nicht von "Tonaler Bildsprache" reden, doch der Soundtrack dieser Nummer ist für mich persönlich einer der besten im aktuellen Kinojahr. Perfekt gewählte Musik und ihr kennt mich, dafür gibts Extrapunkte. 


FAZIT:
Nobody 2 ist erneut einer der Filme, auf die ich mich in diesem Jahr am meisten gefreut hab. Einfach weil mich der erste damals schon voll abgeholt hatte. So hat man in Nobody 2 zwar wenig innovatives und wirklich neues, noch wird der Weg des ersten Films aufgenommen und weitererzählt, was für mich der Kern einer Fortsetzung ist, doch wenn man hier von Beginn an die Logik ignoriert, das ganze einfach nur auf sich einprasseln lässt, so kann man unter 90 Minuten eine Story mit dummer Action, flachen Sprüchen und einen Hau-Drauf erleben und dabei einfach  mal das Hirn ausschalten. Etwas schade finde ich, dass man sich beim Script nicht etwas mehr Mühe und beim Handwerk etwas mehr Liebe fürs Detail gegeben hätte. Doch alles in allem, kann man diesen Film genießen - für genau das, was er ist. 


WERTUNG:
Genre: 5,5/10
Gesamt: 6/10


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende mit meinem Review zu Nobody 2, in den deutschen Kinos zu erleben seit dem vergangenen Donnerstag, 21. August 2025. Doch wie immer an dieser Stelle meine Fragen an Euch: Kennt ihr den Film schon? Wenn ja, wie fandet ihr ihn? UND: Habt ihr gelacht? Ich will das wissen! Schreibts mir gerne in die Kommentare und lasst mir ein Like/Follow da, wenn euch dieses Review gefallen hat. 

Und somit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme und Serien-Gucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten Mal.

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