Mittwoch, 25. September 2024

Buffy: Season 3 | Recap


 
Hallo und willkommen zu einem neuen Recap. Ich spreche in dieser Runde über die mir mich persönlich beste Coming-Of-Age aller Zeiten: Buffy. Für alle jüngeren unter euch: es gab eine Zeit vor den Avengers, in der Joss Wheedon sich viele Gedanken über seine Geschichten machte und wo sich vor allem kein Studio eingemischt hat. 

Da ich bei Moviepilot bereits in Essay-Form über diese Serie gesprochen hab, spar ich mir Storylines und beschränke mich auf den Kern. Denn erneut ist es Mittwoch und heute spreche ich über die dritte Staffel von Buffy The Vampire-Slayer, die zeitgleich den Abschluss des ersten Drittels begründet, das sich mit den Highschool-Jahren unserer Helden befasst. Und ich komm gleich zu meinen üblichen Kriterien: Ja, hier kommt es zu Spoilern, was die gesamten Serien von Buffy und dem Spin-Of Angel angeht. Seid euch dessen bitte bewusst. Und wie immer, ist alles was jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt. Legen wir los:

Okay, die dritte Season der Show ist die einzige, bei der ich sage, dass sie vom Content her ein wenig überladen ist: Wir haben das letzte Highschool-Jahr, Buffy muss sich als Jägerin einer Prüfung unterziehen und sich damit ihrer Kräfte als würdig beweisen, daneben haben wir mit Faith, gespielt von Eliza Dushku eine zweite Jägerin, die jedoch auch die dunkle Seite wechselt und wir haben sogar noch eine Anspielung auf das Finale der Show. Das ist zugegeben ne ganze Menge an Content, die man hier in 22 Episoden gequetscht hat. Aber seltsamerweise funktioniert das hier auch um Welten besser, als z.B. in großen Studioprojekten wie z.B. Sam Raimis Spider-Man 3. Und auch hier wird erneut so clever mit dem Genremix gespielt, dass man nie klar sagen kann, in welche Schublade diese Show eigentlich gehört - und ja. Ich liebe einfach alles daran. Bemerkenswert ist auch: Der Badguy ist in dieser Staffel kein Dämon, sondern der Bürgermeister, gespielt von Harry Groener, der einst seine Seele verkaufte und nun zum reinen Dämon aufsteigen will. Doch der Reihe nach: 



Buffy hat nach dem Finale von Season 2 die Stadt verlassen und lebt nun unter ihrem Zweitnamen Anne in einer fremden Stadt. Nach ihrer Rückkehr nach Sunnydale beginnt das dritte und letzte Schuljahr, in dem uns hier - ich sagte es eingangs - ziemlich viel erwartet. Als mit Faith erneut eine zweite Jägerin in die Stadt kommt, die nach dem Tod von Kendra in Season 2 berufen wurde, macht Buffy mit ihr zunächst gemeinsame Sache. Doch Faith, die Regeln generell sinnlos findet, widersetzt sich Giles' Anordnungen und beginnt u.A. zu klauen. Sie findet zudem Gefallen am Plan des Bürgermeisters und schlägt sich auf seine Seite. 

Parallel dazu haben wir die immer noch geknickte Buffy, die nach wie vor nicht mit der Opferung von Angel klarkommt und dafür sorgt, dass dieser aus der Unterwelt befreit wird. Auf sie wartet eine besonders knifflige Aufgabe: Nachdem Giles ihr die Jägerinnenkräfte entzogen hat, soll sie - völlig auf sich allein gestellt - einen der fiesesten Dämonenfürsten quasi kraftlos besiegen. Hier haben wir das vorhin gesagte Foreshadowing auf Season 7, welches man hier gar nicht als solches Erkennt.  Giles' Aufstampfen gegen den Rat der Wächter, dem er selbst angehört, führt jedoch nicht zum Schutz von Buffy in diesem Kampf, sondern zu seiner Entlassung. Und das bringt mich zu Wesley, gespielt von Alexis Denisof - erneut: Der Cast ist eine Wucht, wenn man sich anschaut, wie die großen Hollywood-Stars mal angefangen haben. 

Da Giles mit sofortiger Wirkung entlassen wurde, tritt mit Wesley nun ein neuer Wächter auf, der, im Gegensatz zu Giles, nur seine Aufgabe als Priorität sieht und keinerlei Menschlichkeit zu besitzen scheint. Einzig Cordelia schafft es, ihm etwas mehr Gefühl zu entlocken und diese Lovestory ist einfach nur zuckersüß geschrieben. Unter beiden Jägerinnen schafft es Wesley jedoch nie, Autorität oder Respekt zu bekommen. Eher machen sich die Mädchen über ihn und seine - nicht ganz so geheime - Beziehung mit Cordelia lustig. Auf einer Schulveranstaltung erfährt Buffys Mutter nun auch endlich vom gefährlichen Doppelleben ihrer Tochter, da es bei einem Gespräch zwischen ihr und dem Direktor zu einem Vampirangriff kommt - und auch, wie das geschrieben ist, mit anfänglicher Skepsis, "verarscht mich mein Kind grad?" bis dann diese Viecher auftauchen - einfach nur herrlich. Nach einer Weile erkennt Buffys Mutter aber, dass alles wahr ist, was Buffy und Giles ihr offenbaren. 

Stichwort Giles: Was sie hier mit ihm machen, ist ein weiterer Grund für meine unendliche Liebe zu der Show: War er in den ersten beiden Seasons noch der knittrige Brite mit Liebe zur Jagd, genauen Vorschriften und Minztee, wandelt sich der Charakter nun langsam zu einer Art Ersatzvater, der sich im Gegensatz zum Rest des Rates um seine Jägerin schert, sie so gut es geht schützen will. Eine weitere Wandlung haben wir bei Buffys Freundin Willow: Das schüchterne Mädchen aus den ersten beiden Staffeln hat hier nun ihre erste Liebe: Oz, gespielt von Seth Green, den viele wohl noch aus der King-Verfilmung "IT" kennen, wo er 1990 den jungen Ritchie Tosier spielte. Auch er trägt ein Geheimnis mit sich, von dem Willow und die anderen erst ziemlich spät erfahren: Oz ist ein Werwolf und zählt somit eigentlich zu den Todfeinden Buffys. Da Oz sich jedoch jedes Mal bei Vollmond einsperrt, weil er selber kein Bock auf diese Transformation hat, belassen es die Scoobies dabei. Und auch hier erneut: Es ist einfach nur zuckersüß, wie diese Romanze geschrieben ist. 

Zum Finale hin, spürt der Zuschauer dann aber auch die stetig steigende Spannung: Bei einem Fight zwischen Angel, Buffy und Faith, wird letztere so schwer verletzt, dass sie ins Koma fällt. Der Bürgermeister vollzieht am letzten Schultag sein Ritual und steigt zum Dämon auf. Buffy und ihre Clique stellen ihm eine Falle und jagen ihn mit der gesamten Schule in die Luft. 




Meinung:
Die dritte Staffel hat deutlich mehr Content und verzweigte Stränge in der Handlung. Doch diese so gekonnt mit dem Hauptplot zu verweben, ist einfach nur geil. Mit Seth Green und Alexis Denisof kamen erneut zwei Sidecharaktere, die später, weit nach der Show, eine bemerkenswerte Karriere gestartet haben. Sowas hat die Serie andauernd, in Season IV komm ich erneut dazu. Das Budget war diesmal erneut um einiges höher, was man aber auch sieht: Erstmals kam CG zum Einsatz, um den Dämon im Finale komplett darzustellen. Handwerklich legt Season III ne ordentliche Schaufel drauf. 

Die Dynamik zwischen Buffy und ihrer Mutter Joyce wird weiter ausgebaut: Aus anfänglicher Skepsis wird Vertrauen und Verständnis. Etwas ähnliches macht man mit Giles, der langsam immer mehr auftaut und bereits jetzt sowas wie väterliche Gefühle zu seiner Jägerin aufkeimen lässt. Auch der Switch von Faith auf die böse Seite hat mir außerordentlich gut gefallen, das ist einfach so wundervoll geschrieben. Etwas ermüdend fand ich den Ausstieg von David Boreanaz als Angel, der nach seiner Rückkehr aus der Unterwelt einsieht, dass es das beste für ihn und Buffy ist, wenn er die Stadt verlässt. Es ist jedoch keinesfalls das letzte Mal, dass wir ihn in dieser Rolle in dieser Show sehen. 



Fazit: 
Es bleibt dabei, wozu soll ich groß wiederholen, was ich schon 2x sagte. Auch hier hat man erneut alles richtig gemacht. Und für mich ist Stand jetzt, Season III die beste. Bin mal gespannt, ob sich das bis nächste Woche ändert. Denn dann sprech ich über Season IV. Doch ketzt frag ich euch: Was haltet ihr von der Staffel, oder der Show als Ganzes? Jede Meinung ist hier willkommen. Ich freu mich. 

Wertung:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10

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