Donnerstag, 12. Dezember 2024

Das habe ich nicht erwartet: Heretic (2024) | Review/Kritik


 

Hallo und willkommen zu einem weiteren Review. Ich war mal wieder verfrüht für euch im Kino und habe den neuen, psychologischen Thriller mit Hugh Grant gesehen: Heretic. Und dieser Film hatte ja bei seiner Ankündigung einen derart heftigen Hype ausgelöst, dass ich die verfrühte Vorführung erst gar nicht erwarten konnte. Was ich im Nachhinein von der Nummer halte, das verrate ich euch jetzt. Doch an dieser Stelle wirds diesmal erneut keine Spoiler zu Handlung und Ende des Films geben, da ich euch das Kinoerlebnis nicht schon im Vorfeld vermiesen will. Und natürlich ist auch dieses mal alles wieder nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt, legen wir los. 


Heretic ist ein psychologischer Thriller mit Horrorelementen von Scott Beck und Bryan Woods, der am 26. Dezember 2024 in die Kinos kommt. Er basiert auf einem  Originaldrehbuch des Regie-Duos, hat eine Laufzeit von 110 Minuten und ist ab 18 Jahren freigegeben. Die Hauptrolle wird von Hugh Grant verkörpert. 


Als dieser Film im Sommer angekündigt wurde und ich bereits ein, zwei Teaser gesehen hatte, dachte ich mir: Okay, das ist wieder so ein Mix aus Collector und SAW und ich erneut so: Wozu brauchen wir diesen Film? Erneutes rumspielen mit Genreklischees, davon haben wir doch eigentlich genug in der breiten Masse. Doch auch hier wurde ich dann vergangenen Montag im Kino eines besseren belehrt: Wie immer bleibe ich hier nun sehr vage, was den Plot angeht und spreche nur über die Dinge, die ich mochte, und die ich doof fand. 


Der Film handelt von zwei noch ziemlich jungen Ordensschwestern, namens Barnes und Paxton, die von Tür zu Tür tingeln, um andere Menschen auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen, zum anderen aber auch, um Spenden zu erbitten, um diese Arbeit finanzieren zu können. Als es dann jedoch beginnt, heftig zu stürmen, stehen die beiden vor dem Haus von Mr. Reed, um dort vor dem Sturm Schutz zu erbitten. Nach und nach zeigt dieser jedoch sein wahres Gesicht und so kommt es, dass sich Schwester Barnes und Schwester Paxton auf einmal in einem als Irrgarten funktionierenden Katz- und Mausspiel um Leben und Tod wiederfinden. 


Meinung:
Zugegebenermaßen folgte auf auf die ersten Promobilder dieses Films ein regelrechter Hype und erste Testscreenings sowie die Weltpremiere im September in Toronto wurden überraschend positiv aufgenommen und sorgen im Endeffekt dafür, dass dieser Film einen noch größeren Hype erlebt, der bis heute tatsächlich nicht gebrochen scheint. Und ja, was soll ich sagen? Nach der Erstsichtung in der Sneak verstehe ich auch, wieso. 

Doch zunächst möchte ich über den Cast sprechen: Hugh Grant war seines Zeichens ja immer wieder der Herzensbrecher Hollywoods: In Filmen wie Notting Hill, About A Boy oder aber Tatsächlich... Liebe ging es immer nur darum, wie man das andere Geschlecht am besten und schönsten verführt - und zugegeben: Ich bin bis heute kein Fan dieser Filme und habe auch um den Schauspieler immer einen Bogen gemacht.  Ihn hier jedoch  als kranken Antagonisten zu erleben, der durchaus auch in der Lage sein kann, perfide Spielchen zu treiben und sogar mitunter tödliche Fallen stellt, wirkte überraschend frisch auf mich. Ich hab ihm die Nummer von Sekunde eins an abgekauft und mich immer wieder selbst gefragt, wie würde ich entscheiden. Tatsächlich ist dies mit eine seiner besten Performances, die ich jemals auf der Leinwand sah, das alles funktioniert wirklich sehr gut. 

Daneben haben wir mit Sophie Thatcher als Schwester Barnes und Chloe East als Schwester Paxton zwei Schauspielerinnen, von denen ich erneut positiv überrascht war: Zumindest Sophie Thatcher ist mir noch ein Begriff aus The Boogeyman von 2023, wo sie die kleine Sawyer spielte, die Tochter des Psychiaters. Auch hier gefällt sie mir wieder außerordentlich gut. Daneben noch bereits erwähnte Chloe East, die ich jedoch nur aus der TV-Show Generation kenne. aber auch hier erneut: Dieses Duo zweier Ordensschwestern hatte von Sekunde eins an meine volle Aufmerksamkeit und erneut: Man ist so auf der Seite der beiden, dass sie dieses Spiel überleben und es irgendwie schaffen, dieses Haus in Form eines Irrgartens wieder verlassen zu können.

Etwas schade finde ich dagegen, dass man hier definitiv noch mehr hätte rausholen können, denn so ab ca. dem 2. Akt vergaloppiert die Story sich auch hier und der Fokus liegt dann mehr und mehr auf dem tödlichen Parcours, doch alles in allem: Ich hab hier dieses Jahr schon schlimmeres besprochen und somit ist diese Kritik eher wieder das berühmte "jammern auf hohem Niveau". Handwerklich haben wir hier wieder szenenstimmige Bilder in den richtigen Farben, z.B. bei den Blicken in die eine oder andere dunkle Ecke dieses Horrorhouse, ließen mir dann doch nen Schauer über den Rücken laufen. Auch die Szenen während der Gespräche der drei Figuren im Film, mit dieser stetig kälter werdenden Farbpallette, ließen mich teils mit einem sehr unangenehmen und mulmigen Gefühl zurück. Das alles ist echt stark inszeniert, obwohl wir die ganze Zeit über permanent im selben Raum sind. so baut man wahnsinnige Spannung auf. Kostüm und Makeup würde ich hier als okay einstufen, blutigere Szenen gibts hier selten. Aber wenn es dann mal in Richtung Horror geht, hält die Kamera auch hier volle Kanne drauf. Eine FSK 16 ist es allemal, wenn nicht sogar ab 18. Doch auch hier gilt: Die Stärke des Films ist erneut Spannung, Atmosphäre und das unangenehme Empfinden: Hier passiert gleich was Schreckliches. Der Score überrascht tatsächlich an manchen Stellen im Film, aber auch hier will ich euch nicht zu viel verraten. 


Fazit:
Alles in allem ist Heretic von A24 erneut ein Film, den ich so nicht kommen sah und der mich wirklich positiv getroffen hat. Alles mit Grant macht wahnsinnig viel Spaß und die beiden Mädels als Opfer-Duo in einem Spiel über die Glaubensfrage machen ebenfalls so vieles richtig. Dazu hat der Film trotz seiner fast zwei Stunden Länge ein extrem gutes Pacing und wirkt damit nicht so derbe in die Länge gezogen, wie Terrifier. Wer auf gut gemachten Psychoterror steht, sollte sich den 2. Weihnachtstag rot im Kalender markieren und sich einen Kinobesuch gönnen. Wer jedoch eher Gore und hartes Gemetzel von Anfang bis Ende bevorzugt, wird sicherlich enttäuscht sein. Für mich genommen, ist es jedoch erneut eine Überraschung, die ich so nicht mal ansatzweise erwartet habe. 


Wertung:
Genre: 8,5/10
Gesamt: 7/10


Und damit bin ich am Ende meines Reviews zu Heretic mit Hugh Grant. In den deutschen Kinos zu erleben ab dem 26. Dezember 2024. Doch jetzt frage ich euch? Steht ihr auf derartigen Horror? Freut ihr euch drauf? Und: Was schaut ihr so über die Feiertage? Schreibts mir gern in die Kommentare und lasst nen Daumen hoch in FB da, sollte dieser Artikel euch gefallen haben. Wenn nicht - hey, dann halt nicht! :)


Und somit bedanke ich mich fürs reinklicken und durchlesen und wünsche noch ganz viel Spaß, beim Filmegucken.

Machts gut, bis bald! 

4 Kommentare:

  1. Okay. Der Film hört sich tatsächlich interessant an.
    Und da muss ich direkt mal zugeben, das es schön ist das es Leute wie dich gibt.
    Realtalk:
    Im Normalfall hätte ich bei dem Namen Hugh Grant sämtliches Interesse an diesem Film verloren.
    Und ja. Es wird nach wie vor eine Überwindung für mich sein, mich auf ein Film mit diesem "Schauspieler" einzulassen.
    Schauspieler ist extra in Anführungszeichen gesetzt. Weil jemand der in 9 von 10 filmen die gleiche Art von Rolle spielt ist für mich nur bedingt ein Darsteller.
    Egal...
    Dein Review könnte der Auslöser für etwas sein, was bisher noch nie vorgekommen ist.
    Und zwar das es einen Hugh Grant Film gibt, den ich tatsächlich mit Absicht anschauen werde. Und wenn er hält was du sagst der erste den ich nicht nach 30 Minuten wieder ausmachen werde.


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    1. Danke für diesen Kommentar. Ich glaube hier muss ich nicht extra betonen, wie viel mir dies bedeutet.

      Um beim Thema zu bleiben: Ich hatte aufgrund der vielen Lovestorys von Grant in den 90ies (der einzige Film aus dieser Zeit, den ich wirklich komplett gucken konnte, war About A Boy), Anfangs auch extreme Skepsis. Nach den ersten Kritiken aber, wollte ich nen Versuch wagen und das Ergebnis war mehr als überraschend.

      Gönn dir den Film, aber erwarte keine Schlachtplatte alá SAW. Mehr kann und will ich an dieser Stelle nicht verraten.

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  2. Hab' mir den Film am Montag in der Sneak angeschaut und finde ihn definitiv sehenswert 💯 Überzeugender Hugh Grant👍🥳

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    1. Auch an dich ein herzliches Danke für den Kommentar und viel Spaß weiterhin beim Filmegucken.

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