Montag, 2. Dezember 2024

Meine Blurays: NERVE (2016) | Review/Kritik


 

Hallo und willkommen zu einem weiteren Review, meine eigene Bluray-Sammlung betreffend. Ich hatte ja vor kurzem erst, ich glaub, es war im Oktober diesen Jahres, ein neues Format hier gestartet, in dem ich so'n bisschen über die Filme rede, die ich selber im Regal stehen habe. Angefangen hats mit Sabotage, Fall und Die Fliege und alle drei Reviews wurden für meine Verhältnisse ziemlich oft geklickt - erstmal ein fettes DANKE dafür ! Des weiteren sind es bei mir oft kleinere Nischenproduktionen, die nicht so Mainstream waren, dafür jedoch gut gemacht und besetzt, dass ich einfach drüber sprechen möchte. Und naja, ich bin Blogger und Filmnerd, wieso also nicht ein Review drüber machen, was ich hin und wieder privat im Player habe?! Kommt es hier zu Spoilern? Eventuell kratze ich ein paar Plotholes an, werde euch jedoch nicht alles verraten und auch versuchen, euch nicht das Ende kaputtzumachen. Und wie immer ist alles wieder nur meine persönliche Meinung, seid euch dessen bitte bewusst. 


Filminfo:
Titel: NERVE
Produktion: USA, 2016
Regie: Henry Joost, Ariel Schulman
Genre: SciFi/Thriller/CoA
Cast: Emma Roberts, Dave Franco, Emily Meade
Kosten: 19M
Box-Office: 83M


Okay, Nerve erschien mir zunächst wie so eine klassische Teenie-Romanze ala Romeo und Julia, durch die mittlerweile alltägliche Welt des Internets in die Moderne teleportiert, aber das ist hier nicht der Fall. Dieser Film ist tatsächlich in der Top20 meiner absoluten Lieblingsfilme. Weil das ist auch wieder  son Film, der gefühlt aus dem Nichts kam und mich sofort mitgerissen hat. Aber worum gehts? 

Um endlich einmal selbst der Mittelpunkt ihrer Clique zu sein, meldet sich die sonst eher prüde und schüchterne Venus, genannt Vee, bei einem neuen, illegalen Online-Spiel namens "Nerve" an. Ziel des Spieles ist es, Watcher zu bekommen, die sich dann Challenges ausdenken, die der Spieler absolvieren muss. Diese Challenges werden jedoch von mal zu mal riskanter und so wird diese eine Nacht für Vee und ihren Begleiter zu einem immer krasser werdenden Horrortrip am Rande der Legalität, der für sie sogar tödlich enden könnte... Mehr sei an dieser Stelle nicht gespoilert, denn der Film hat plottechnisch einiges zu bieten und weiß zu überraschen. 


Casttechnisch bedienen wir uns hier einer genial besetzten Emma Roberts, Tochter der-Actionikone Eric Roberts, die ja schon eine solide Performance in Scream 4 ablegte, wobei man sie sonst doch eher aus Disneyproduktionen wie Aquamarin oder eben Komödien wie We Are The Millers und Das Hundehotel kennt, kann sie eben auch Thriller und Horror und zeigt hier eine wirklich starke Performance. Dabei geht es neben den Thrilleraspekten dieses Spiel betreffend auch immer wieder mal um den Verlust des großen Bruders, der für nen Struggle zwischen ihr und der Mutter sorgt, die sich immer wieder in ihr Leben einmischt und ihre Tochter für sich allein beansprucht und diesen, ich sag jetzt mal plump, "Ausbruch" mit dem Ziel, ich mach jetzt endlich das, was ich will, denn jetzt bin ich mal dran, macht sie hier wirklich sehr gut. Daneben Dave Franco, der Bruder von James Franco, den wir durch Filme wie 21 Jump Street, dessen Sequel und auch dem Remake von Fright Night kennen, als Sam bzw. GamerTag: Ian, einen krassen Gegenpart zu Venus, der den Anschein erweckt, nicht ganz so ehrlich zu sein, wie er sagt. Aber auch hier will ich nicht zu viel spoilern. Dazu haben wir dann noch Emily Meade als Vees beste Freundin Sydney, die immer im Mittelpunkt steht, das hochnäsige It-Girl, das vor nichts Angst hat, außer dem Verlust ihrer Follower, erscheint mir hier n bisschen zu drüber und overacted, was das Bitchmoving angeht. Aber auch sie hat einige starke Momente, z.b. eine Szene, die hat mit ner Leiter zutun, wo man sich wirklich freut, dass sie auf die Fresse kriegt. Das alles hat viel Spaß gemacht. 

Was ein wenig gezwungen auf mich wirkte, war diese Lovestory, die man da auch noch mit reingewoben hat, wo ich mir denke, wer braucht das jetzt auch noch in einem sonst so guten Mix aus Drama und Thriller, der für sich genommen ziemlich gut funktioniert. Zumal diese CoA-Geschichte dann doch wieder zu breit gehalten wird, zu vorhersehbar, zu konstruiert auf mich wirkte, dass ich mir sage: DAS kauf ich euch nicht ab. Ansonsten, um nicht direkt das Fazit vorweg zu nehmen: ist das ein ziemlich schmackhaft daherkommender Thriller, der ansonsten positiv bei mir ankam und auch dafür sorgte, dass ich noch weiter drüber nachdenke, denn der Film hat ne Message. Aber dazu gleich im Fazit noch ein zwei Worte. 

Handwerklich haben wir hier wirklich einen saustarken Film am Start. Viele Kamerafahrten - darunter eine auf dem Motorrad... Da sind die wirklich mit der Cam durch den Verkehr von NY - im Stil von Sam Raimis Arbeit bei Spiderman: Die Autos: ECHT, Die Leute auf der Straße: ECHT, die Stunts: ECHT, allein sowas beeindruckt mich enorm und verdient Extrapunkte: Was die sich hier haben einfallen lassen, im Hinblick auf die wirklich sau-gefährlichen Challenges, sowie die Umsetzung dieser Ideen, verdient Hochachtung. Dazu ist auch dieser Film erneut eine wirklich geniale NY-Story. Wir beziehen die komplette Stadt als Charakter mit ein und sowas liebe ich ja auch an besagtem Spiderman oder den ersten beiden Ghostbusters-Filmen. Daneben haben wir in den dramatischen Takes enorm viele Closeups, die hier aber auch wirklich passend gewählt sind. Sie unterstreichen die Dramaturgie und verleihen unseren Charakteren mehr Tiefe. Kamera, Licht und Farben sind okay bis sehr gut, keine Meisterleistung, was bei dem Budget aber auch in Ordnung ist. Kostüm, Makeup und Maske auf Standardlevel, teenagergerecht, was ich erwarte bei ner FSK von 12. Score und Soundtrack sind hier absolut genial gewählt: Erneut, man bedient sich hier einmal dem kompletten Spektrum von Spotify: House, Pop, Rap, dazu der Score von Rob Simonsen, eher gediegen, in Actionsequenzen auch gern mal ausladender - doch für mich stets passend zur gezeigten Szenerie. Ein Film wo ich von der Musik nicht permanent genervt bin, sondern wo ich sage: Jep. Ihr habts getroffen. 


Fazit:
Nerve ist ein wirklich gut gemachter, solider Thriller mit Sci-Fi-Momenten und einer Priese Coming Of Age, der wirklich extrem starke Momente hat. Man muss hier keine schlechte Lovestory erwarten, sollte jedoch auch nicht mit einem Meisterwerk rechnen. Stark finde ich, dass dieser Film eine klare Message hat und die auch gekonnt rüberbringt: In neuartiger Weise bekommen wir die Gefährlichkeit von s.g. Tiktok-Challenges vors Auge gebracht, die mitunter auch tödlich enden können. Ja, auch das zeigt der Film ein-zweimal wo ich mir denke: Respekt, ihr traut euch hier was. Der Name Nerve entstand wohl, weil man sich die Rechte für TikTok nicht leisten konnte und zudem auch keine Werbung machen wollte. Dennoch sollten sich Eltern diesen Film anschauen, bevor sie ihren minderjährigen Kiddies ein Smartphone in die Hand drücken. Ansonsten sagte ich ja schon, dass es bis auf die konstruierte Lovestory ein wirklich solider Thriller ist, der durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient. 


Wertung:
Genre:8,5/10
Gesamt: 7/10


Und damit bin ich am Ende meines Reviews zu Nerve, einem wirklich sehenswerten Filmchen. Doch jetzt frage ich euch: Kennt ihr den Film, mögt ihr ihn, oder hab ich euch jetzt sogar neugierig gemacht? Schreibts mir in die Kommentare. Ansonsten wünsche ich wie immer viel Spaß beim Filmegucken.


Machts gut und bis bald.

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