Samstag, 25. Januar 2025

Wenn "ABER" ein Film wäre: WOLFMAN (2025) | Review/Kritik




Familienvater Blake erbt sein abgelegenes Elternhaus im ländlichen Oregon, nachdem sein Vater auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Obwohl seine Ehe mit der einflussreichen Charlotte in die Brüche gegangen ist, kann er sie überreden, das Anwesen mit der gemeinsamen Tochter Ginger zu besuchen. In der Nacht wird die Familie jedoch von einer unheimlichen Kreatur angegriffen und verbarrikadiert sich im Haus. Als sich auch Blake seltsam verhält und plötzlich verwandelt, muss Charlotte abwägen, wo die größere Gefahr lauert. 

Und damit geht es hier nun um den neuen Film von Autor und Regisseur Leigh Whannell, der seit diesem Donnerstag, dem 23. Januar im Kino zu sehen ist. Bevor ich jetzt gleich über diesen Film spreche, weise ich erneut darauf hin, dass es hier keine Spoiler gibt und dass alles, was jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung ist. Bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst. 


Filminfo:
Produktion: USA 2025
Regie: Leigh Whannell
Cast: Christopher Abbott, Julia Garner, Matilda Firth
Genre: Horror/Mystery
Laufzeit: 103 Minuten

Meinung:
Okay, 2025 ist es nun soweit, wir bekommen einen neuen Werwolf-Film, der erneut wieder ein Remake, bzw eine Neuinterpretation eines absoluten Klassikers ist: Der Wolfsmensch aus dem Jahre 1941. Und wie man schon im Titel lesen konnte, bin ich bei diesem Film wirklich hin und her gerissen, wenns um die Frage geht, wie ist dieser Film einzuordnen. Aber immer der Reihe nach: Zunächst mal muss ich die schauspielerische Leistung enorm hervorheben. Abbott und Garner als Eltern einer Tochter, gespielt von Matilda Firth, die sich eher widerwillig dazu überreden lassen, das vom Vater vererbte Haus zu besuchen. Und natürlich kommt, was kommen muss: Der Vater wird von einer Kreatur in den Arm gebissen und es beginnt eine langsam ausartende Metamorphose, die mich hier doch schon sehr an Cronenbergs Meisterwerk Die Fliege erinnert. Und das fand ich dann auch schon wieder so offensichtlich geklaut, dass ich mir im Nachhinein doch Gedanken mache, ob meine erste Euphorie nicht doch etwas zu stark war. Dennoch waren die Performances der drei Hauptfiguren echt stark und man kauft ihnen das auch alles ab. Zwischendrin merkt man dann aber auch sehr schnell, dass die Familie als solche gerade dabei ist, zu zerbrechen, was mich auch wieder an ein klassisches Drama erinnert.

Handwerklich ist Whannell hier tatsächlich wieder auf der Spur des ersten SAW: Ich persönlich habe kein CGI-Gekotze auf der Leinwand gesehen, alles ist praktisch und sowas liebe ich einfach nur. Die Kamera liefert uns klare Bilder und auch das Setting in diesem Wald, umgeben von Nebel, dazu der volle Mond, das sind dann Dinge, die mich letztlich immer kriegen, denn Kameramann Stefan Duscio arbeitet hier sehr viel mit Atmosphäre und Lichtspielereien, die so gut inszeniert sind, dass ich wirklich beeindruckt war. Kostüm, Maske und Makeup erinnern an die alten Klassiker wie An American Werewolf in London sind jedoch dosiert eingesetzt und wirken nicht so künstlich übertrieben, wie in einigen anderen Neuinterpretationen von alten Klassikern. Aber auch auf dieses Lob folgt beim Thema Soundtrack wieder Kritik: Die musikalische Untermalung war mir an sehr sehr vielen Stellen deutlich zu laut, gerade bei den Jumpscares musste ich mir fast die Ohren zuhalten. 

Das Design des Wolfsmenschen ist für Genrefans vielleicht etwas zu viel, doch ich finde es gerade interessant, hier einen anderen Weg zu gehen, als uns den xten Werwolf-Film zu geben in dem wir erneut den gleichen Ablauf haben. Auch hier sah ich Parallelen zu Maggie mit Arnold Schwarzenegger und einer fantastischen Abigail Breslin. Dieser Film hat uns auch das langsame verwandeln der Tochter in einen Zombie gegeben und generell mag ich es, wenn man etwas neues versucht, dabei dann aber dem Grundprinzip treu bleibt. Und genau das macht dieser Film. Zumindest aus meiner Sicht. Es geht um die Metamorphose und die damit verbundenen Ängste und Sorgen. Was ich tatsächlich aber am schlimmsten fand: Wisst ihr noch, wie ich bei Terrifier abgerotzt hab, von wegen diese Filme sind viel zu lang. Dieser Film geht Netto 92 Minuten, fühlt sich jedoch beim gucken an, wie zweieinhalb Stunden,  sodass ich auch hier erneut nach einiger Zeit permanent auf die Uhr geschaut hab. 


Fazit:
Ich hab diesen Film bereits vergangenen Montag in der Sneak gesehen und je länger ich darüber nachdenke, so verwirrender wird diese Nummer. Für mich genommen ist Wolfman erneut eine Berg-und Talfahrt. Die Effekte, das Schauspiel, die Setpieces und die Interpretation auf diese Art und Weise haben mir außerordentlich gut gefallen. Wir nehmen klassische Elemente, erzählen sie jedoch anders, ohne dabei die Grundprämisse aus den Augen zu lassen, so, wie es The Crow getan hatte, in dem man dort auf Alles geschissen hatte, was die Lore ausmacht. Hier gehts um die Lore und die Mythologie, doch sehen wir eine Verwandlung, die etwas frischer daher kommt und nicht eine 1:1 Kopie der oben genannten Klassiker ist. Auf der anderen Seite habe ich das Problem mit dem Soundtrack, der für mich, wie schon gesagt, zu sehr overpointet ist und das Pacing, das hier erneut - ich kanns nicht anders sagen - echt beschissen ist. Generell braucht der Film so lange, um in die Gänge zu kommen, dass ich am überlegen war, mir zwischendrin mal nen Burger von Mecces zu holen, weil ich das Gefühl hatte, eh nichts zu verpassen. 


Wertung:
Genre: 8,5/10
Gesamt: 7/10


Und damit bin ich am Ende meines Kurzreviews zu WOLFMAN, in den deutschen Kinos zu sehen, seit dem 23.01.2025. Doch wie immer frage ich nun euch: Seid ihr heiß drauf? Habt ihr ihn schon gesehen und wenn ja, was ist eure Meinung dazu? Schreibts mir gern in die Kommentare, ich freue mich auf Euch.

Und somit bedanke ich mich recht herzlich fürs reinklicken und durchlesen, wünsche euch eine gute Zeit und natürlich ganz ganz viel Spaß, beim Filmegucken.

Machts gut und bis bald. 

3 Kommentare:

  1. Ich gehe mal nicht auf den Film ein, weil Filme mit oder über Werwölfe sowas von nicht Teil meiner Welt sind.

    Ich möchte hier auf ein paar andere Dinge eingehen.
    Der neue Schreibstil gefällt mir wirklich gut.
    Alles schön auf gegliedert.
    Es liest sich irgendwie einfacher als deine älteren Reviews.
    Und obwohl es sich einfacher liest, wirkt es für mich noch mal etwas professioneller.

    Zu der Nummer du würdest dich anhören wie Yves hab ich auch noch ein paar Sätze.
    Finde die Nummer echt schwierig.

    Ja. Bei ein paar wenigen Sätze musste ich tatsächlich an Yves denken.
    Aber...
    Das sind Sätze die man kaum bis gar nicht anders formulieren kann.
    Zum Beispiel das das nur deine persönliche Meinung ist. Das sagt Yves auch in jeden Video.
    Aber wie gesagt.
    Wie willst du das anders formulieren?
    Also bis dahin kann ich diese Kritik überhaupt nicht verstehen.
    Das ist ja bald so, als würde man sagen alle YouTuber klingen gleich, weil alle dazu auffordern den Like Button zu drücken.

    Allerdings die Überschrift (wenn aber ein Film wäre)...
    Da muss ich leider sagen kann ich die Kritik schon nachvollziehen.
    Klingt halt wirklich hart nach Yves "wenn kacke ein film wäre"

    Tatsächlich hatte Yves sogar bei 1zu1 die gleiche Überschrift benutzt.

    Bei seinem Beetle Juice 2 Video hat er auch "Wenn aber ein Film wäre" als Überschrift benutzt.
    Aber generell zu sagen du würdest wie Yves klingen oder groß bei ihm abkupfern ist meinen Augen nicht gerechtfertigt.


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  2. Erstmal danke für die konstruktive Kritik.

    Ich hatte bei meinem Review zu Smile 2 einfach nur geschrieben "Ein Meisterwerk" - etwas, was ich auch dauernd auf YT lese. Sage ich deswegen, ihr kopiert euch alle gegenseitig? Im Fall von WolfMan ist mir tatsächlich aber auch nichts anderes eingefallen, denn dieser Film ist nun mal so gegliedert, dass es ein ständiges auf und ab ist.

    Aber deswegen jetzt zu sagen, ich würde andere kopieren, nur weil es einmal eine Identische Überschrift gab? Schwierig. Das ergäbe für mich nur dann Sinn, wenn ich andere Kritiker wirklich permanent Wort für Wort nachplappern würde. Dieses Format was du ansprichst, habe ich z.B. gar nicht. Dafür jedoch Rankings und Rewatches. Wenn man sich darüber dann aufregt mit den Worten: Du kopierst ja nur- dann kann ich solche Formate eben nicht mehr machen. Andererseits wünschen meine Leser sich sowas.

    Ich finde persönlich schon, dass ich nen ganz eigenen Stil habe, Filme zu "besprechen". Und: Wer lange und intensiv genug sucht, findet immer etwas, was irgendwer anderes schon einmal irgendwo gesagt hat.

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    1. Richtig. Mann kann es nie allen Recht machen.

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