Die ehemals drogensüchtige Popsängerin Skye Riley steht nach einem Jahr Bühnenpause wieder vor dem Start einer neuen Welttournee. Kurz vor Beginn der Promotion kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, der das Leben der jungen Frau komplett aus den Fugen hebelt und Skye findet sich auf einmal in einer Welt wieder, die die Grenzen der Realität verschwimmen lässt und sie nach und nach in den Wahnsinn treibt...

Hallo liebe WatcherZ und herzlich Willkommen zum Finale der aktuellen Rewatch-Reihe. Zumindest bis dato, denn zumindest ein weiteres Sequel hat Regisseur und Drehbuchautor Parker Finn mittlerweile offiziell bestätigt. Doch heute gehts hier um die Fortsetzung aus dem vergangenen Jahr. Ich habe diesem Film hier bereits einen Tag vor dem offiziellen Kinostart ein kleines, spoilerfreies Review gewidmet, wo ich ein wenig mehr über die Machart gesprochen hab, doch diese Nummer hier wird erneut wesentlich detaillierter, was Plot, Charaktere und Twists angeht und ich möchte versuchen, nicht alles aus meinem ersten Review zu wiederholen. Dennoch wird es hier wie üblich Spoiler zu allen drei Filmen in diesem Universum geben und natürlich ist auch dieses Mal alles wieder nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt! Doch nun geht es endlich los.
PROLOG:
2019 erschuf Filmstudent Parker Finn einen Kurzfilm namens Laura Hasn't Slept und stellte ihn auf seinem Youtubekanal online. Im Zuge dessen wurde ein regelrechter Hype aus dieser Nummer und zudem ist die Machart endlich mal wieder etwas frischer, als uns hier den x-ten Slasherkiller ohne Motivation nebst killbaren Charakteren ohne jeden Tiefgang in einer nicht enden wollenden Blutorgie zu zeigen. Es geht um einen Fluch, der dich langsam in den Wahnsinn und letztlich in den Tod treibt. Ich glaube, bei meinem ersten Review zu Smile 2 habe ich diese Filme einkategorisiert, als einen Mix aus It Follows und The Grudge. Und als Fan von beidem, war ich enorm heiß auf diese Fortsetzung, die wirklich nahtlos an den ersten Teil anknüpft. Jep, dieses Mal haben wir ein tatsächliches Sequel, anstatt uns hier erneut Mist wie Sinister II oder Blair Witch II zu geben, die abgesehen vom Titel nichts mit dem ersten Film zutun hatten. Das ist hier nicht der Fall. Doch legen wir endlich los.
PLOT:
Der Film beginnt zunächst sechs Tage nach dem ersten Teil, an dessen Ende der Polizist und Exfreund von Dr. Rose Cotter mit ansehen musste, wie diese sich in ihrem zerfallenen Elternhaus zunächst mit Benzin überschüttet und sich danach selbst unter einem diabolischen Grinsen in Brand setzt.
Joel (Kyle Gallner) sitzt in seinem Auto und wartet scheinbar auf jemanden. Als wenig später tatsächlich ein Auto kommt, maskiert und bewaffnet er sich und bedroht zunächst den Unbekannten mit dem Tod, bevor die beiden ins Haus gehen und der Bulli vor den Augen seines Bruders von Joel brutal abgestochen wird. Joels Ziel: Durch den brutalen Mord geht der Fluch, der zunächst auf ihm lastet, auf den Zeugen des Mordes über und er wäre erlöst. Der andere Kriminelle eröffnet jedoch das Feuer und wird von Joel mit einer Kugel ins Herz getötet. Unbemerkt von Joel war jedoch auch der Kleinkriminelle Drogendealer Lewis (Lukas Gage) anwesend, der nun beide Morde beobachtet hat und von dem Fluch befallen wird. Joel, der nicht wusste, dass noch Jemand im Haus ist, entschuldigt sich bei Lewis mit den Worten, "es sei nicht für ihn gedacht gewesen, er hat extreme Scheiße gebaut und es tut ihm leid". Auf dem Weg nach draußen tauchen jedoch andere Prolls auf, die sofort das Feuer auf Joel eröffnen, wodurch dieser sich erst in einem weiteren Raum verbarrikadiert und schließlich durch das Fenster ins Freie gelangt. Doch die Freude über das neu gewonnene Leben währt nicht lange. Auf seiner Flucht rennt Joel schier blind vor Angst einfach los, ohne auf den Verkehr zu achten, sodass er von einem herankommenden Pick-Up-Truck erfasst und tödlich verletzt wird.
Szenenwechsel: Die Popsängerin Skye Riley (Naomi Scott) plant nach einem Jahr Pause, bedingt durch einen schweren Verkehrsunfall, bei dem ihr Manager und Lebensgefährte Paul Hudson (Ray Nicholson) ums Leben kam und auch Skye schwer verletzt wurde, ein Comeback auf der Bühne. In der Vorgeschichte ist die junge Frau zudem immer wieder durch ihre Drogeneskapaden aufgefallen und in die negative Presse gerutscht, was somit fast das Aus ihrer Karriere bedeutet hätte. Skye hat zunächst einen Auftritt in der (tatsächlich existenten) Celebrity-Talkshow von Drew Barrymore (Drew spielt sich hier selbst), wo sie zunächst offen über ihre Vergangenheit spricht und dann zu den Zukunftsplänen kommt: Eine neue CD und eine anschließende Welttournee. Im Anschluss daran fährt sie mit ihrer Mutter (Rosemarie DeWitt) und ihrem Betreuer Joshua (Miles Gutierrez-Riley) ins Hotel. Entgegen dem Rat ihrer Mutter, direkt ins Bett zu gehen, ruft sich Skye ein Taxi um damit heimlich zu Lewis zu fahren, und sich erneut Tabletten gegen ihre starken Schmerzen zu besorgen. Bei Lewis angekommen, scheint dieser auf einem extrem seltsamen Trip zu sein. Erst bedroht er sie mit einem Säbel, wirkt paranoid und verstört und kann sich nicht daran erinnern, an diesem Abend mit Skye getextet zu haben. Als Lewis wieder etwas runterkommt, entschuldigt er sich mit den Worten eine "extrem abgefuckte Woche" gehabt zu haben, verspricht ihr dann aber, die Tabletten zu holen und bittet sie, kurz zu warten.
Skye, die eigentlich ins Bett muss, wundert sich zunächst, dass Lewis nicht zurückkommt und beschließt, einmal nachzuschauen. Plötzlich und aus dem Nichts steht Lewis schreiend vor ihr, wirft sich auf den Boden, so als würde er mit jemand Unsichtbarem kämpfen und erweckt den Anschein, gerade zu ersticken. Skye, die die Polizei rufen will, bekommt daraufhin den Schock ihres Lebens: Lewis öffnet die Augen und beginnt, dämonisch zu grinsen, bevor er sich ein Hantelgewicht greift, aufsteht und sich das Gewicht immer wieder mit voller Absicht ins Gesicht schlägt, bevor er tot und blutüberströmt zusammenbricht. Skye übergibt sich zunächst und will erneut die Polizei rufen. Als sie sich jedoch in der Wohnung umsieht und die ganzen Drogen erblickt, die überall herumliegen, beschließt sie, den Vorfall nicht zu melden und verschwindet zurück ins Hotel.
Bereits am nächsten Tag kommt Skye auf den Verdacht, dass etwas nicht stimmt: Bei einer Autogrammstunde wird sie zunächst von einem übergriffigen Fanatiker bedrängt und wenig später unterschreibt sie auf dem Shirt eines Mädchens, dass sie ebenso dämonisch anlächelt. Als am Abend auch noch seltsame SMS bei Skye ankommen, in denen sie gefragt wird, ob sie bei Lewis war, hält sie dies zunächst für Einbildung und reagiert nicht auf die Nachrichten. Stattdessen beschließt die Sängerin auf Anraten ihrer Mutter ihre ehemals beste Freundin Gemma (Dylan Gelula) zu kontaktieren, mit der sie über ein Jahr nicht mehr geredet hat, nachdem es zu einem heftigen Streit zwischen ihnen kam. Gemma sagt zu, in der nächsten Stunde vorbeizukommen und Skye will sich die Zeit am Klavier vertreiben, als es in der Küche plötzlich klirrt. Als Skye nachsieht, liegt ihre Wasserflasche zersplittert auf dem Boden und sie findet das Shirt des Fanatikers im Flur, gefolgt von dessen getragenen Klamotten. Der Fanatiker steht auf einmal nackt in Skye's Schrank und rennt grinsend auf sie zu. Skye ergreift die Flucht und rennt dann Gemma in die Arme, die gerade an der Suite ankommt. Es stellt sich heraus, das außer den Mädchen niemand da ist und auch die Flasche wieder an genau dem Ort steht, wo Skye sie abgestellt hat. Nach einer langen Unterhaltung gehen die beiden schließlich ins Bett ... Und erneut halluziniert Skye: Gemma sagt zunächst wirres Zeug, dann beginnt sie zu grinsen und Skye wacht in ihrem Bett auf.
Bei den Choreografieproben wenig später, kommt es erneut zu einem Zwischenfall. Skye stürzt und hat eine Halluzination in Form eines Flashbacks: Ihr Bein hat exakt die gleiche Verletzung, die sie sich bei dem Unfall zugezogen hatte. Doch auch dies stellt sich kurz drauf erneut als nicht real dar. In der Garderobe sieht sie plötzlich Lewis im Spiegel, der hinter ihr steht. Es geschehen rund um die Uhr seltsame Dinge, bis es am Abend auf einer Benefiz-Gala für behinderte Kinder zur Katastrophe kommt: Skye erhält zunächst weitere SMS von der unbekannten Nummer, in denen ihr mitgeteilt wird, dass alles, was gerade in ihrem Leben geschieht, tatsächlich real ist. Der Unbekannte schreibt zudem, dass er einen Weg kennt, ihr aus dieser Spirale zu helfen. Als Skye kurz darauf ihre Rede hält und auf dem Teleprompter plötzlich der Name Paul Hudson erscheint, bekommt sie einen kompletten, mentalen Breakdown: Sie erblickt kurz darauf Paul im Publikum um schreit laut. Als Skye die Augen öffnet, ist Paul verschwunden, um Sekundenbruchteile später wieder vor ihr aufzutauchen. Skye dreht sich aus dem Schock heraus reflexartig um um schleudert die Moderatorin der Gala von der Bühne in einen Glastisch. Ihr Schicksal bleib dem Zuschauer jedoch verborgen.
Noch am gleichen Abend verabredet sich Skye schließlich mit dem Fremden, der ihr andauernd die SMS gesendet hat. Er stellt sich als Maurice vor und erzählt, dass sein Bruder ebenfalls von dem Fluch befallen war. Zudem scheint er einen Weg zu kennen, wie man diese Kette unterbrechen kann: Skyes Herz muss für eine gewisse Zeit angehalten werden, um der Entität die Macht zu nehmen. Entsetzt von Maurice's Idee rennt Skye zurück ins Hotel. Später wird sie dann endgültig von der Entität überwältigt und wacht am kommenden Tag in einer Wellnessklinik auf. Ihre Mutter erklärt ihr zunächst, dass alles okay sei, sie sich in Ruhe erholen soll um für den Tourstart in einer Woche fit zu sein. Als Skye Panik bekommt, dreht ihre Mutter auf einmal komplett durch: Sie zerbricht den Spiegel, nimmt eine Scherbe und rammt sie sich in Brust, Hals und Auge, bevor sie tot zusammenbricht. Skye, die nur noch fliehen will, hat auf einmal Blut an ihrem Krankenhaushemd und die Scherbe in der Hand. Auf der Flucht trifft sie vor der Klinik auf Gemma, die sie bittet, sie nach Staten Island zu bringen. Während der Fahrt bemerkt Skye auf einmal, dass Gemma sie auf ihrem Handy anruft. Plötzlich findet sie sich selbst am Steuer des Wagens und rast zum Treffpunkt, den sie nun doch mit Maurice vereinbart hat. Es ist ihr mittlerweile egal, was mit ihr passiert, aber sie ist fest entschlossen, diese Sache noch heute zu beenden. Als das Ritual beginnen soll, verlässt Maurice den Raum und die Tür fällt zu. Erst jetzt merken wir, dass seit der letzten Nacht im Hotel alles Halluzination war: Skye erwacht auf einmal Backstage und wird von ihrer Mutter auf die Bühne geschickt. Der Tourauftakt beginnt. Im Publikum entdeckt Skye ihre Mutter, die ihr aus der ersten Reihe zujubelt. Skye steht sich plötzlich ihrem grinsenden Ebenbild gegenüber. Es ist die Entität, die Skye dazu zwingt, sich vor dem Publikum ihr Mikrofon ins Auge zu treiben. Sie stirbt grinsend auf der Bühne, wobei sie nun von tausenden Konzertbesuchern in der Halle beobachtet wird.
MEINUNG:
Ich hatte es im September ja schon im Review gesagt: Smile 2 ist ein tatsächliches Sequel, in dem man ganz klar sagt, nein, Keule! Wir machen nicht nochmal das gleiche, wie im ersten Film. Und ganz ehrlich, ich finde, die gehen hier so viel mehr all in. Allein, was sie mit diesem Grinsen machen: Zum Beispiel sind wir bei ner Autogrammstunde - und da gehts los. Videodrehs - und da gehts los. Ne Spendengala für kranke Kinder - und da gehts los. Hier tobt man sich so richtig aus und das find ich so beängstigend, wie genial. Zum ersten Mal seit Jahren, hatte ich im Horror wirklich das Gefühl, ne richtige Fortsetzung zu gucken. Allein die Introsequenz... Ich so: das ist ein Take. Das ist ein ziemlich langer Take. Die Kamera schwenkt zwar, aber wir sind immer noch on Point, es gab noch keinen Cut - und so baut man unendlich Thrill auf.
Was ich jedoch mit am geilsten finde ist die Tatsache, dass man hier nach nur einer Sichtung gar nicht sagen kann, was real war und was Halluzination. Ich hab den Film jetzt 4x geguckt und ich finde immer wieder etwas neues, das mir vorher noch nie aufgefallen ist. Und das ist einfach nur genial. Erneut: Das ist KEIN Film für die Generation TikTok, hier muss man schon konzentriert sein, um die Handlung zu kapieren. Stichwort TikTok. Die Musik, und auch hier muss ich sagen: Jap, ihr habts getroffen. Weil die Texte in diesem Film, mit denen unsere Heldin auf Tour will, die könnten locker von Tylor Swift oder Tate McRae sein. Aber es passt halt erneut wie Arsch auf Eimer.
Gemischte Gefühle hatte ich teilweise bei den Flashbacks. Man hat kurze, harte Cuts, wo man Skye in der Suchtklinik sieht - und sie schreit einfach nur. Gefolgt vom nächsten harten Cut, der uns wieder in die Gegenwart bringt. Wo ich mir sage, was zur Hölle war das grad. In einem anderen Flashback erfahren wir dann jedoch, was der Auslöser für den tödlichen Autounfall war, der ja irgendwo Ausgangspunkt des Films ist: Skye und Paul waren auf dem Heimweg von einer Party und standen beide unter Drogen. Nach einem Streit griff Skye dann ins Lenkrad, verursachte den Unfall und damit auch den Tod von Paul. Das alles ist Teil eines Puzzles, welches man beim gucken zusammensetzt. Und sowas kriegt mich als Zuschauer dann letztlich immer.
Und so komm ich noch zum Ende des Films und hier muss ich erneut sagen, es ist extrem schwer zu beurteilen, was davon wirklich real war. Geht man vom Logischen aus, war alles ab der Autogrammstunde schon nicht mehr real. Auch kann ich nicht genau sagen, ob es Maurice wirklich gab, oder auch er nur in ihren Halluzinationen auftauchte. Von der Reihenfolge der Geschehnisse im Film lässt es sich nicht anders sagen, da uns der Twist am Ende ja klar macht, dass Skye nie von Gemma besucht wurde, sie jedoch dauernd an ihrer Seite war, seit diesem Tag. Der Twist während der Flucht im Auto war wirklich mega. Das hab ich so nicht kommen sehen. Generell bewegt sich der Film in eine ganz andere Richtung, als man erwarten würde, wenn man ihn tatsächlich als Sequel back to back mit dem ersten guckt. Auch, was in den letzten Minuten passiert, ist originell. In einem Interview auf der Bluray sagt Finn, dass er uns am Ende des Films den Spiegel vorhält. Und zwar im Wortsinn: Das Publikum in der Halle guckt in dem Moment durch die Leinwand auf die Zuschauer im Kinosaal. Und ist erschrocken über unsere Reaktion über das, was wir sehen. Das istn verdammt geiler Plan, auf sowas muss man erstmal kommen - und es so inszenieren, dass es auch wirklich zieht. Ich sagte ja schon, ich finde das Ende von Smile II besser, als das vom ersten Teil. Denn die könnten damit jetzt in eine Richtung gehen, die eventuell das Leben der kompletten Menschheit, so wie wir es kennen, vernichten kann. Ich bin jedenfalls gespannt, was uns Teil drei geben wird.
FAZIT:
Smile II ist und bleibt für mich der beste Mainstream-Horrorfilm der letzten Jahre. Atmosphärisch ist dieser Film schon ein absolutes Meisterwerk. Es gibt echt nichts anderes zu sagen, als dass dieser Film so viel besser ist, als er jedes Recht hat, zu sein. Und mittlerweile an Halloween Smile 1 & 2 back-2-back gucken, kann ich mir wirklich ernsthaft vorstellen. Denn das ist eine sehr gelungene Art, Horror auf die Leinwand zu bringen.
WERTUNG:
Genre: 10/10
Gesamt: 9,5/10
Und damit bin ich am Ende meines Rewatch-Marathons, was die derzeitige Filmografie von Parker Finn angeht und bedanke mich erneut bei euch fürs reinklicken und durchlesen. Was haltet ihr von diesem Film, dem Franchise, oder generell von subrtilem Horror? Ab in die Kommentare mit eurer Meinung.
Der nächste Rewatch wird kommen. Was dass sein wird?!" Ich mach ne Umfrage. Denn ihr als Leser seid mir wichtig und ich bin ein Giver.
Ansonsten wünsche ich euch wie immer eine gute Zeit und viel Spaß, beim Filmegucken. Machts gut & bis bald.