Sonntag, 23. März 2025

Zum ersten Mal: BATMAN (1989) | Rewatch

In den Abendstunden verwandelt sich die Stadt Gotham City in einen Sündenpfuhl aus Verbrechen und Gewalt. Als der irre Jack nach einem Säurebad damit beginnt, die Einwohner Gothams zunächst zu tyrannisieren und später dann auch anfängt zu töten, rufen diese Taten den dunklen Ritter auf den Plan: Milliardärs Sohn Bruce Wayne hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stadt zu schützen und tritt gegen die Schurken der Nacht in den Kampf....




Hallo liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einem neuen Rewatch-Marathon. Ich hatte vergangenen Sonntag auf Facebook eine Umfrage gestartet bei der ihr euch sowas von eindeutig Batman gewünscht habt. Und wisst ihr was? Ich bin ein Giver, der Content in erster Linie für seine Follower macht. Ab heute bespreche ich nun Woche für Woche alle Filme aus diesem Franchise, angefangen mit den beiden Burton-Filmen, die bis heute einen festen Platz in meinem Herzen haben und zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehören. Danach gehts direkt weiter mit dem Schrott von Joel Schumacher und natürlich rede ich auch noch über das meisterhafte Superheldenepos von Christopher Nolan, sowie den Film mit Patterson. Doch wie immer an dieser Stelle, zunächst meine üblichen Warnhinweise: Diese Rewatchreihe ist nun mal sehr persönlich und detailliert, deswegen seid euch bitte der Tatsache bewusst, dass es hier Spoiler zum gesamten Batman-Universe geben wird. Und wie gewohnt, ist auch dieses mal alles nur wieder meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt!



PROLOG:
Es ist wirklich spannend, zu erkunden, wie sehr sich die einzelnen Filme in diesem Franchise unterscheiden. Nachdem bereits 1985 eine Verfilmung mit Bill Murray in der Hauptrolle wegen zu vielen personellen Veränderungen scheiterte hatte Kultregisseur Tim Burton dann 
Ende der 80er die erste Adaption dieses Stoffs auf die große Leinwand gebracht und damit eine Fanbase kreiert, die sich bis heute extrem großer Beliebtheit erfreut und auch noch neue Fans zieht. Ich meine kommt schon: Kein anderer Superheld aus dem DC kann hier ernsthaft konkurrieren und allein das ist schon beeindruckend und bemerkenswert. Die Idee Burtons, hier noch mehr den Fokus auf die Comics zu legen, und die Dystopie der Stadt  zu beleuchten, ist so genial, wie wundervoll. Doch genug der vielen Worte, schon wieder zehn Minuten geschwafelt und nix gesagt. Ergo: Legen wir endlich los. 


FILMINFO:
Batman ist eine Comicverfilmung aus dem Jahr 1989, bei dem Tim Burton für die Regie zuständig war. Sam Hamm und 
Warren Skaaren schrieben zusammen das Drehbuch. Der Film hat eine Laufzeit von 124 Minuten, ist ab 12 Jahren fregegeben und startete am 26. Oktober 1989 in den deutschen Kinos. Es handelt sich hierbei um die erste Realverfilmung des gleichnamigen Comics von Bob Kane.


PLOT:
In den Straßen von Gotham City häufen sich nach und nach angebliche Augenzeugen, die von einer übergroßen Fledermaus berichten, welche in der Nacht Verbrecher zur Strecke bringt. Anfangs wird diesen Worten zunächst kein Glauben oder gar Beachtung geschenkt. Die Großstadtlegende einer Verbrechen bekämpfenden, menschengroßen Fledermaus scheint sich als wahr zu erweisen, als sich die Berichte der Straßengangster von Gotham City häufen und Polizeichef Gordon sogar eine Akte anlegen lässt. Auch Journalist Alexander Knox (Robert Wuhl) und Fotografin Vicki Vale (Kim Basinger) glauben der Geschichte und begeben sich auf die Suche nach dem geflügelten Rächer. Auf einem Spendenball treffen sie nichts ahnend auf den gastgebenden Multimillionär Bruce Wayne (Michael Keaton), der sich als der Ritter der Nacht, "Batman" herausstellt. 

Der neue Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Billy Dee Williams)verspricht der verängstigten Bevölkerung, dem Unterwelt-Boss Carl Grissom (Jack Palance)  das Handwerk zu legen. Grissom ahnt, dass seine rechte Hand Jack Napier (Jack Nicholson) seine Nachfolge anstrebt und bereits eine Affäre mit seiner Geliebten, dem Fotomodel Alicia, hat. Er lockt Napier in die als Chemiefabrik AXIS getarnte Geldwäscheanlage, wo sich Napier gegen die anrückende Polizei unter der Leitung des korrupten Lieutenants Eckhardt verteidigen muss. Dort trifft der Gangster, der Eckhardt erschießt, auf den legendären Batman. Bei ihrem Kampf stürzt Napier von einem Steg in einen Bottich voller Säure.

Napier überlebt und unterzieht sich einer Schönheitsoperation, die jedoch unter sehr primitiven Umständen durchgeführt wird. Wegen seiner gebleichten Haut und seinem zu einem starren, blutroten Grinsen verzerrtem Mund nennt er sich nun Joker. Zunächst stillt er seinen Rachedurst und bringt Grissom um. Auch einige führende Köpfe des Verbrecher-Syndikats, die seinen Anspruch, Grissoms Platz an der Spitze zu übernehmen, nicht gutheißen, müssen sterben.

Wayne verbringt eine gemeinsame Nacht mit Vale, jedoch will er sich von seinem Auftrag als Batman nicht ablenken lassen, sodass die Entwicklung ihrer Beziehung ins Stocken gerät. Unterdessen führt der Joker Vale in die Irre: Er lädt sie ein, zum Abendessen ins Gothamer Museumsrestaurant zu kommen. Vale erscheint, in dem Glauben, von Wayne eingeladen worden zu sein. In seinem wahnhaften Kunstgeschmack „verbessert“ der Joker die kostbaren Gemälde alter Meister im Museum mit Säure und Neonfarben, nachdem er zuvor sämtliche Gäste und Angestellte des Museums mit einem Gas außer Gefecht gesetzt hat. Außerdem präsentiert er Vale Alicia, deren Gesicht er mit Säure verätzt hat. Dies sei seine Form von Kunst und er will von der Fotografin Vale, dass sie seine Werke dokumentiert. Da erscheint Batman, rettet sie aus dem Museum und bringt Vale nach einer Verfolgungsjagd mit Jokers Verbündeten in die Bat-Cave, sein Hauptquartier. Dort übergibt Batman Vale eine Liste von Produkten, die der Joker vergiftet hat. Dieser versetzt verschiedene Kosmetikprodukte mit toxischen AXIS-Chemikalien, was bereits mehrere Menschenleben gekostet hat. Batman konnte die schädlichen Produkte jedoch identifizieren und kann durch Vales Veröffentlichung in der Presse Schlimmeres verhindern.

Wayne entschließt sich, Vale seine nächtliche Identität preiszugeben. Bevor es jedoch dazu kommt, werden sie beide in Vales Apartment vom Joker überrascht. Wayne erkennt im Joker den Mörder seiner Eltern, die in seiner Kindheit einem Raubüberfall Napiers zum Opfer fielen, und wird in jenem unachtsamen Moment vom Joker scheinbar erschossen. Wayne, der sich zuvor mit einem Serviertablett aus Metall unter dem Jackett ausgerüstet hat, überlebt unverletzt und verschwindet ungesehen aus dem Apartment, nachdem auch der Joker gegangen ist. Wayne nimmt sich vor, den Tod seiner Eltern durch den Tod des Jokers zu rächen. In der Folge besucht Vale Wayne, wo sie erfährt, dass sich dieser hinter Batman verbirgt.

Der Joker zieht mit einer Giftgas versprühenden Parade, in der er die Menschen durch Geldverteilung anlockt, durch Gotham City, um seinen Widersacher zu ködern. Zwar kann Batman Jokers AXIS-Fabrik zerstören und mit seinem Flugzeug, dem Batwing, die Stadt ein weiteres Mal retten, doch bringt der Joker das Batwing zum Absturz und entführt Vale in den Glockenturm der Kathedrale, wo es zum finalen Kampf zwischen Batman und dem Joker kommt. Während der Joker provozierend mit Vale im Scheinwerferlicht der inzwischen verständigten Polizei tanzt, wird Batman von Jokers Männern attackiert. Er kann jedoch alle ausschalten und den Joker schließlich stellen. Mit einem gezielten Schlag befördert er den Schurken über die Brüstung des Glockenturms, doch kann dieser sich auf einen Sims retten und zieht Batman und Vale ebenfalls über die Brüstung. Während sich die beiden verzweifelt über dem Abgrund festklammern, versucht der Joker sie lachend zum Absturz zu bringen. Per Hubschrauber will er schließlich fliehen. Doch mithilfe eines Greifhakens bindet Batman den Fuß des Jokers an einer steinernen Statue fest. Als der Hubschrauber aufzusteigen versucht, löst sich die Statue und reißt den Joker in den Tod.

Im Zuge einer Pressekonferenz enthüllt Polizeichef Gordon das Bat-Signal, womit die Bewohner Batman rufen können. Vale steigt währenddessen in Waynes Limousine. Sein Butler Alfred Pennyworth (Michael Gough) erklärt ihr, dass Wayne etwas später kommen werde. Mit einem Schmunzeln blickt Vale zu den Dächern der Stadt hinauf. Auf einem der Gebäude steht eine düstere Gestalt, deren Gewand wie die Flügel einer Fledermaus im Wind weht.


MEINUNG:
Als selbsternannter Ehrenvorsitzender aller BATMAN-Fanclubs dieser Welt liebe ich diesen Film bis heute über alles. Extrapunkte bekommt er schon allein aufgrund den folgenden Tatsachen: Es war der erste Batman überhaupt, der es auf die große Leinwand geschafft hat und ich liebe sowieso die gesamte Cinematografie von Regisseur Tim Burton. Daneben hatte Keaton seinerzeit eine regelrechte Batman-Hypewelle losgetreten. Doch er allein macht diesen Film auch nicht so großartig. Es ist das komplette Ensemble an Schauspielern, die diesen Film enorm aufwerten: Gerade Jack Nicholson, den ich ja schon als Jack Torrance in Kubricks The Shining geliebt habe, zeigt hier erneut, was für ein grandioser und vorallem vielseitiger Schauspieler ist: Angefangen bei dem Säurebad, bis hin zu seiner brillant gespielten Metamorphose in einen der wichtigsten Schurken im DC überhaupt. Das ist einfach nur Kunst und ich verneige mich vor dieser Leistung. Daneben bereits erwähnter Michael Keaton, der nach Beetlejuice nun die zweite Hauptrolle in einem Burton-Film. Und was soll ich sagen. Einerseits fand ich ihn als Bruce Wayne immer zu glatt und zu wenig dreidimensional. Denn in diesem Film erfährt man nicht wirklich viel über die Person Bruce. Doch als Batman liefert er nach besagtem Beetlejuice für mich die beste Performance bis dahin. Des Weiteren haben wir dann noch Kim Basinger als Vicky Vane, die zunächst zu Batmans inoffizieller Fotografin wird, bevor aus ihr und Wayne ein Paar wird. Die Chemie zwischen den beiden ist zwar zu sehen, jedoch nicht leicht zusammenzufassen, da es immer wieder zu Spannungen kommt, in etwa wenn der Joker ihre Zweisamkeit stört. Zuletzt haben wir dann noch  Michael Gough als Alfred Pennyworth, Pat Hingle als Jim Gordon und natürlich Billy Dee Williams als Harvey Dent. Letzterer war erneut mein Scenestealer. Er ist gar nicht so oft zu sehen, doch immer wenn er on Screen ist, war er der besagte Point of view. 

Handwerklich ist dieser Film schon ein Meilenstein: Gute, handgemachte Action, geniale Set-Pieces, was hier alles aufgebaut und in die Luft gejagt wurde, ist für mich bis heute einfach nur beeindruckend. Allein nur der Aufbau der Stadtkulisse hat in der Vorproduktion drei Jahre Zeit in Anspruch genommen, was 1990 mit dem Oscar für das beste Szenenbild belohnt wurde. Es wurden insgesamt fünf verschiedene Drehbuchversionen berücksichtigt, sodass es nie die gleichen Straßen und Gebäude sind, die wir on Screen sehen. Oder aber die ganzen Fahrzeuge, das 89er Batmobile ist mein favorisiertes Fortbewegungsmittel im gesamten Franchise. Genauso wie der Batwing, der ziemlich am Ende des Films erst zum Einsatz kommt. Die Effekte sind extrem gut gealtert, eben, weil man vorwiegend auf praktisches setzt, die CGI war in dieser Zeit noch lange nicht ausgereift für ein solches Projekt und deswegen hat der Film auch heute noch diesen umwerfenden späte 80s-frühe 90s Look. Generell ist die Bildsprache Burton typisch in die Handlung mit eingewoben, sodass man bei vielen Szenen keine Dialoge braucht, um den Plot voranzutreiben.  Und das kann ein Tim Burton auch, wie sonst kein anderer. Die Kamera ist im körnigen Stil gehalten, was mir für die damalige Zeit auch sehr gut gefällt. Ich muss diesen Film nicht in HD haben, um ihn genießen zu können. Zumal viele Studios auch einfach nur einen Filter drüberlegen, ohne diesen dann entsprechend zu bearbeiten. Sowas hat Disney ja bei den ersten drei Staffeln von Buffy gemacht und es sieht halt einfach nach gar nix aus. Kostüm, Make Up und Farben sind so passend gewählt und gemischt, dass es nie übertrieben oder undersized wirkt. In einigen Szenen hält die Kamera auch ordentlich drauf, wenns dann mal ein bisschen blutiger wird. Gedreht wurde dann in England und diese Arbeiten dauerten insgesamt nur 4 Monate. 

Und so möchte ich zum Abschluss noch über den Score und den Soundtrack sprechen. Beides ist hier nach Beetlejuice erneut wieder on Point. Scorekomponist Danny Elfman gehört für mich so oder so zu den Meistern des Fachs, neben Hans Zimmer und John Williams. Die Titelmelodie ist im düsteren Unterton abgemischt und soll die abgefuckten und gefährlichen Ecken Gothams unterstreichen, was meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Ansonsten haben wir viel Synthie-Pop, komponiert von Musiklegende PRINCE, welcher für die damalige Zeit typisch war. So tanzt der Joker z.B. auf seinem Feldzug im Museum zum Song Vicki Waiting und erneut haben wir hier so viele versteckte Andeutungen allein in der Bildsprache.  Beides gemischt, ergibt ein rundes Bild, indem der Zuschauer komplexe Situationen begreift, erneut, ohne dass ein Wort gesprochen wird. 


FAZIT:
Der erste Batmanfilm überhaupt ist für mich der gelungene Start in dieses Franchise. Keaton als Wayne/Batman ist geheimnisvoll und faszinierend zugleich. Und ich sagte es ja eingangs schon: Allein deswegen hab ich ein unfassbar großes Herz für diesen Film und gucke ihn wirklich bis zu 3-4 mal im Jahr. Etwas, das für mich noch immer funktioniert, ist die Chemie zwischen Keaton und Basinger.  Nicholson als JOKER, der nach einem Mordversuch komplett dem Wahnsinn verfällt, zählt für mich neben seiner Rolle in Shining zu seinen besten Performances ever. Mein Augenschmaus war jedoch immer Butler Alfred, der mit seiner weichen und liebenswerten Art den stetigen Ruhepol im Film gibt. Das alles funktioniert und harmoniert auf einer ganz speziellen Ebene, die man so wirklich nur von Tim Burton kennt. Und dieses Merkmal macht diesen Film für mich so viel besser, als er ohnehin schon ist. Im Ernst, es bricht mir das Herz, wenn ich bedenke, was sie mit diesem Schauspieler noch alles anstellen. Aber dazu komme ich noch, versprochen. Alles in allem ist Tim Burtons Batman für mich bis heute ein Meisterwerk und Meilenstein im Comic-Bereich, dass mir schon zu Kindheitstagen so viel Freude, Mut, Entschlossenheit und innere Größe vermittelt hat. Ja, ich zähle diesen Film als Auslöser für meine heutige Nerdigkeit im Hinblick auf das Medium Film und Serie.


WERTUNG:

Genre: 10/10
Gesamt: 10/10


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende mit dem ersten Part des neuen Marathons. Nächsten Sonntag spreche ich dann über BATMAN RETURNS, erneut von Tim Burton aus dem Jahr 1992. Doch jetzt frage ich wie immer euch: Wie steht ihr zu diesem Film? Was ist euer Lieblingsfilm im Franchise und: Was mögt ihr überhaupt nicht? Schreibts mir gern in die Kommentare, ich freue mich auf euch. 

Und damit sage ich erneut vielen Dank fürs Reinklicken und Durchlesen, sowie eure Meinung zu diesem Film und wünsche euch - wie immer - ganz ganz viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut bis zum nächsten mal.

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