Samstag, 26. April 2025

Einfach köstlich: Cocaine Bear (2023) | Review/Kritik

Als ein riesiger Schwarzbär in einem Wald in Georgia eine Großlieferung Kokain frisst, beginnt er, in seinem Revier zu randalieren. Dabei geraten nicht nur Touristen, ein paar Teenager und Polizisten in sein Visier, sondern auch die Gangster, für die das Kokain eigentlich bestimmt war. Allen bleibt nur zu hoffen, dass der Bär bald von seinem Trip herunterkommt und die Wirkung der Droge nachlässt. Das Tier ist allerdings mittlerweile auf den Geschmack gekommen und verlangt nach mehr...





Und damit geht es hier nun um die Horror-Comedy Cocaine Bear. Ein Film, der so seltsam wie originell ist. Und ja, ich sage es gleich vorweg: Ich habe ein großes Herz für diesen Film, allein schon aufgrund der Tatsache, dass es die letzte Produktion mit dem großartigen Ray Liotta war. Und allein, was sie mit ihm hier machen... Meine Güte, ich konnte nicht aufhören zu lachen, als ich den Film gestern Abend erneut geguckt hab. Doch genug der Vorreden. Legen wir endlich los.


FILMINFO:
COCAINE BEAR ist eine Horror-Comedy mit Splatterelementen aus dem Jahre 2023. Der Film wurde von Jimmy Warden geschrieben und Elizabeth Banks übernahm die Regiearbeit. Der Film hat eine Laufzeit von 96 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und kam am 13. April 2023 in die deutschen Kinos. Die Hauptrollen übernahmen Keri Russell und O'Shea Jackson Jr.. Ray Liotta ist in einer Nebenrolle zu sehen. 


PROLOG:
Okay, ich hab hier ja schon so manchen albernen Quatsch besprochen und/oder mich darüber lustig gemacht. Doch diese Nummer hier liebe ich tatsächlich bis heute. Für genau das, was sie ist: Ein dummer Trashfilm, der sich auf die Fahne schreibt, von wahren Begebenheiten inspiriert worden zu sein, sich dabei jedoch niemals wirklich Ernst nimmt. Denn tatsächlich gab es im Jahre 1985 einen Vorfall, bei dem ein Flugzeug mit Kokain an Bord in den Wäldern Georgias abstürzte und ein Bär die Drogen teilweise gefressen hatte. Vor zwei Jahren dann, kam diese Story leicht abgeändert in die Kinos. Was ich von der Nummer halte, das erfahrt ihr jetzt. Wie immer kommt es hier zu ausführlichen Spoilern. Ich meine kommt schon, der Film ist jetzt auch nicht mehr so neu. Und ja, natürlich ist auch dieses mal alles erneut nur meine persönliche Meinung. Bitte bitte, seid euch dessen bewusst!


STORY:
Der Film beginnt damit, dass ein Flugzeug wohl seinen Kapitän verloren hat. An Bord der kleinen Maschine befindet sich Drogendealer Andrew Thornton (Matthew Rhys) und einige 100 Kilo Koks, die im Auftrag von Sydney Dentwood (Ray Liotta) in die USA geschmuggelt werden sollen. Thornton verpackt das Koks in Sporttaschen und wirft diese aus der Maschine, bevor er selbst abspringt, dabei jedoch stirbt, da er mit den ganzen Drogen im Gepäck viel zu schwer für seinen Fallschirm ist. Als Thornton am nächsten Tag gefunden wird, entdecken die Beamten auch die teilweise geöffneten Kokspäckchen, die überall im Wald verstreut liegen, können sich jedoch zunächst keinen Reim darauf machen. Parallel schickt Sydney seinen Sohn Eddie, gespielt von Alden Ehrenreich und dessen Kumpel Daveed (
O'Shea Jackson Jr.) los, die Päckchen mit sdem Koks wiederzubeschaffen. 

Szenenwechsel: Die Freunde Dee Dee (Brooklyn Prince) und Henry (Christian Convery) schwänzen die Schule, um zum Wasserfall im Nationalpark zu wandern und diesen zu malen. Auf dem Weg dorthin entdecken sie die abgeworfenen Kokainpäckchen und machen Bekanntschaft mit der Bärin, die Dee Dee verschleppt. Deren Mutter Sari (Keri Russell) hat unterdessen die Parkrangerin Liz (Margo Martindale) und den Tierforscher Peter (Jesse T. Ferguson) über das Verschwinden ihrer Tochter informiert und mit der Suche im Waldgebiet begonnen. Als das Trio den verängstigten Henry auf einem Baum vorfindet, wird Peter von der Bärin zerfetzt. Liz kann mit leichten Verletzungen fliehen und möchte Verstärkung rufen, wird allerdings ebenso wie die zu Hilfe geeilten Sanitäter Beth und Tom vom Tier angegriffen und getötet. Sari und Henry beschließen unterdessen, nach der vermissten Dee Dee zu suchen.

Auch die beiden Drogendealer Eddie und Daveed sind mittlerweile im Nationalpark angekommen und konnten herausfinden, dass eine lokale Jugendbande im Besitz eines Großteils des Kokains ist. Gemeinsam mit deren Anführer machen sie sich auf den Weg zum Drogenversteck der Bande, wo die drei auch auf Detective Bob (Isiah Whitlock Jr.) treffen. Ein Schusswechsel zwischen Daveed und dem Polizisten wird durch das abrupte Auftauchen der Bärin unterbrochen, die es auf das von Bob konfiszierte Kokain abgesehen hat. Nachdem der Polizist das Tier mithilfe der Drogen ablenken konnte, schließen beide Parteien zunächst eine Waffenruhe, ehe Bob vom ebenfalls anwesenden Syd erschossen wird. Dieser gibt seinem Sohn Eddie, der die Kriminalität eigentlich hinter sich lassen wollte, zu verstehen, dass mexikanischen Drogenkartell Jagd auf ihn und seine Familie machen würden und die Wiederbeschaffung des Kokains daher oberste Priorität hätte.

Sari und Henry können einer von Dee Dee gelegten Spur bis zur Höhle der Bärin folgen, wo die beiden auch zwei kokainabhängige Jungtiere vorfinden. Auch Syd, Eddie und Daveed konnte der Bärin bis zu ihrem Unterschlupf folgen, wo das Tier eine große Menge der Drogen gehortet hat. Syd droht mit der Erschießung der Mutter oder eines der Kinder, sollte ihm das Kokain nicht ausgehändigt werden, doch Eddie und Daveed verweigern aufgrund der Involvierung Minderjähriger den Befehl. Als die Bärin erscheint, retten sich Sari, Henry, Dee Dee, Eddie und Daveed mit einem Sprung in einen Wasserfall, während es Syd mit dem Tier aufnehmen möchte. Die Bärin wird daraufhin zunächst von Syd angeschossen, besiegt den Drogenboss aber letztendlich und wirft ihn ihren Jungtieren lebendig zum Fraß vor.

Auch einige Zeit später noch greift die drogenabhängige Bärin gemeinsam mit ihren Jungtieren Wanderer im Nationalpark an. Eddie und Daveed konnten die Kriminalität hinter sich lassen und ihren Frieden finden, während Henry und Dee Dee aufgrund des einmaligen Konsums von Kokain Hausarrest bekommen.


MEINUNG:
Meine Güte, wo soll ich hier bloß anfangen?! Dieser Film ist so weird, die Dialoge absolut seltsam, ich glaube, ich habe den lustigsten Trashfilm gesehen, seit Batman Forever. Doch diese Nummer hier hat durchaus auch ihre Momente, wofür ich sie abgöttisch liebe. Doch der Reihe nach: Der Sohn von ICE CUBE hat mich hier am meisten verblüfft: Er sieht wirklich 1:1 aus, wie sein Vater damals in Anaconda. Dazu liefert er eine Performance, die so drüber ist, ich meine kommt schon. In dieser Toilette ist er einfach mal der Equalizer und macht die drei Kleinganoven innerhalb drei Minuten kaputt. Wie lustig ist das? Und dann kriegt er am Ende auch noch nen Oneliner. Ich konnte echt nicht mehr... Stichwort Overacting: Auch Margo Martindale, von der ich bisher noch gar nix kannte, ist hier so over the top, Stichwort: "Klar knall ich ihn ab, der hat mir in den Arsch gebissen" - erneut, ich lag vor lachen am Boden und bekam keine Luft mehr. Generell kann ich sagen: Martindale ist in nem komplett anderen Film als alle anderen. Das ist so, als wenn man die Charaktere aus "Stiefbrüder" nimmt und sie in nen Thriller wirft. Es ist einfach nur herrlich. Es ist herrlich. Die beiden Kinderdarsteller spielen solide, einzig die Szene mit dem Essen von Koks fand ich erneut seltsam. Sowas in ne Comedy zu packen, ich so: "ihr traut euch hier echt was". Das muss man erstmal so bringen. Aber auch die Nummer ist sehr auf Komik ausgelegt. Ja, man muss schon schmunzeln. Ray Liotta als Drogenbaron: Erneut - Mafia oder Kartell, ich erkenne ein Muster, was die Rollen von ihm angeht. Doch kommt schon, bestes Werk seines Lebens ist nach wie vor GoodFellas. Er hat hier gar nicht so viel zutun, was ich ehrlich gesagt, schade finde. Sicherlich wäre mehr drin gewesen, als nur ne Nebenrolle. Aber für seinen letzten Auftritt auf einer Kinoleinwand wird er auch in den Credits nochmal gesondert gewürdigt. Alles in allem etwas zu wenig Performance. Aber in den wenigen Sequenzen, die er bekommt, rockt er es erneut. Auf die gleiche Art wie in Wild Hogs

Auf handwerklicher Ebene hat mich der Film am meisten überrascht: Der Bär ist zwar komplett aus dem Computer und sieht in einigen Takes wirklich seltsam aus. Doch dafür bekommen wir wundervolle Bilder, die mich an die damaligen Naturdokus ala Heinz Sielmann, wers von euch noch kennt, erinnern. Ja, ich liebe hier besonders die Kameraarbeit und die Art, wie diese Bilder eingefangen sind. Wenn wir diese langen Kamerafahrten durch die Wälder des Parks haben, das hat schon was für sich und das will ich dem Film auch zugute kommen lassen. Daneben haben wir diese teils doch heftigen, praktischen Splattereffekte, die sie benutzen für diese Brutalität, wenn der Bär dann mal in Aktion ist. Ich sage erneut nur: Stichwort Krankenwagen. Eine der besten Horrorszenen überhaupt im Film. Wir haben einen Mix aus Comedy und Splatter, der hier überraschend gut funktioniert. Erneut: Ich hab hier schon weitaus schlimmeres besprochen. 


FAZIT:
Cocaine Bear ist sicherlich der seltsamste, aber für mich genommen auch der lustigste Film, was das Jahr 2023 angeht. Elizabeth Banks hat sich hier so ziemlich allen Stilmitteln bedient, die im modernen Kino derzeit Standard sind. Und - ich sagte es ja schon - dieser Spagat funktioniert hier wirklich überraschend gut. Die Darsteller - vor allem die Kinder - liefern eine wirklich gute Performance. Zugegeben, die Parkrangerin war mir persönlich stellenweise zu sehr drüber - das war irgendwann nicht mehr lustig. Ray Liotta, der sich nur um sein Geld schert, Sohn und Enkel permanent irgendwelchen saugefährlichen Situationen aussetzt - wo man am Ende dann son Stück Gerechtigkeit bekommt, wenn auch er lebendig  zerfetzt wird. Das alles passt irgendwo für mich zusammen. Und nochmal: Die praktischen Effekte bei Angriffen des Bärs - meine Kinnlade war erneut irgendwo da unten am Boden. Dafür, dass dieser Film gerade mal knapp 30 Millionen Dollar Budget hatte. Ich habe Filme gesehen, die weitaus teurer waren und nicht halbwegs so gut aussahen. Alles in allem ist dieser Film tatsächlich eine Empfehlung. Für einen netten Trashabend mit Freunden, ein paar Bierchen und nem Popcorn ist diese Nummer definitiv ein Geheimtipp. 



WERTUNG:
Genre: 8/10
Gesamt: 7,5/10


Und damit bin ich schon wieder am Ende meines Reviews zu Cocaine Bear von Elizabeth Banks aus dem Jahr 2023. Doch jetzt frage ich wie immer euch: Kennt ihr ihn, was haltet ihr davon? Und: Habt ihr gelacht? Ich wills wissen, bitte schreibts mir in die Kommentare. 

Somit bedanke ich mich erneut bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen, wünsche euch ein sonniges Wochenende und wie immer ganz viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut bis zum nächsten Mal.

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