![]() |
Und weil diese Serie damals bei Pro 7 immer am Mittwochabend ausgestrahlt wurde, zumindest, was die neueren Episoden angeht, dachte ich mir, scheiße, ich mach das jetzt auch. Die kommenden 7 Wochen gibt es jeweils Mittwochs um 12 ein neues Recap. Wie immer an dieser Stelle nun meine Disclaimer: Ja, hier kommt es zu Spoilern sowohl, was Buffy als auch das Spin-Of Angel angeht, seid euch dessen bitte bewusst. Und: Alles, was jetzt folgt, ist nur meine persönliche Meinung. Doch jetzt genug der Worte: Legen wir endlich los:
Prolog:
Okay, die erste Staffel hatte damals nicht das Megabudget, weswegen viele die Auffassung vertreten, die Serie sei insgesamt schlecht und total billo. Joss Whedon hatte mitte der 90s ja schon einen Kinofilm zu diesem Stoff geschrieben und produziert, in dem Kristy Swanson und Hugh Laurie die Hauptrollen hatten. Die erste Staffel setzt genau 6 Monate nach dem Film dessen Handlung fort: Nachdem Buffy im Kampf gegen die Vampire eine Turnhalle abgefackelt hat, wird sie von der Schule geschmissen und zieht mit ihrer Mutter von L.A. nach Sunnydale, wo sie fortan die hiesige High-School besucht.
Story:
Ziemlich schnell macht das Mädchen dort Bekanntschaft mit weiteren Schülern, wie Xander Harris, dem tollpatschige Spaßmacher, Willow Rosenberg, eine Mitschülerin, die als prüdes Mauerblümchen gilt sowie Cordelia Chase und Harmony Rendall, zwei Mädchen, die sehr viel Wert auf Oberflächlichkeiten legen und die anderen gerne von oben herab betrachten. Das erste Aufeinandertreffen mit ihrem neuen Wächter, Rupert Giles, der zugleich auch der Bibliothekar an der Schule ist, verläuft alles andere als positiv: Nach der ersten Aussprache wird jedoch klar, dass wir mehr von dieser genialen Dynamik bekommen werden. Die Probleme, die die Clique, genannt Scoobies, jetzt lösen müssen, sind vom Aufbau her noch sehr an ihren derzeitigen Lebensabschnitt angepasst: Vampire, besessene Hyänen und natürlich die typischen Teeniegeschichten: Aufmüpfige Direktoren, unsympathische Mitschüler und die erste Liebe.
Direkt in der ersten Staffel führt man dann auch Angel ein, der zunächst hier eine tragende Figur wird, bevor er seine eigene Serie bekommt. Die Dynamik zwischen ihm und Buffy ist so perfekt geschrieben und gespielt, dass ich das jedes mal erneut wieder kaufe und auch genieße. Parallel dazu sehen wir dann aber auch den Aufbau des Staffelfinales, welches sich hier um den Vampirmeister dreht, der seinen Aufstieg aus der Unterwelt plant. Dies stellt Buffy zusätzlich vor Herausforderung, denn nur ihr Wächter und ihre besten Freunde wissen überhaupt von ihrer Berufung als Jägerin. Nicht mal ihre Mutter Joyce, gespielt von Kristine Sutherland, weiß von der Doppelidentität ihrer Tochter, die tasgüber die brave Schülerin ist und in der Nacht zur Vampirjägerin wird.
Es kommt, wie es kommen muss: Nach einem Streit mit ihrer Mutter verlässt Buffy das Haus um sich dem Kampf gegen den Meister zu stellen. Hierbei erfährt sie aus der Offenbarung, dass dieser sie im Kampf töten und danach seinen Aufstieg vollziehen wird. Weiter sagt die Prophezeiung, dass alle Menschen auf der Welt sterben werden. Buffy steigt in die Katakomben unter dem Friedhof, wo sie bereits erwartet wird: Der Meister hat einen Hinterhalt ausgelöst und tötet die Jägerin, indem er sie beißt und aussaugt, doch Angel kann sie im letzten Moment reanimieren. Gemeinsam stellen sie sich dem Meister in der Bibliothek, welche sich genau über dem Tor zur Hölle befindet und können ihn mit vereinten Kräften vernichten. Seine Überreste vergräbt Giles anschließend in geweihter Erde und Buffy kann mit ihren Freunden endlich auf den Schulball gehen.
Meinung:
In Anbetracht der Tatsache, dass Joss Wheedon hier nur ein sehr geringes Budget hatte, wirken viele Effekte hier noch billig und schäbig, was viele Filmfans davon abhält, der Serie eine Chance zu geben. Ich kann und muss aber sagen: Ich habe bis heute nichts vergleichbares finden können. Und: Das, was die Serie optisch nicht bringt, übertrifft sie mit außerordentlich gut geschriebenen Charakteren und Scripten. Verglichen damit, hat Joss Wheedon im Hinblick auf die Avengers ziemlich abgebaut, was Qualität und Tiefgang angeht. Diese Story hier ist verdammt gut geschrieben. Nicht umsonst war es der Startschuss für eine große Karriere: Sowohl für Sarah Michelle Gellar als auch für Alyson Hannigan, die wir danach noch so oft in großen Hollywoodproduktionen wie beispielsweise Scream oder American Pie sehen und bewundern konnten.
Die erste Season ist noch sehr auf die Probleme in der High-School fokussiert: Erste Liebe, Verhasste Leute, die harte Aufgabe, den Alltag mit der zunächst noch geheimen Dämonenjagd zu balancieren, all dies funktioniert hier wie ein Uhrwerk und doch scheren wir uns um jede Figur, die wir in den Opening-Credits sehen. Jede dieser Figuren entwickelt sich auf bemerkenswerte Art und Weise, worauf ich mich auch schon freue, dies endlich besprechen zu können.
Fazit:
Ein grandioser Startschuss in eine der besten Serien der späten 90ies: Gute Charaktere, gute Scripte und Schauspieler, die ihre Rollen trotz ihres jungen Alters einfach nur rocken. Die Effekte wirken teilweise wie aus der Geisterbahn um die Ecke, sind jedoch größtenteils praktisch und handgemacht, was damals ja noch der Standard war, bevor das CGI-Gekotze auf den Leinwänden Schule machte. Ich fass mich kurz: Sowohl der gekonnte Mix aus Genre, als auch die Scripte und der Cast: Hier passt einfach alles!
Wertung:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10
Nächsten Mittwoch sprech ich dann über Season 2. Doch jetzt frag ich euch: Wie steht ihr zur Serie? Was mögt ihr, was gefällt euch gar nicht? Schreibts mir in die Kommentare.
Machts gut und bis bald!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen