Hallo und willkommen zu einem neuen Format auf diesem Blog, dessen Titel mir bis jetzt einfach nicht einfallen wollte, obwohl er so naheliegend ist: Ich hab mir überlegt, dass ich doch mal in Form von Kurzreviews über meine eigene Bluray-Sammlung quatschen könnte. Fernab der Rezensionen aktueller Filme, die gerade frisch im Kino sind oder erst noch anlaufen, könnte ich mal einen Einblick geben auf das, was bei mir so im Regal steht. Doch anders als bei Rewatches wirds hier nicht so detailliert, was den Plot, die Twists usw angeht, ich erwähne kurz, um was es geht und rede dann noch ein wenig über Machart, Cast, Musik und was mir sonst noch so gefallen hat. Legen wir also los:
Filminfo:
Produktion: USA/UK 2022
Laufzeit: 107 Min
Regie: Scott Mann
Drehbuch: Jonathan Frank, Scott Mann
Darsteller: Virgina Gardner, Grace Currey, Jeffrey Dean Morgan
Genre: Survival/Thriller/Horror
Kosten: ~ 3.000.000 U$D
Box-Office: ~ 17.000.000 U$D
Plot:
Hunter und Becky, zwei kletterbegeisterte Freundinnen erklimmen einen riesigen, alten Funkturm in der Wüste. Als auf dem Rückweg die Außenleiter wegbricht und die beiden nur knapp dem Tod entkommen können, müssen sie nun auf einer nur knapp 1,5m² großen Plattform in über 600 Metern Höhe einen Weg finden, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen...
Meinung:
Zugegeben, dieser Film ging vor zwei Jahren komplett an mir vorbei. Die FreeTV-Premiere im Juni im ZDF kam daher aus dem nichts und hat mich einfach weggepustet: Die Bilder auf dem Turm sind atemberaubend und beängstigend zugleich, was der Tatsache geschuldet ist, dass Turm und Schauspielerinnen echt und in Cam gefilmt sind und nur der Hintergrund vor Greenscreen gedreht und dann im Film digital ersetzt wurde. Der fiktive B67-Tower im Film ist dem echten "KXTV/KOVR"-Sendemast nachempfunden, welcher im Walnut Grove, nahe Sacramento/CA steht und ebenfalls über 600 Meter hoch ist. Der Blick in die Tiefe rief beim gucken meine Urängste hervor. Selten hat mich die Optik eines relativ billig produzierten Films so aus dem Sessel und umgehauen. Mann schafft es, Surrealismus so gekonnt mit Realität zu vermischen, dass man sofort schwitzige Hände bekommt. Letzter grandioser Punkt: Gardner und Currey drehten ihre Stunts ohne Double teilweise in 60-70 Metern Höhe, für die die entsprechenden Turmfragmente separat aufgebaut wurden. Dazu liefert die Kamera ordentliche Bilder und der Soundtrack bricht in den gefährlichen Sequenzen in pures Entsetzen aus. Die Horrorsequenzen sind subtil und sehr dosiert, sitzen jedoch im Moment des Schocks ordentlich. Menschen, die unter extremer Akrophobie leiden, sollten einen Bogen um diesen Film machen oder ihn zumindest nicht allein schauen.
Der Cast, bestehend aus einer starken Virginia Gardner als die kletterbegeisterte Extremsportlerin Shiloh Hunter, die scheinbar vor nichts Angst hat und schon jede erdenkliche Extremsport-Art ausprobiert hat, daneben haben wir Grace Currey als ihre permanent traumatisierte Freundin Becky Connor, die immer noch mit dem Tod ihres Ehemanns vor über einem Jahr zu kämpfen hat und sich bei Kummer in den Alkohol flüchtet, finde ich, liefert hier eine saustarke Performance. Die Chemie der beiden ist greifbar und in der ein oder anderen Sequenz, wenns um die Beziehungen der beiden geht, erleben wir spürbar, wie aus dieser Liebe plötzlich purer Hass wird, weil die Figuren so gut geschrieben sind. Daneben haben wir dann noch Jeffrey Dean Morgan als Beckys Vater, der hier immer wieder verzweifelt versucht, seiner Tochter zu helfen, dabei immer wieder in Beckys toxischem Suchtverhalten weggestoßen wird, bis er Shiloh informiert und damit letztlich diese tragischen Dinge ins Rollen bringt - was aber dazu führt, dass der Film bzw. die Story zischen Becky und ihrem Vater ein Happy End hat.
Fazit:
Für mich genommen, einer der besten Survival-Thriller der letzten 10 Jahre. Ich hatte beim gucken wirklich alle Emotionen, die dieser Film wollte, dass ich sie habe: Angst, Panik, Freude, Erleichterung, Trauer, Horror... Alles kommt vor inklusive eines Twists, der mich im letzten Akt erneut umgehauen hat. Die Bilder auf dem Turm in Richtung Tiefe haben mich weggepustet. Erst recht in dem Wissen, dass es auf der Plattform zu jeder Seite nach knapp 70cm über einen halben Kilometer in die Tiefe geht. Einziger Kritikpunkt: Während des Films hat man immer wieder Passagen mit unnötiger Exposition, die mich persönlich nicht interessiert hat. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet, dass sonst der Film nur die Hälfte seiner Laufzeit gehabt hätte. Auch was manche Entscheidung im Film angeht, hätte ich mir die Mädels etwas intelligenter gewünscht. Alles in allem bleibt FALL für mich die Überraschung aus dem Jahr 2022.
Wertung:
Genre: 8/10
Gesamt 7,5/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen