Hallo und willkommen zu einem neuen Recap. Es ist Mittwoch und demnach wisst ihr, was kommt: Seit nunmehr vier Ausgaben spreche ich Woche für Woche über eine der besten 90s-Serien überhaupt: Buffy - The Vampire Slayer. Oder auch Buffy - Im Bann der Dämonen. Eine Serie, die ich bis heute liebe, weil sie so vielschichtig und so verdammt gut geschrieben ist. Doch wie immer zu Beginn die Hinweise auf Spoiler und, das alles was jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung ist. Seid euch beidem bitte bewusst.
Inhalt:
Nachdem ich die letzten drei Wochen über die Highschooljahre der Serie sprach, geht mit dem Beginn von Season 4 ein neuer Lebensabschnitt los. Unsere Helden wohnen fortan nicht mehr zu Hause, sondern auf dem Campus und auch hier muss sich Buffy neuen Herausforderungen stellen. Allem voran ihre neue Lehrerin, Professor Maggie Walsh, gespielt von Lindsay Crouse, die nach Außen hin immer tough und unnahbar scheint. Zudem hat diese Staffel auch einige Abgänge aus der Serie, wie z.B. David Boreanaz, Charisma Carpenter oder auch Alexis Denisof, die nun durch das Spin-Of ANGEL eine eigene Story bekamen, welche in Los Angeles spielt. Im Ausgleich dazu führen wir Riley Finn ein, gespielt von Marc Blucas, der bis Mitte der 5. Staffel eine größere Hauptrolle als Buffys Freund in der Show bekam, oder Amber Benson, mit ihrer Darstellung als Willows Freundin Tara McKay.
Ebenfalls neu und genauso bemerkenswert ist in dieser Staffel alles, was sie mit Willow machen, erneut gespielt von Alyson Hannigan: War sie zunächst immer zurückgehalten, schüchtern und brachte kaum ein Wort hervor, erlebt man hier tatsächlich eine gewaltige Wandlung, was das Leben dieser jungen Frau angeht. Meines Wissens spielt sie in dieser Staffel die erste lesbische Rolle in einer US-TVSerie überhaupt - und sie rockt es. Sie spielt, als hätte sie nie was anderes gemacht. Diese Rolle war zur damaligen Zeit ein heikles Thema und wurde vor Allem in den USA kontrovers diskutiert. Das ganze ging sogar soweit, dass man die Show aufgrund derartiger Inhalte boykottiert und zum Verbot aufgerufen hatte.
Auch, die sich in Season 3 anbahnende Beziehung zwischen Xander und Anya, einem tausend Jahre alten Ex-Dämon, wird hier weitererzählt. Xander zieht zum einen zuhause aus und mit Anya in eine gemeinsame Wohnung, zum anderen studiert er nicht wie seine Freunde, sondern unterschreibt einen unbefristeten Arbeitsvertrag auf dem Bau, was ihn ebnso selbstständig erscheinen lässt. Etwas traurig bin ich immer nur bei der Episode, in der Oz aussteigt, gespielt von Seth Green, den viele ja auch aus der TV-Produktion von Stephen Kings IT kennen, wo er den Draufgänger Richie Tosier spielte. Er macht letztlich Platz für die eben angesprochene Beziehung von Willow und Tara. Und die ist einfach nur zuckersüß geschrieben. Als letztes hätten wir noch Giles, den Wächter Buffys, der seit einer Prüfung in Season 3 vom Amt suspendiert wurde und seit der Sprengung der Schule keinen festen Job mehr hat. Auch, was sie mit ihm machen, ist spannend. Aber dazu komm ich noch.
Parallel dazu haben wir "Die Initiative", eine zweite Organisation, die im Untergrund von Sunnydale ansässig ist und ebenfalls Dämonen jagt, um sie unschädlich zu machen, was vor allem Spike nach seiner erneuten Rückkehr zu spüren bekommt, indem man ihm einen Chip ins Hirn einsetzt, der jedes Mal unerträgliche Schmerzen auslöst, sobald, er im Begriff ist, einen Menschen zu beißen. Diese Organisation, zu der auch Riley gehört und die von Maggie Walsh geleitet wird, befindet sich in einem Keller unter einem Verbindungshaus auf dem Campus von Sunnydale. Dort gibt es Zellen und Labore, sowie Wissenschaftler, die nach einem Weg suchen, Dämonen unschädlich zu machen. Maggie baut in einem geheimen Abschnitt der Einrichtung heimlich an einem Dämonoiden, welcher für die Bekämpfung der Dämonen gedacht war und den sie Adam nennt. Adam jedoch hat einen Programmierfehler und tötet zunächst Maggie und ihr Team, bevor er nach draußen gelangt und dort an Menschen wie Tieren "lernt", wie sie funktionieren, indem er sie seziert.
Als zweiten Gegenpart bringt man Faith zurück, die in Season 3 von Buffy schwer verletzt wurde und nun aus dem Koma erwacht. Sie macht sich sofort dran, sich an Buffy zu rächen, indem sie ihre Mutter überfällt und dann durch ein Geschenk des Bürgermeisters die Körper der beiden Mädchen vertauscht. Faith lebt fortan in Buffys Körper und umgekehrt. Auf diese Weise unerkannt, versucht sie zunächst die Stadt zu verlassen, während die echte Buffy von einem Söldnertrupp des Rates verschleppt wurde und nun getötet werden soll. Auf der Flucht vor den Söldnern landet Buffy bei Giles und mithilfe von Willow und Tara können die vier den Zauber umkehren, worauf Faith vorerst die Stadt verlässt.
Der dritte Gegenpart, in dieser Season als Sideplot für eine Episode genutzt, ist die erneute Einführung von Danny Strong in der Rolle des Jonathan Levinson, den wir schon in Season 3 als amoklaufenden Schützen auf einem Glockenturm sahen. Er hat einen Zauber angewandt, der ihn und den Blick anderer auf ihn als Mastermind erscheinen lässt, dem alles gelingt, was er anfasst. So auch die Dämonenjagd, in der er ebenfalls besser zu sein scheint, als Buffy. Das alles ist verdammt witzig, aber es wird auch zunehmend düsterer im Verlauf der Staffel. Adam tötet munter weiter und schafft es, mithilfe von Spike, die Jägerin und ihre Freunde zu entfremden, mit dem Ziel, Buffy so leichter töten zu können. Die Scoobies finden jedoch wieder zusammen und so kann Buffy Adam mit den vereinten magischen Kräften von Willow, Xander und Giles zerstören.
Meinung:
Die vierte Season hatte gegenüber der dritten nochmal ein enorm höheres Budget, was man vor Allem am Design der Kreaturen sieht: Die Darstellung von Oz als Werwolf ist einfach nur genial. Hierfür schon mal n fettes Lob und Danke nur an das Kostümdesign und die Maskenarbeit. Auch die praktischen Effekte sehen nochmal ne Ecke besser aus als noch in den vorigen Staffeln. Die Kamera hat erneut diesen körnigen Look der späten 90er, ist nun aber im 16:9 Format gehalten, was die Show bis zum Finale beibehalten hat. Soundtrack, Score und auch die Musik sind erneut der Zeit-Epoche angepasst und erfreuen mich immer wieder, wenn ich diese Show gucke. Ich meine, wir haben in dieser Staffel eine Episode, in der 40 Minuten lang nicht gesprochen wird, und wir nur über Bildsprache kommunizieren. Ich kenne keine andere Show im TV, die das jemals so gekonnt umgesetzt hat, wie Buffy. Auch das erste Auftreten der Dämonenjäger Maggie Walshs: Durch den Halloween-Abend ist zunächst jeder im Glauben, die echten Soldaten seien nur verkleidet und auf dem Weg zu einer Verbindungsparty.
Auch der Wechsel von Schule zu College funktioniert außerordentlich gut: War Buffy sonst immer rund um die Uhr mit ihrer Mom zusammen, lässt sie sich jetzt für mehrere Wochen nicht zuhause blicken, ist jedoch zur Stelle, wenn ihre Mutter in Gefahr ist, das Gleiche bei ihren Freunden. Giles, der die Auswirkungen seiner Suspendierung beim Rat nach dem Ende der Schulbibliothek noch deutlicher spürt, tut mir in dieser Season immer ein wenig leid. Auch für ihn ist kaum noch Zeit und durch die Initiative von Maggie Walsh rückt auch seine allwissende Macht mehr in den Hintergrund, wodurch er sich in den Alkohol flüchtet und am nächsten Tag als verkaterter Dämon erwacht. Auch das ist erneut sehr witzig geschrieben, wenn er sich danach mit Spike auf die Jagd nach seinem Erzfeind macht und in schier aller letzter Sekunde gerettet werden kann. Darüber hinaus wird Giles in dieser Staffel auch näher beleuchtet: Wir sehen, wie er wohnt, was er treibt, welche Beziehungen er eingeht, doch auch, wie sehr er unter dem Verlassen seiner Freunde und dem Verlust des Jobs im Rat leidet. Auch das alles, ist einfach nur großartig und Anthony Head hat dabei erneut den Spaß seines Lebens.
Das einzige, was ich an dieser Staffel ein wenig albern und zu sehr drüber empfand, war die Einrichtung der Inititative: Wie groß ist dieser komische Keller unter dem Verbindungshaus? Ist der so groß, wie ne Stadt, wenn man da Zellentrakte, Labore, Waffenlager, Trainingsplätze usw am Start hat?! Fand ich immer irgendwie seltsam, das wirkt auf mich immer wie der Keller in Jurassic World 2, wo Maisie, das geklonte Kind, am Ende alle diese Viecher freilässt. Im nachhinein wirkts, als hätten die JW-Autoren für Teil 2 bei Joss Wheedon kopiert. Denn dieser Part ist wirklich 1:1 gespiegelt.
Fazit:
Alles in allem ist Season 4 aber mit eine der besten Staffeln in der Show. Weil wir so viele Facetten beleuchten, so viele Ab- und Zugänge haben wie noch nie und sich hier erneut mit allem, was wir an Content haben, so clever mit dem Genremixen ausgetobt wird.
Wertung:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10
Ich bleibe dabei: Season 4 ist eine der besten der ganzen Show. Generell, ich sagte es ja schon in meinem Essay auf MP: man sollte sich die Show ab Season 4 im Wechsel mit den Episoden von Angel angucken, da wir ab jetzt so viele Handlungsstränge haben, die sich teilweise serieninhaltlich überschneiden, indem sie in Buffy beginnen und in Angel weitererzählt werden und umgekehrt. Was erneut ein richtig cleverer Einfall war. Und das sind meine Gedanken zu Buffy - Season 4. Diesmal leider erneut etwas verspätet, dafür ein dickes Sorry. Nächste Woche gehts weiter mit Season 5. Doch jetzt frage ich euch: Wie findet ihr diese Staffel, wie findet ihr die Show allgemein? Schreibts mit in die Kommis.
Machts gut, bis bald.
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