In Staffel Nummer fünf bekommt Buffy plötzlich Familienzuwachs: Die Show führt mit Dawn Summers, gespielt von Michelle Trachtenberg, eine neue und tragende Hauptrolle ein, welche das Leben der Vampirjägerin, ihrer Familie und sogar ihrer Freunde nach und nach auf den Kopf stellt. Zeitgleich ist eine neue Bedrohung in der Stadt: Glory, eine verbannte Göttin aus der Hölle, will nun Rache für ihre Demütigung und muss dafür in ihre einstige Dimension zurückkehren. Für Buffy und ihre Clique beginnt ein Kampf, in dem es nicht nur erneut um das Ende der Welt geht, sondern um so viel mehr. Und bald schon sieht sich die Jägerin vor einer schier unlösbaren Aufgabe...
PROLOG:
Okay, es ist Mittwoch, zwölf Uhr mittags und ihr wisst ganz genau, was das bedeutet: Der Recap-Marathon zu Buffy The Vampire Slayer geht endlich weiter. Wer mich und meinen Blog aufmerksam verfolgt, weiß, wie sehr ich diese Show liebe, für das, was sie ist: Denn im Grunde haben wir hier kein klassisches Genre. Joss Wheedon hat sich damals so viele Gedanken gemacht. Sowohl um den Plot der Show, als auch darüber, seine Charaktere dreidimensional zu zeigen, ihnen Backstorys und Arks zu geben, was für die damalige Zeit, ich spreche von den späten 90s, frühen 00er Jahren, umso bemerkenswerter ist, welche Themen für diese Show aufgegriffen wurden. Und normalerweise war dieses Format eigentlich für den vergangenen Oktober geplant. Doch leider leider leider sind in dieser Zeit vermehrt Dinge passiert, die in mir eine Schreibblockade ausgelöst haben, welche sich durch die Nachricht des plötzlichen Todes von Michelle Trachtenberg, Ende letzten Monats, noch verstärkt hat. Dazu kam noch, dass ich auch privat viel um die Ohren und somit einfach keine Zeit zum gucken hatte. So eine Season mit zweiundzwanzig Episoden innerhalb einer Woche zu gucken, ist einfach sehr zeitaufwendig und man muss bei diesem Stoff auch "in the mood" sein, was bei mir nicht immer gegeben war. Doch nun genug der langen Reden. Wie immer kommt es in diesem Format zu Spoilern, sowohl was Buffy, das Spin-Off Angel und die gesamte Vampirlore angeht. Bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst. Und wie immer, ist alles was jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt.
FILMINFO:
Buffy The Vampire Slayer Season V
Format: 22 Episoden, á 43 Minuten
Genre: Mystery/Horror/Drama/COA
Idee und Konzept: Joss Wheedon, Kaz Kuzui, Fran Rubel Kuzui
Erstausstrahlung Fox: 04/2000
DVD-Release DE: 02/2001
Erstausstrahlung Pro 7: 06/2001
INHALT:
Nachdem die ersten drei Staffeln der Show die Highschool-Jahre von Buffy und ihren Freunden thematisiert hatte, befinden wir uns nun im zweiten Teil der College-Trilogie: Buffy und ihre Freunde haben den Sommer hinter sich und ein neues Kapitel ihres Lebens beginnt. Und gleich in der ersten Episode gibt es eine Kracher-Konfrontation: Der Vampir aller Vampire, Dracula kommt nach Sunnydale um sich vom Mythos der Jägerin zu überzeugen. Das man Xander (Nicholas Brendon) hier zu einer Art Thomas Renfield aus Mel Brooks' Dracula, mit Leslie Nielsen und dem Typ aus Ghostbusters II macht, ist einfach nur köstlich und zeigt erneut den bittersüßen Metahumor, den Wheedon auch diesmal erneut nicht zu kurz kommen lässt. Des Weiteren ist Xander es langsam leid, dauernd nur wie ein Köter im Keller zu hausen und die Streitereien seiner Eltern erdulden zu müssen. Er hat nun endlich einen Job auf dem Bau und zieht mit Anya in eine eigene Wohnung. Auch die Backstory von Anya (Emma Caulfield) wird näher beleuchtet: Wir erfahren, wie sie zum Dämon wurde, weil sie ihren damaligen Partner Olav vor mehr als 1000 Jahren in einen Troll verwandelte, nachdem dieser sie mit der Barfrau betrogen hatte, was erneut sehr auf Comedy gemacht ist. Und ja, es passt auch dieses Mal. Parallel dazu führt man nun Buffys jüngere Schwester Dawn ein, gespielt von Michelle Trachtenberg. Und glaubt mir eins. Diese Season jetzt so kurz nach dem Tod der Schauspielerin zu gucken und dieses Recap zu machen, war für mich echt nicht leicht. Das war echt einer der heftigsten Rewatches ever, aber dazu gleich im Fazit noch ein paar Worte. Dawns Backstory ist erneut eine so clevere Idee, die ich damals so nicht auf dem Schirm hatte: Es stellt sich nämlich im Laufe der ersten fünf Episoden heraus, dass Dawn in Wahrheit eine Art mystischer Schlüssel ist, die seit mehr als 1000 Jahren existiert und nun von Buffys neuer Gegenspielerin Glory dazu genutzt werden will, um wieder zurück in ihre einstige Höllendimension zu gelangen. Als Dawn eines Nachts mit Spike in Giles' Zauberladen einbricht und beim Lesen der Aufzeichnungen dahinter kommt dass sie der "Schlüssel" ist, läuft sie weg und verletzt sich selbst. Allein dieses Thema in der damaligen Zeit aufzugreifen, wenn Teenager sich selbst verletzen, weil sie so verzweifelt sind... Meine Fresse, uiff... Erneut, ich kann nur sagen Chapeau! Und Trachtenberg als Kinderdarstellerin in dem Alter - ich meine, sie war damals erst 14 oder 15. Aber erneut: meine Güte war sie gut. Das muss man in dem Alter erstmal so überzeugend spielen.
Giles (Anthony Head) , Buffys ehemaliger Wächter, der nach seiner Suspendierung durch den Rat eher zurückgezogen lebte, macht es sich indessen zur Aufgabe, in Sunnydale das Ladenlokal eines Zauberers zu übernehmen, nachdem dieser scheinbar durch einen Vampir getötet wurde. Und auch Giles hat bis hierhin eine beachtliche Wandlung hinter sich: Vom steifen, britischen Bibliothekar, mit Hang zu Korrektheit, Regeln und Verbohrtheit, entwickelte er sich in der gesamten Show zu einem regelrechten Badass, dass auch gern mal draufhaut. Ferner wirkt er in dieser Staffel auch erstmals wie eine Vaterfigur für Buffy. Parallel dazu sehen wir auch das vermehrte und zunächst rätselhafte Auftreten von Verrückten in der Stadt. Aber auch dieses Mysterium klärt sich innerhalb weniger Episoden: Wenn Glory geschwächt ist, braucht sie Energie, die sie sich dadurch besorgt, dass sie die Gedanken und Gefühle der Menschen absorbiert, durch die deren Verstand überhaupt erst funktioniert. In Situationen in denen sie gar keine Macht mehr hat, ist sie durch einen Fluch gezwungen, in den Körper eines jungen Medizinstudenten, namens Ben zu schlüpfen. Aber um bei Giles zu bleiben: Er hat ab sofort nicht nur einen Laden. In einem Hinterzimmer hat er mit Xanders Hilfe einen Trainingsraum für Buffy eingerichtet, den sie sogleich mit Riley einweiht. Stichwort Riley: Auch seine Backstory und sein Ark werden in dieser Season vervollständigt: Durch die Experimente, durchgeführt von der Initiative in Season IV hat sich sein Körper so sehr verändert, dass er zunächst eine medizinische Sofortbehandlung braucht. Ansonsten tut man nicht mehr viel mit ihm: Die Chemie zwischen ihm und Buffy schwindet und schließlich steigt Riley nach insgesamt nur 7 Episoden in Season V wieder aus. Für mich persönlich war und ist Marc Blucas auch immer so eine Art schleimiges Wiesel gewesen, dass anfangs noch unter der Fuchtel einer irren Wissenschaftlerin stand. Mit seinem Charakter hätte man so viel mehr machen können, aber Blucas war den Machern selbst wohl auch zu glatt, dass man sich letztlich dazu entschied, ihn rauszuschreiben. Ich konnte mit ihm nie etwas anfangen - sowas kann ich sonst über keinen anderen Charakter sagen, der jemals in den Credits der Show genannt wurde. Ergo kein großer Verlust. Ein weiterer, nicht allzu tragischer Ausstieg ist der von Tittenmäuschen Mercedes McNab, die seit Season 2 in einigen Episoden die nervtötende und verwöhnte Millionärstochter Harmony Kendall spielte. Also ganz im Ernst: Diese Rolle war so derbe bescheuert und over the top, was Klischees über Blondinen angeht, dass ichs ab ner Gewissen Ladung nicht mehr ertragen konnte. Ich hasse diese Figur mit einer so unfassbaren Passion, dass ich regelrecht gefeiert hab, als sie irgendwann nicht mehr dabei war.
Die bemerkenswerteste Wandlung macht in dieser Staffel jedoch zum einen Willow, erneut brillant gespielt von Alyson Hannigan: War sie am Anfang der Show noch das unbeliebteste und schüchternste Mädchen in der Stadt, so mausert sie sich nach einem Übergriff Glorys an ihrer Freundin Tara (Amber Benson) zu einer weitaus mächtigeren Hexe, als sie es bis dahin war: Sie schafft es tatsächlich zunächst als Einzige, Glory kurzfristig Schaden zuzufügen und sie außer Gefecht zu setzen. Zum anderen muss ich sagen: Auch, was man hier mit Spike macht, finde ich genial: Denn auch er hat sich um 180 Grad gedreht: War er am Anfang der Season noch drauf bedacht, Buffy endgültig zu töten, verliebt er sich in sie. Zunächst lässt er sich einen Roboter in Buffys Aussehen erbauen, um seine Fantasien ausleben zu können, was erneut für sehr viel guten Slapstick sorgt. Später jedoch, merkt man, dass diese Liebe tatsächlich echt ist: Er erduldet sogar Schmerzen und Qualen, um Buffy und Dawn zu schützen. Das ist eine Charakterzeichnung, die ich erneut so nicht kommen sah und ich finde es einfach nur wundervoll, denn es wirkt trotz aller Gefühlsduselei nicht so extrem kitschig und lächerlich, wie bei Eddy und Bella. Ich weiß, erneut unerlaubter Tiefschlag gegen Twilight. Aber was soll ich machen. Es ist nun mal so und ich muss ja zumindest ehrlich meine Meinung sagen dürfen.
Ebenfalls sollte ich hier noch erwähnen, dass die Episode 5x7 ("Fool For Love/Eine Lektion Fürs Leben") dem Zuschauer erklärt, wie es dazu kam, dass Spike in den letzten 100 Jahren bereits zwei Jägerinnen töten konnte. Das Ergebnis dieser Lektion: Spike konnte nur gewinnen, weil die Jägerinnen nicht überleben wollten. Etwas ähnliches erfährt Buffy dann auch bei der Suche nach Antworten. Durch ein Ritual von Giles erfährt sie von der allerersten Jägerin, dass der Tod ihre einzige Gabe sei, was für das Finale von wirklicher Wichtigkeit ist.
Der krasseste Sideplot in Season V war jedoch der von Buffys Mom Joyce Summers, erneut brillant gespielt von Christine Sutherland: Was man mit ihr macht, bricht mir jedes mal erneut das Herz: Leidet sie anfangs "nur" unter starken Kopfschmerzen, stellen diese sich jedoch kurz darauf als ein Hirntumor heraus, der Buffys Welt erneut aus den Fugen hebelt: Denn auch, wenn es nach einer sofort erfolgten OP danach aussieht, als würde Joyce sich gänzlich regenerieren, wird sie eines Tages von Buffy leblos auf der Couch gefunden. Der sofort gerufene Notarzt kann jedoch nur noch den Tod der Mutter feststellen, was mir wirklich jedes mal die Tränen in die Augen treibt. Ja verdammt, das trifft einen so heftig, weil diese Figuren so verdammt gut geschrieben sind, weil sie so viel Tiefgang haben und man während der gesamten Zeit eine Art "Beziehung" zu ihnen aufbaut. Zumindest geht es mir so. Und gerade diese Episode (5X16: "The Body/Tod einer Mutter"), ist wieder so speziell: In den gesamten 43 Minuten Spielzeit gibt es keinerlei musikalische Untermalung. Wir hören nur die Dialoge und die Geräusche ringsumher. Ansonsten ist es totenstill. Wheedon sagte in einem späteren Interview, er habe dies bewusst so drehen lassen, um die Dramaturgie auf die Spitze zu treiben. Und ja, das ist ihm hier auch gelungen. Auch die Episode danach (5x17: "Forever/Gefährlicher Zauber"), die erneut sehr emotional ist, rührt mich persönlich zu Tränen: Dawn will mithilfe von Spike einen Wiedererweckungszauber für ihre verstorbene Mutter vollziehen und begibt sich dabei in Lebensgefahr, um eine nötige Zutat zu besorgen. Der ältere Herr namens "Doc", der ihnen dabei zunächst hilft, wird später noch wichtig, wenn es um das Finale geht: Er ist derjenige, der das Ritual einleitet, durch das Glory zurückkehren will. Am Ende dieser Episode erfahren wir jedoch, wie sehr Buffy innerlich zerrissen ist, während sie nach außen stets cool, organisiert und tough tut. Es bricht förmlich aus ihr heraus und auch hier dreht Wheedon die Dramaturgie derart hoch, dass ich nicht mehr innehalten kann. Auch, dass man David Boreanaz für diese Episode als Angel zurückbringt, hat mich persönlich sehr gefreut.
Im letzten Akt kommen dann noch die Ritter von Byzantium dazu, die ebenfalls hinter dem Schlüssel her sind, um ihn zu zerstören und somit Glory zu vernichten. Durch den General erfahren wir mehr über den Ursprung Dawns: So ist der Schlüssel eine Art mystische Energie, die seit Jahrtausenden existiert und genauso lange überall auf der Welt von Dämonen und den Mitgliedern des Rates gesucht wird. Auch sehen wir Quentin Travers (Harris Yulin) wieder, der Buffy zunächst erneut testen will, bevor er ihr weitere Informationen über Glory zur Verfügung stellt. Nachdem Buffy jedoch zunächst von Glory zu Hause aufgesucht wird, sowie einem darauffolgenden Angriff der Ritter dreht sie den Spieß jedoch um: Sie fordert die sofortige Herausgabe der Informationen und dazu noch die Wiederaufnahme Giles' in den Rat der Wächter. Ferner würdigt sie jeden einzelnen ihrer Freunde und man verzeihe es mir, wenn ich hier einfach nur plump zitiere. Aber allein, wie das geschrieben ist, lässt mich keine besseren Worte finden:
"Wir sprechen hier über zwei sehr mächtige Hexen und einen tausendjährigen Ex-Dämon. Der Bursche hat mehr Erfahrungen auf dem Kampffeld, als ihr alle zusammen. Ob ihr es wollt, oder nicht, er gehört zum Team!"
Ich meine, kommt schon, das ist einfach nur zuckersüß. Es kommt jedoch dann, was kommen muss: Glory entführt Dawn, um ihr Ritual durchführen zu können und Buffy verfällt in eine Starre. Nach etlichen Versuchen schafft es Willow durch einen komplizierten Zauber, ihre Freundin zurückzubringen. Ferner hat sie einen Gegenzauber entwickelt, um Tara von Glorys Fluch zu befreien. In einem letzten Gespräch, das Buffy und Giles vor dem finalen Kampf führen, erfahren wir, dass Buffy sowohl mental als auch körperlich am Ende ist. Sie nicht weiß, wie sie richtig leben soll, wenn sie immer alles verliert. Ferner versichert sie Giles zum ersten Mal wirklich ernst, entschlossen und glaubhaft, dass sie endgültig aufgibt, sollte ihrer kleinen Schwester ernsthaft etwas passieren. Buffy kann und will nicht akzeptieren, dass die Rettung der Welt nur dadurch möglich wäre, indem sie Dawn tötet. Im Showdown gelingt es zunächst, Glory zu überlisten und den Fluch für Tara umzukehren. Bemerkenswert: Die Scoobies nutzen Spikes Roboter um Glory zu täuschen. Auch scheint der Plan, sie vom Ritual abzuhalten, aufzugehen, bis plötzlich der alte Herr namens Doc auftaucht, ich erwähnte es bereits, um das Ritual an Dawn zu vollziehen. Es geht im Grunde darum, dass Dawn in gut 20 Metern Höhe auf eine Plattform gebracht wurde. Ihr Blut soll fließen und dabei die Tore zwischen den Dimensionen einstürzen lassen. Als Spike auf dem Turm ankommt, ist es jedoch zu spät. Doc schubst ihn hinunter und schneidet Dawn zweimal, um das Blut fließen zu lassen. Das Tor öffnet sich und auf einmal erscheinen etliche Höllenkreaturen in der Stadt. Buffy, die sich an die Begegnung mit der Ur-Jägerin erinnert, bemerkt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Welt zu retten, als sich selbst zu opfern, da der Tod ihre einzige Gabe ist. Sie sagt ihrer kleinen Schwester, dass sie tapfer und stark sein soll, bevor sie Anlauf nimmt und selbst in das Tor springt, worauf es sich schließt, aber Buffy verstirbt.
In einem Voiceover hören wir nun, was Buffy als letztes zu Dawn sagte, während die Kamera langsam auf den Grabstein zoomt:
"Dawn hör mir zu, wir haben keine Zeit, bitte hör zu: Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Aber dies hier muss ich tun, da es meine Bestimmung ist. Und bitte sag Giles, dass ich nun wirklich alles verstehe. Es ist okay! Dawn, das schwerste an dieser Welt ist es, in ihr zu leben. Sei stark, lebe! Für mich!"
Der Stein selbst trägt die Inschrift:
FAZIT:
Auch die fünfte Season überzeugt mich bis heute, da hier erneut wieder alles stimmt. Generell finde ich die fünfte Staffel aber ein bisschen zu überladen. Ich meine, wir haben hier so viele parallele Sideplots, angefangen vom Endgegner, der hier gleich zwei Rollen inne hat, was wirklich abgefahren war für die damalige Zeit. Daneben haben wir die Handlanger um Jinx (Troy Blendall), die hier für jede Menge Slapstick und Comedy sorgen, dann haben wir erneut den Rat der Wächter und zum Schluss auch noch diesen Riotterorden. Das ist diesmal ganz schön viel Content für 22 Episoden und doch schafft man es, auch diese Staffel so zu schreiben, dass alle Handlungsstränge am Ende zu einem Mainplot zusammenlaufen. Auch haben wir wieder Serienübergreifende Sideplots, in denen wir Angel zunächst erneut in Sunnydale sehen und kurz darauf kommt Buffy nach L.A..
Und so sprech ich zunächst über die Neuzugänge in dieser Staffel: Clare Kramer als Glory und Charlie Weber als Ben Wilkinson, die hier zwei Seiten eines Charakters so brillant geben, dass man es einfach feiern muss. Zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in ein und demselben ... naja Körper kann man auch nicht sagen. Wenn ihr die Show kennt, wisst ihr, was ich meine. Das ist erneut so genial geschrieben und glaubhaft gespielt, dass ichs von Sekunde eins kaufe. Auch der Spagat am Ende der Staffel: Meisterhaft, sowas gelingt im modernen Kino nur noch selten.
Mit Michelle Trachtenberg wurde die Familie Summers um ein Familienmitglied erweitert. Und ich gestehe zum einen, dass Michelle Trachtenberg zur damaligen Zeit mein erster Seriencrush überhaupt war - ich fand sie einfach nur zuckersüß und bildhübsch. Zum anderen war ihre Performance so überzeugend, tiefsinnig und liebevoll, dass man die Leidenschaft für Schauspielerei einfach von Sekunde eins an sieht. Die Chemie zwischen Michelle und Sarah ist sowas von aus dem Leben - ich spreche aus Erfahrung, denn ich habe selbst einen älteren Bruder. Und genau aus diesem Grund hat mich die Nachricht über ihren viel zu frühen Tod so extrem aus der Bahn geworfen. Und ich kann es nur noch einmal sagen: Diese Performance, in dem Alter so glaubhaft, echt und emotional zu bringen, musst du erstmal schaffen. Es gibt an dieser Stelle echt nicht mehr viel anderes sagen, Freunde. Deswegen erneut: Respekt, wem Respekt gebührt. Diese Schauspielerin war eine Bereicherung in so vielen Produktionen. Doch in Buffy hatte sie MIT ABSTAND die beste Performance ihrer viel zu kurzen Karriere hingelegt.
Rest in Peace, Michelle und DANKE für diese Bereicherung in meiner Jugendzeit!!
Am Ende dann, wie gewohnt ein kurzer Blick aufs Handwerk. Und hier bekommt man erneut viele gut gealterte Effekte, die zu 90% handgemacht sind. Das Makeup und die Kostüme sind Epochengemäß, leger und passen zu den Teenagern der frühen 00er-Jahre. Gedreht wurde erneut in einer Studiokulisse, aber ich finde, dass sieht man nur dann, wenn man wirklich genau hinguckt. Ansonsten haben wir erneut gute Setpieces bei den Kämpfen, die Kamera teils wackelig und dann wieder feststehend, was jedoch meiner Meinung nach gewollt wirkt. Vor allem in der letzten Episode sehen wir so viel, was extra aufgebaut wurde, um es anschließend zu zerstören, auch das verdient meine Hochachtung. Sowas hat man heute leider kaum noch, dass man sich Gedanken macht und dann noch so ne Mühe gibt. Das ist Liebe für Detail und kreative Hingabe. Verglichen mit heute, wo vieles einfach billig gerendert und hingerotzt aussieht. Alles in allem, ist Season V trotz dem vielem Content für mich bisher die beste Staffel der Show.
Wertung Genre: 9,5/10
Wertung Gesamt: 9/10
Und damit bin ich am Ende meines Recaps zu Season V von Buffy The Vampire Slayer - und für alle die schon wieder meckern: Ich habe eben enorm viel zu dieser Show zu sagen, einfach aufgrund der Tatsache, dass ich sie so sehr liebe. Doch jetzt frag ich euch? Wie steht ihr zur Show? Was ist euer Lieblingsmoment, -charakter, was mögt ihr gar nicht? Schreibts mir gern in die Kommentare, wenn ihr wollt.
Und somit sag ich erneut danke fürs reinklicken und durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß beim Filme- und Seriengucken. Habt nette Leute um euch und machts gut, bis bald!
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