Die Collegestudentin Kyle versucht noch immer, den Tod ihres Bruders von vor über einem Jahr zu verarbeiten. Mit einer Gruppe von Freunden chartert sie ein kleines Flugzeug, um die Asche des Bruders in den Sümpfen von Louisiana zu verstreuen. Doch die Maschine stürzt ab und schon bald findet sich die Gruppe in einem gefährlichen Überlebenskampf wieder, in dem es darum geht, Angriffe von Alligatoren zu überleben, die sich scheinbar nicht natürlich verhalten...
FILMINFO:
The Bayou geht 86 Minuten, ist voraussichtlich ab 16 Jahren freigegeben und erscheint hier bei uns in Deutschland am 9. Mai 2025 auf verschiedenen, digitalen Medien und Streams. Taneli Mustonen und Brad Watson waren für die Regie verantwortlich, für dass Drehbuch engagierte man Gavin Mehrtens. Athena Strates, Elisha Applebaum und Madalena Aragão sind in den Hauptrollen zu sehen.
PROLOG:
Nach längerer Zeit nun also endlich mal wieder ein etwas neueres Werk und dazu auch noch ein Horrorfilm. Naja, zumindest wird er als solcher vermarktet. Aber ganz ehrlich: Ich weiß nicht so recht, ob dem Film selber bewusst ist, was er eigentlich sein will. Denn allein für sich genommen, kommt die reine Prämisse dieser Nummer für mich persönlich erstmal doch sehr schmackhaft um die Ecke. Doch was dann passiert ist erneut das moderne Horrorkino und schon nach den ersten 10-15 Minuten kam die Erkenntnis: Es ist tatsächlich weder Trash noch Creature-Feature. Und normalerweise kriegt mich sowas doch sehr schnell, denn ich gucke gut gemachten Krokohorror an sich wirklich gerne. Werke wie Alligator von 1980, der im Prinzip richtiger Horror war, hatte für die damalige Zeit wahnsinnig gut aussehende praktische Effekte. Auf der anderen Seite liefert so ein Ur-Viech aber dann auch genug Stoff für anständigen und soliden Trash. Zum Beispiel mit Kassikern wie Killer Crocodile die damals total hirnlos und dumm waren, jedoch genau wussten, was sie sind. Aber nun genug der Worte. Worum gehts?
STORY:
Wie immer kratze ich hier jetzt nur leicht den Plot an und spreche danach dann über das, was ich mochte und was nicht: Ausgangspunkt des Filmes ist eine Razzia der DEA, bei der eine Drogenbande im Dschungel eliminiert wird und flüssiges Meth in die Gewässer des Sumpfes gelangt, welches die dort lebenden Tiere in ihrem Wesen stark verändert hat. Parallel plant die Studentin Kyle, gespielt von Athena Strates, mit einigen Freunden, die Asche ihres Bruders an einem besonderen Ort zu verstreuen, um endlich mit diesem Kapitel ihres Lebens abschließen zu können. Sie chartern ein kleines Flugzeug um damit in die Sümpfe zu fliegen. Doch nachdem die Maschine, dessen Flugschreiber aus Kostengründen ausgeschalten war, in dem Gebiet abstürzt, sieht sich die Gruppe auf einmal auf dem Frühstücks-Buffett jener Alligatoren wieder, die am Anfang mit den Drogen in Berührung kamen. Und mehr möchte ich an dieser Stelle jetzt nicht über den Plot verraten. Zumindest nicht in diesem Review.
MEINUNG:
Okay, also dieser Film.... Dieser Film.. Erneut bin ich sprachlos, was für eine Kacke man uns hier serviert. Während Cocaine Bear, der ja auch total dumm und hirnlos war, wenigstens noch solides Schauspiel, gute Kameraarbeit und brauchbare Effekte am Start hatte, funktioniert hier so gut wie gar nix mehr für mich. Einzig - und das kann ich gleich schon sagen - die Eröffnungsszene ist noch das Beste am Film. Aber auch hier will ich nicht so viel spoilern. Generell lässt sich sagen, dass hier nicht so ganz klar ist, in welche Richtung sich dieser Film bewegen will. Für guten Horror hat er zu viel deplatzierte Comedy und die Effekte reichen nicht wirklich aus, um mich hier hinterm Sessel vor zu locken. Auf der anderen Seite sehen die Effekte dann - um nur vom reinen Trash zu reden - dann doch wieder zu gut aus.
Und zugegeben hat dieser Film, neben der krassen Eröffnung, wo wirklich nicht mit Blei gegeizt wird, dann doch noch seine ein, zwei Momente, wo ich sage Yes Baby! Iam hooked! Es gibt eine Szene, die hat mit nem klingelnden Handy zutun - da war ich wirklich kurz zusammengezuckt. Die andere positive Seite des Filmes ist, dass man mich hier 1-2 mal wirklich überrascht hat, wo ich dachte zu glauben, wen es erwischt - und letztlich wars dann jemand ganz anderes. Das hat hier wirklich zwei drei Mal wirklich gut funktioniert. Worauf ich hier allerdings überhaupt nicht klargekommen bin, waren halt diese "Versuche" eines Spagats zwischen Horror, Survival und eben dem Drama um den getöteten Bruder. Hier versucht der Film etwas aufzubauen, was ihm letztlich nicht gelingt. Denn dieses Drama ist für mich in nem Horrortrash einfach nur deplatziert. Und stellenweise nimmt dieser Film sich in genau diesen Momenten dann wieder nen Tacken zu ernst. Für mich funktioniert das so leider gar nicht. Im Sub-Genre "Survival-Horror mit Krokos" ist tatsächlich Crawl immer noch der weitaus bessere Film. Und Crawl sieht dazu auch noch um Längen besser aus, als dieser Kackhaufen. Vielleicht wollt ihr zu diesem Film ja auch mal eine Analyse von mir. Wenn ja, lasst es mich gern wissen.
FAZIT:
Mit The Bayou bekommen wir erneut einen Film, der zum einen nicht wirklich weiß, ob er Survival-Horror, Comedy oder Drama sein möchte. Vieles wirkt so aufgesetzt und teilweise vorhersehbar und daher langweilig. Zum anderen geht der Film Netto gerade mal knapp 86 Minuten und diese nicht mal anderthalb Stunden ziehen sich so übel, ja man schleppt sich förmlich durch den Plot. Die Schauspieler sind langweilig ohne Ende, die Effekte sitzen überhaupt nicht und auch die Comedy, die immer dann kommt, wenn wir eigentlich das Drama um den Bruder haben - ne Leute. Das ist erneut ein Griff ins Klo und so an sich mal überhaupt nix für den Onkel. Was ich schade finde, denn ich habe hier zumindest ne spaßige Trashnummer erwartet, doch dafür nimmt sich der Film stellenweise doch wieder viel zu ernst. Ich bleibe dabei. Wer nach einem anständigen Survival-Horror mit Krokodilen sucht, für den ist Crawl mit Abstand die bessere Wahl. Dieser Kackhaufen taugt für mich nicht mal zu einem spaßigen Trash-Abend. Dafür empfehle ich Klassiker wie Killer Crocodile eins und zwei.
Genre: 3/10
Gesamt 1,5/10
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