Dienstag, 29. April 2025

Ich ertrage es nicht mehr: The Bayou (2024) | Review/Kritik

Die Collegestudentin Kyle versucht noch immer, den Tod ihres Bruders von vor über einem Jahr zu verarbeiten. Mit einer Gruppe von Freunden chartert sie ein kleines Flugzeug, um die Asche des Bruders in den Sümpfen von Louisiana zu verstreuen. Doch die Maschine stürzt ab und schon bald findet sich die Gruppe in einem gefährlichen Überlebenskampf wieder, in dem es darum geht, Angriffe von Alligatoren zu überleben, die sich scheinbar nicht natürlich verhalten... 




Und damit geht es hier jetzt endlich mal wieder um einen neueren Film, der bereits im Februar in die amerikanischen Kinos kam und bei uns in Europa im kommenden Monat auf DVD/Bluray und im Stream veröffentlicht wird. Und erneut muss ich mich bei euch entschuldigen. Denn eigentlich wollte ich gestern den neuen Film von M.B. Jordan gucken. Dies kam jedoch nicht zustande, da der Stream eine fürchterliche Qualität hatte. sowohl was Bild als auch Ton angeht. Daher nehmts mir bitte nicht übel, wenns heute um was anderes geht. Sobald ich Blood & Sinners zu Gesicht bekomme, werde ich auch darüber schreiben. Wie immer, wenn ich Filme reviewe, die noch recht frisch sind, bin ich auch in diesem Bericht eher vage, was die Story und vor allem das Ende angeht. Wenn es euch ebenfalls interessieren würde, von diesem Film eine detaillierte Analyse zu bekommen, schreibts mir gern mal in die Kommentare. Denn eins ist sicher: Ich werde diese Tage definitiv noch einen Spoilertalk hierzu machen müssen. Alleine schon, damit dieses Review Sinn ergibt. Und wie immer ist auch dieses Mal alles erneut nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt.


FILMINFO:
The Bayou geht 86 Minuten, ist voraussichtlich ab 16 Jahren freigegeben und erscheint hier bei uns in Deutschland am 9. Mai 2025 auf verschiedenen, digitalen Medien und Streams. Taneli Mustonen und Brad Watson waren für die Regie verantwortlich, für dass Drehbuch engagierte man Gavin Mehrtens
Athena Strates, Elisha Applebaum und Madalena Aragão sind in den Hauptrollen zu sehen.


PROLOG:
Nach längerer Zeit nun also endlich  mal wieder ein etwas neueres Werk und dazu auch noch ein Horrorfilm. Naja, zumindest wird er als solcher vermarktet. Aber ganz ehrlich: Ich weiß nicht so recht, ob dem Film selber bewusst ist, was er eigentlich sein will. Denn allein für sich genommen, kommt die reine Prämisse dieser Nummer für mich persönlich erstmal doch sehr schmackhaft um die Ecke. Doch was dann passiert ist erneut das moderne Horrorkino und schon nach den ersten 10-15 Minuten kam die Erkenntnis: Es ist tatsächlich weder Trash noch Creature-Feature. Und normalerweise kriegt mich sowas doch sehr schnell, denn ich gucke gut gemachten Krokohorror an sich wirklich gerne. Werke wie Alligator von 1980, der im Prinzip richtiger Horror war, hatte für die damalige Zeit wahnsinnig gut aussehende praktische Effekte. Auf der anderen Seite liefert so ein Ur-Viech aber dann auch genug Stoff für anständigen und soliden Trash. Zum Beispiel mit Kassikern wie Killer Crocodile die damals total hirnlos und dumm waren, jedoch genau wussten, was sie sind. Aber nun genug der Worte. Worum gehts?


STORY:
Wie immer kratze ich hier jetzt nur leicht den Plot an und spreche danach dann über das, was ich mochte und was nicht: Ausgangspunkt des Filmes ist eine Razzia der DEA, bei der eine Drogenbande im Dschungel eliminiert wird und flüssiges Meth in die Gewässer des Sumpfes gelangt, welches die dort lebenden Tiere in ihrem Wesen stark verändert hat. Parallel plant die Studentin Kyle, gespielt von Athena Strates, mit einigen Freunden, die Asche ihres Bruders an einem besonderen Ort zu verstreuen, um endlich mit diesem Kapitel ihres Lebens abschließen zu können. Sie chartern ein kleines Flugzeug um damit in die Sümpfe zu fliegen. Doch nachdem die Maschine, dessen Flugschreiber aus Kostengründen ausgeschalten war, in dem Gebiet abstürzt, sieht sich die Gruppe auf einmal auf dem Frühstücks-Buffett jener Alligatoren wieder, die am Anfang mit den Drogen in Berührung kamen. Und mehr möchte ich an dieser Stelle jetzt nicht über den Plot verraten. Zumindest nicht in diesem Review. 


MEINUNG:
Okay, also dieser Film.... Dieser Film.. Erneut bin ich sprachlos, was für eine Kacke man uns hier serviert. Während Cocaine Bear, der ja auch total dumm und hirnlos war, wenigstens noch solides Schauspiel, gute Kameraarbeit und brauchbare Effekte am Start hatte, funktioniert hier so gut wie gar nix mehr für mich. Einzig - und das kann ich gleich schon sagen - die Eröffnungsszene ist noch das Beste am Film. Aber auch hier will ich nicht so viel spoilern. Generell lässt sich sagen, dass hier nicht so ganz klar ist, in welche Richtung sich dieser Film bewegen will. Für guten Horror hat er zu viel deplatzierte Comedy und die Effekte reichen nicht wirklich aus, um mich hier hinterm Sessel vor zu locken. Auf der anderen Seite sehen die Effekte dann - um nur vom reinen Trash zu reden - dann doch wieder zu gut aus. 

Und zugegeben hat dieser Film, neben der krassen Eröffnung, wo wirklich nicht mit Blei gegeizt wird, dann doch noch seine ein, zwei Momente, wo ich sage Yes Baby! Iam hooked! Es gibt eine Szene, die hat mit nem klingelnden Handy zutun - da war ich wirklich kurz zusammengezuckt. Die andere positive Seite des Filmes ist, dass man mich hier 1-2 mal wirklich überrascht hat, wo ich dachte zu glauben, wen es erwischt - und letztlich wars dann jemand ganz anderes. Das hat hier wirklich zwei drei Mal wirklich gut funktioniert. Worauf ich hier allerdings überhaupt nicht klargekommen bin, waren halt diese "Versuche" eines Spagats zwischen Horror, Survival und eben dem Drama um den getöteten Bruder. Hier versucht der Film etwas aufzubauen, was ihm letztlich nicht gelingt. Denn dieses Drama ist für mich in nem Horrortrash einfach nur deplatziert. Und stellenweise nimmt dieser Film sich in genau diesen Momenten dann wieder nen Tacken zu ernst. Für mich funktioniert das so leider gar nicht. Im Sub-Genre "Survival-Horror mit Krokos" ist tatsächlich Crawl immer noch der weitaus bessere Film. Und Crawl sieht dazu auch noch um Längen besser aus, als dieser Kackhaufen. Vielleicht wollt ihr zu diesem Film ja auch mal eine Analyse von mir. Wenn ja, lasst es mich gern wissen. 


Kommen wir kurz zum Cast: Für Athena Strates, die ich vorher tatsächlich nur durch ihre Rolle der Mentorin Persephone Price im letzten Hunger Games kannte, in der sie jedoch nicht allzu viel zutun hatte, ist The Bayou für mich nun tatsächlich der erste Film, in dem sie eine Hauptrolle hat. Und was soll ich groß sagen: Sie ist einfach nur da. Auch hier hat sie erneut die Screenpräsenz einer Treppe und genauso wirkt auch ihr gesamtes Schauspiel: Sie hat echt nur einen einzigen Gesichtsausdruck, den ganzen Film über. Dass sie hier dann auch noch einen auf Crocodile Dundee macht - Tipps und Kniffe kennt - wo ich mich frage, woher weiß sie das eigentlich alles - es wird nicht erklärt - erneut friss oder stirb, wir müssen es einfach hinnehmen. Gleiches muss ich über die Performance von  Andonis Anthony in der Rolle des Piloten Frank sagen. Auch er versucht hier zu schauspielern, man kommt sich aber schnell vor, als säße man in einem Lustspiel. Einzig Madalena Aragão konnte mich in der Rolle der Alice überzeugen. Sie war mein Scenestealer und für mich genommen, die einzige Person am Set, von der ich zumindest eine Art Schauspiel sah. Zugegeben, es gibt auch mit ihr einen Take, der total sinnlos ist, aber sie rockt es einfach nur und ich habe wirklich bei ihr mitgefiebert. Vor allem am ende des Films. Vom restlichen Cast bekommen wir so gut wie gar kein Wissen. erneut, das ist das Kroko-Futter und was will man da mit Backstorys und/oder Arks? 


Bei den Effekten haben wir auch hier erneut einen Mix aus zumindest teilweise brauchbaren praktischen Effekten und total billigem CGI. Währen des ersten Kills dachte ich wirklich zunächst, wow, das sieht für Trash doch recht ordentlich aus, wenn man nur bestimmte Teile, wie den Kopf des Krokos zeigt. Doch wenn man diese Viecher dann direkt im nächsten Take komplett sieht, weiß man auf Anhieb, okay das ist nicht echt, das ist nicht echt und dieses dort auch nicht - und ich so erneut, warum?! Auch im dunklen sehen diese Animationen nicht annähernd gut gerendert aus. Sofern man in den dunklen Takes bei Nacht überhaupt etwas erkennt. Etwas, das mich schon bei AvP Requiem so abgefuckt hat: Da hatte man schon so ein geiles Design vor allem für den Pred-Alien - und im Film sehen wir nichts davon, weil man die richtige Ausleuchtung einfach weggespart hat. Es wirkt, als hätte man nach der Hälfte erneut aufgehört, sich Mühe zu geben. Und sowas finde ich persönlich dann wieder schade, wenn man bedenkt, dass die reine Prämisse doch sehr interessant wirkt, zumindest, auf den ersten Blick. Musik, Kostüm und Makeup sind Standard - wirklich gar nichts ist hier speziell. In den Takes der Angriffe, oder beim Erblicken der Leichen kommt dann meist ein praktischer Effekt zum Einsatz. Die Kamera ist grell, leuchtend und geradezu blendend, in den Takes bei Tageslicht. In den Szenen bei Nacht ist es dann schon wieder nen Tacken zu dunkel, dass man hier nicht wirklich viel erkennt. Auch die vielen teils unlogischen Schnitte sind wirr und haben mich beim Gucken immer wieder aus dem Plot gerissen. 



FAZIT: 
Mit The Bayou bekommen wir erneut einen Film, der zum einen nicht wirklich weiß, ob er Survival-Horror, Comedy oder Drama sein möchte. Vieles wirkt so aufgesetzt und teilweise vorhersehbar und daher langweilig. Zum anderen geht der Film Netto gerade mal knapp 86 Minuten und diese nicht mal anderthalb Stunden ziehen sich so übel, ja man schleppt sich förmlich durch den Plot. Die Schauspieler sind langweilig ohne Ende, die Effekte sitzen überhaupt nicht und auch die Comedy, die immer dann kommt, wenn wir eigentlich das Drama um den Bruder haben - ne Leute. Das ist erneut ein Griff ins Klo und so an sich mal überhaupt nix für den Onkel. Was ich schade finde, denn ich habe hier zumindest ne spaßige Trashnummer erwartet, doch dafür nimmt sich der Film stellenweise doch wieder viel zu ernst. Ich bleibe dabei. Wer nach einem anständigen Survival-Horror mit Krokodilen sucht, für den ist Crawl mit Abstand die bessere Wahl. Dieser Kackhaufen taugt für mich nicht mal zu einem spaßigen Trash-Abend. Dafür empfehle ich Klassiker wie Killer Crocodile eins und zwei.



WERTUNG:
Genre: 3/10
Gesamt 1,5/10 


Und das sind meine Gedanken zu The Bayou, in Deutschland als Disc oder VOD zu bekommen ab dem 09. Mai 2025. Doch jetzt frage ich wie immer euch: Wie steht ihr zu dieser Nummer, oder generell TierHorror/Creature-Feature? Habt ihr ihn schon gesehen, wenn ja, was ist eure Meinung dazu - und: Habt ihr gelacht? Ich wills wissen. Bitte schreibts mir in die Kommentare, sofern ihr Bock darauf habt. Wenn nicht, hey dann nicht :)

Und damit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch an dieser Stelle wie immer natürlich ganz ganz viel Spaß im Kino oder vor dem TV zuhause. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut, bis zum nächsten Review.

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