Bruce Wayne ist fest entschlossen, Gotham von der Korruption zu befreien und sich an Joe Chill für den Mord an seinen Eltern zu rächen. Als ihm zu Ohren kommt, dass dieser gerade aus der Haft kommt, wittert Bruce seine Chance: er kreiert sein Alter Ego: Batman. Zum Ninja ausgebildet, stellt er sich fortan den Schurken der Stadt. Und schon bald bekommt es Batman mit dem ominösen Kriminellen Scarecrow zutun...
Gude liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einem weiteren Artikel. Es ist Sonntag und das bedeutet, der BATMAN-Rewatch geht weiter. Und endlich kann ich über die fantastische Trilogie von Christopher Nolan sprechen. Eine, wie ich finde, hervorragende Entschädigung für diesen erbärmlichen Mist aus dem Hause Schumacher, mit dem ich die letzten beiden Wochenenden gequält wurde. Heute spreche ich ENDLICH über die für mich persönlich genommen, beste Originstory, in der gesamten Batman-Lore. Wie immer kommt es natürlich auch hier zu detaillierten Spoilern zu allem, was mit dem dunklen Ritter zutun hat. Und wie immer ist auch dieses Mal erneut alles nur meine persönliche Meinung. Ihr wurdet hiermit gewarnt.
FILMINFO:
Batman Begins ist ein Action-Adventure aus dem Jahre 2005, basierend auf den DC-Comics, erschaffen von Bob Kane, von Regisseur Christopher Nolan, der zusammen mit David S. Goyer auch das Drehbuch schrieb.. Er hat eine Laufzeit von 142 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und startete am 15. Juni 2005 in den deutschen Kinos. In den Hauptrollen sind Christian Bale, Cillian Murphy und Katie Holmes zu sehen.
Batman Begins ist ein Action-Adventure aus dem Jahre 2005, basierend auf den DC-Comics, erschaffen von Bob Kane, von Regisseur Christopher Nolan, der zusammen mit David S. Goyer auch das Drehbuch schrieb.. Er hat eine Laufzeit von 142 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und startete am 15. Juni 2005 in den deutschen Kinos. In den Hauptrollen sind Christian Bale, Cillian Murphy und Katie Holmes zu sehen.
PROLOG:
Okay, heute ist es soweit: Wir sind endlich bei den Filmen in diesem Franchise angekommen, über die ich schon so ewig lange detailliert sprechen möchte - und ich weiß auch, viele von Euch da draußen haben sich das gewünscht. Ja, gewissermaßen haben wir auch irgendwie diesen furchtbaren Käse in Form der beiden Schumacher-Filme gebraucht. Denn wenn er es in den späten 90ern nicht geschafft hätte, wirklich alle unsere geliebten Kindheitshelden derart lieblos in die Tonne zu kloppen, hätte Nolan wahrscheinlich niemals die Chance bekommen, uns diese düstere und - wie ich finde - auch extrem abgefuckte Vision von Gotham zu geben - erneut: Was dieser Mann auch anfasst: Er vergoldet es - so auch hier. Und man spürt hier schon beim gucken, dass er enorm viel Freiraum hatte, um uns hier seine ganz eigene Interpretation auf die Leinwand zu zaubern. Aber worum gehts?
Bevor ich jetzt gleich detailliert über diesen Film spreche, möchte ich an dieser Stelle erneut einen Shot senden: Liebe Marina, es ist so toll, dich wieder bei uns zu haben! Ich hoffe, dass es dir inzwischen wieder besser geht. Lass andere Leute sein, wie sie sind und bleibe nur dir selbst treu. Herzlich willkommen zurück in unserer kleinen Kuschel-Community. Wie du weißt, stehen wir hier alle zusammen und achten aufeinander. In diesem Sinne und mit den Worten des großen Philosophen Farin Urlaub: "Lass die Leute redn und hör ihnen nicht zu - die meisten Leute haben ja nichts besseres zutun!" :)
Aber nun legen wir endlich los. Es geht weiter mit BATMAN auf 4WatcherZ:
STORY:
Der Film beginnt direkt mit einem Schlüsselmoment: Wir sehen den kleinen Bruce (Gus Lewis), der beim Spielen im Garten in einen Brunnenschacht stürzt. Umgeben von Dunkelheit hört er plötzlich Geräusche, die sich langsam nähern. Eine Schar von Fledermäusen umgibt den Jungen und verängstigt ihn derart, dass er beim Besuch der Oper einen Schock bekommt und direkt nach Hause möchte. Und es kommt natürlich, was kommen muss: Der Kleinkriminelle Joe Chill (Richard Brake) überfällt die wohlhabende Familie und tötet Thomas und Martha jeweils mit einem Schuss in die Brust. Im Sterben liebend, sagt Thomas seinem Sohn, dass alles in Ordnung ist und er keine Angst haben soll. Im Anschluss an dieses Geschehen wächst der Junge zunächst in der Obhut von Butler Alfred Pennyworth (Michael Caine) auf.
Vierzehn Jahre später soll Chill vorzeitig begnadigt werden, wenn er gegen seinen ehemaligen Zellengenossen aussagt, den mächtigen Mafiaboss Carmine Falcone (Tom Wilkinson). Der mittlerweile zu einem verbitterten jungen Mann herangewachsene Wayne sieht seine Chance auf Rache gekommen und will Chill nach der Gerichtsverhandlung erschießen, jedoch kommt ihm eine von Falcone beauftragte Auftragsmörderin zuvor. Waynes Kindheitsfreundin, die Staatsanwältin Rachel Dawes (Katie Holmes), ist erschüttert, als Wayne ihr seine geplante Mordtat gesteht, und wirft ihm vor, dass sein Vater sich für ihn schämen würde. Davon beeindruckt begleitet Wayne Falcone in einen Nachtclub. Der Mafiaboss, ungerührt von Waynes Auftritt, brüstet sich mit seiner Macht, die er nur der Angst der Leute verdankt, und lässt den jungen Mann hinauswerfen. Wayne reist daraufhin um den gesamten Erdball, um kriminelles Denken zu erforschen und seine Ängste zu überwinden. Zum Schein beteiligt er sich an verschiedensten Orten auf der Welt an Verbrechen, wird im Grunde seines Herzens jedoch nie ein Krimineller.
Seine Forschungsreise endet damit, dass er in einem Gefängnis im Himalaya landet. Dort bekommt er Besuch von dem geheimnisvollen Henri Ducard (Liam Neeson). Dieser bietet Wayne an, sich der Gesellschaft der Schatten anzuschließen, einer geheimen Organisation unter der Führung von Ra’s al Ghul (Ken Watanabe), die Verbrecher bekämpft. Nach seiner Entlassung sucht er Ra’s al Ghul in dessen Bergpalast auf. Dort trifft er erneut auf Ducard, der ihn zum Ninja ausbildet. Der endgültigen Aufnahme in die Gesellschaft der Schatten widersetzt er sich jedoch, da er sich weigert, einen Mörder zu exekutieren. Auch lehnt er Ra’s al Ghuls Plan ab, seine von Kriminalität durchzogene Heimatstadt Gotham City zu zerstören. Er muss fliehen, wobei der Bergpalast in Brand gerät und Ra’s al Ghul in den Flammen umkommt. Wayne schafft es mit letzter Kraft, dem bewusstlosen Ducard das Leben zu retten, und lässt ihn bei einigen Einheimischen zurück.
Nach sieben Jahren Abwesenheit kehrt Wayne nach Gotham City zurück, wo er bereits als tot galt, um dort dem organisierten Verbrechen den Kampf anzusagen. In der Öffentlichkeit als schnöseliger, reicher Playboy auftretend, bekundet er außerdem sein Interesse an Wayne Enterprises, dem langjährigen Unternehmen seiner Familie, das mittlerweile der skrupellose William Earle (Rutger Hauer) leitet. In der Firma lernt er den brillanten Entwickler Lucius Fox (Morgan Freeman) kennen. Das ehemalige Vorstandsmitglied, von Earle aufs Abstellgleis geschoben, verwahrt in einer gewaltigen Kelleranlage sämtliche Forschungsprojekte des Unternehmens, darunter nie vermarktete Prototypen wie einen speziellen Schutzanzug und ein gepanzertes Fahrzeug, genannt Tumbler, die er Wayne zur Verfügung stellt. Außerdem entdeckt Wayne unter seinem Anwesen Wayne Manor eine große Höhle und richtet dort seine Operationsbasis ein, die BatCave. Mit Alfreds Hilfe entwickelt er aus Fox’ Ausrüstung einen Kampfanzug und nimmt als maskierter Kämpfer, in Anlehnung an sein eigenes Kindheitstrauma, die Identität Batman an. Er überwacht Polizisten und nimmt Kontakt zu Sergeant James Gordon (Gery Oldman) auf, einem der wenigen nicht käuflichen Polizisten Gothams. Er informiert sich bei Gordon, wie er Falcone das Handwerk legen kann.
Bei seinen Nachforschungen findet er heraus, dass Falcone mit dem Psychiater Dr. Jonathan Crane (Cillian Murphy) zusammenarbeitet, der ein Halluzinogen entwickelt hat, das die größten Ängste eines Menschen hervorruft und verstärkt. Batman gelingt es, Falcone und andere bisher unantastbare Kriminelle an die Polizei auszuliefern und Rachel Dawes Druckmittel gegen korrupte Bürokraten, u. a. den zuständigen Strafrichter, zu übergeben. Im Gefängnis erhält Falcone Besuch von Doktor Crane, für den er schon seit Monaten große Mengen der Angstdroge nach Gotham einschmuggeln ließ. Dieser deutet an, dass er für einen weit mächtigeren Mann als Falcone arbeitet. Er verabreicht Falcone sein Toxin, das den Mafiaboss wahnsinnig werden lässt, und bringt ihn in seine psychiatrische Klinik Arkham. Batmans weitere Nachforschungen führen ihn zu Crane, der den Unvorbereiteten ebenfalls vergiftet, mit Benzin überschüttet und anzündet, wobei Batman nur knapp mit dem Leben davonkommt. Alfred rettet ihn rechtzeitig und Lucius Fox entwickelt ein Gegenmittel für die Droge. Dieses wirkt gleichzeitig als Impfung, wodurch Batman fortan immun gegen das Halluzinogen ist.
Dawes besucht Crane in Arkham, wo dieser enthüllt, dass er seine Anstaltsinsassen das Halluzinogen schon seit längerer Zeit in die Hauptwasserversorgung der Stadt einleiten lässt. Dawes will fliehen, doch Crane nimmt sie gefangen und verabreicht ihr eine tödlich wirkende Dosis der Droge. Da erscheint Batman, schaltet Cranes Handlanger aus, überwältigt den Doktor und verabreicht ihm eine Dosis seines eigenen Halluzinogens. Unter Einfluss der Droge behauptet Crane, für Ra’s al Ghul zu arbeiten. Mit Gordons Hilfe kann Batman die Anstalt mit der sterbenden Dawes vor dem anrückenden SWAT-Team verlassen. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei bringt er sie in die BatCave und verabreicht ihr rechtzeitig das Gegengift.
Auf der Feier zu seinem 30. Geburtstag weist Wayne Fox an, mehr Gegenmittel herzustellen. Fox entgegnet, dass das Gift im Wasser keine Auswirkungen habe, da es nur über die Lungen aufgenommen wird. Dabei erinnert er sich, dass der Vorstandsvorsitzende Earle ihn nach einem verschwundenen Mikrowellensender gefragt hat, der Wasser verdampfen lassen kann. Auch Ducard taucht auf der Feier auf und gibt sich als der echte Ra’s al Ghul zu erkennen. Der Mann, der damals im Palast umkam, war nur ein Strohmann zum Schutz der eigenen Identität. Um seine Gäste zu schützen, wirft Wayne diese durch vorgespielte Betrunkenheit aus dem Haus. Anschließend stellt er seinen ehemaligen Mentor zur Rede. Al Ghul bestätigt, dass Crane tatsächlich für ihn arbeitet, und erzählt Wayne von seinem Plan, Gotham zu zerstören: Die Gesellschaft der Schatten bekämpfe seit Jahrhunderten kriminelle und korrupte Gesellschaften und brachte beispielsweise pestinfizierte Ratten auf römische Handelsschiffe oder legte den großen Brand von London im Jahr 1666. Auch habe die Gesellschaft der Schatten schon einmal mit Hilfe von Ökonomie versucht, Gotham zu vernichten. Dieser Plan scheiterte jedoch an Thomas Wayne durch dessen Engagement und dessen Tod, da hierdurch kurzzeitig die Reichen der Stadt durch Stiftungen halbherzig versuchten, den Verfall Gothams aufzuhalten. Dann lässt al Ghul Wayne niederschlagen und Wayne Manor in Brand stecken. Nur mit Alfreds Hilfe kann Wayne sich in die BatCave retten.
Al Ghul und seine Gruppe bringen mit Hilfe der entwendeten Mikrowellenwaffe das mit dem Halluzinogen verseuchte Trinkwasser zum Verdampfen und lösen eine Massenpanik in einigen Stadtteilen aus. Al Ghul plant, mit Gothams Hochbahn in den Wayne-Tower, das Zentrum von Gotham, zu rasen und somit alle Wasserleitungen in der ganzen Stadt zu sprengen. Währenddessen trifft Dawes in dem Getümmel erneut auf Crane, der sich nun Scarecrow nennt. Sie kann den ehemaligen Anstaltsleiter mit ihrem Elektroschocker verjagen. Batman gelangt in den fahrenden Zug und stellt al Ghul. In dem folgenden Kampf zerstört al Ghul die Steuerung, sodass der Zug nicht mehr stoppen kann. Gordon gelingt es jedoch, die Schienen kurz vor dem Wayne-Tower mithilfe von Batmans Tumbler zu zerstören. Batman, dessen Kodex es verbietet, al Ghul zu töten, entscheidet sich dazu, ihn auch nicht retten zu müssen, und lässt ihn mit dem entgleisenden Hochbahnzug in den Tod stürzen.
Dawes, die durch eine bewusste Äußerung Batmans dessen wahre Identität kennt, erklärt Wayne, dass sie nicht mit ihm zusammen sein kann, da sie Wayne liebt und nicht Batman. Jedoch korrigiert sie ihre frühere Meinung und lobt ihn mit den Worten, dass sein Vater stolz auf ihn wäre. Wayne feuert Earle und setzt Fox als neuen Vorstandsvorsitzenden von Wayne Enterprises ein, dessen mehrheitliche Aktienanteile er in den vergangenen Wochen heimlich aufgekauft hatte. Gordon installiert auf einem Dach ein Lichtsignal zum Hilferuf an Batman, den neuen Beschützer von Gotham City. Er berichtet Batman, dass kürzlich ein brutaler Bankräuber aufgetaucht sei, der einen Doppelmord begangen und eine Joker-Spielkarte hinterlassen habe. Batman verspricht Gordon, sich darum zu kümmern...
MEIMUNG:
Dieser Film bietet so ziemlich alles, was ein moderner Comic-Blockbuster haben muss. Doch wie immer der Reihe nach: Christian Bale als Bruce Wayne/Batman ist für mich persönlich die beste Entscheidung aller Zeiten gewesen. Was der Typ sich hier alles angefressen und antrainiert hat, ist einfach nur unglaublich. Erneut: Das ist Leidenschaft und Hingabe für eine Rolle. Und obwohl allgemein bekannt ist, wie gefährlich sowas werden kann... Er macht das bis heute so und ich finde es einfach nur beeindruckend, denn auch dieser Mann ist ein richtiger Künstler. Und seine oberste Priorität als Batman ist es, niemanden zu töten, sondern seinen Gegnern derart Angst einzujagen, dass sie im besten Fall geläutert werden. Das hat man wirklich den ganzen Film über, seit diesem Schlüsselelement im Brunnen. Generell finde ich, diese Reihe ist sehr inspiriert von Sam Raimis Interpretation über Peter Parker. Ich finde hier immer wieder deutliche Parallelen, auf die ich immer mal wieder eingehen werde. Dennoch kopiert Nolan nicht einfach nur. Daneben dann Cillian Murphy, nach den 28-Filmen nun die erste Produktion für mich und auch er rockt es einfach nur. Wir glauben zunächst, dass Scarecrow tatsächlich der Hauptschurke in diesem Film ist, doch er ist letztlich nur ein Handlanger von Al Ghul. Und auch hier: Boah ist er gut. Nach außen der einflussreiche und überhebliche Leiter von Arkham - insgeheim doch einer der angsteinflößendsten Schurken überhaupt, wenn er mit seiner Maske in Aktion tritt, diese Halluzinationen hervorruft und auch hier erneut: Wie das gefilmt ist: Das ist Bildsprache, wir brauchen kaum Dialog. Doch ich war ja noch beim Cast: Und das bringt mich noch zu Katie Holmes als Staatsanwältin und Kindheitsliebe von Bruce, Rachel Dawes, die letzteren zurückhaben will, jedoch nicht an Batman interessiert ist. Erneut erkenn ich eine Parallele zu Spider-Man, an dessen Ende Peter seine Gefühle verschweigt, da er Spidey ist. Hier dreht Nolan diesen Sideplot einfach mal um 180 Grad - und es funktioniert hervorragend. Der restliche Cast, wir haben echt Starbesetzung bis in die Nebenrollen und jeder einzelne Name, der auftaucht, ob nun Morgan Freeman als Fox, Gary Oldman als Seargent Gordon, der hier wesentlich mehr zutun bekommt als noch in den Schumacherfilmen, wo er einfach nur DA war und man fragt sich: WIESO?! Ich mag jetzt nicht über jeden einzelnen Schauspieler reden, denn sie sind hier wirklich alle brillant.
Nach den beiden Totalausfällen von Joel Schumacher sollte Nolan nun die Möglichkeit bekommen, eine modernere und zugleich viel düstere und realistischere Adaption der Comicreihe von Bob Kane zu inszenieren. Als Unterstützung holte man sich Autor David S. Goyer ins Boot, der zuvor u.a. auch schon das Drehbuch zu Blade II schrieb. Er kennt sich am besten in der Comic-Materie aus und wurde deshalb mit ins Team geholt. Und ich liebe wirklich, wie dieser Film geschrieben ist. Man hat sich hier so viele Gedanken gemacht, gerade über intelligentes Storytelling, wenn Al Ghul immer wieder darauf drängt, dass Wayne ein "Echter Ninja" werden soll und ihn verweichlicht nennt. Ich so, das ist verdammt gut geschrieben. Genauso wie die Einsicht am Ende, wo er erneut seinem Statement, "kein Henker zu werden" treu bleibt, ihm dann aber sagt, ich muss dich allerdings auch nicht retten. Das ist wirklich brillant und zeigt, wie sich Wayne in den ersten Tagen als Verfechter der Gerechtigkeit verändert hat nachdem er eigentlich blind vor Rache nur auf den Tod von Chill aus war. Die Kameraarbeit und das Setting sind ebenfalls mehr als nur beeindruckend. Richtige Setpieces, praktische Effekte wie z.B. echtes Feuer, oder dass man mit der Cam durch die Straßen fährt... Bei laufendem Verkehr. Erneut: Dieser Film hat extrem viele Einflüsse von Sam Raimi - und das, ohne dabei wie ein Rip-Off zu wirken, weil es hier eine gänzlich andere Erzählweise ist. Dazu mag ich den Look von Gothams versifften Vierteln, dieser extrem dystopische und abgefuckte Look, es ist dreckig, miefig, die Leute benehmen sich extrem asozial und überall herrschen Banden- und Machtkämpfe. Dem gegenüber steht dann die betuchte High-Society, bestehend aus Macht, Geld und Korruption. Nie zuvor war diese Stadt derart genial inszeniert, ich so erneut: Das ist alles on Screen und wir haben CGI nur als Hilfsmittel. Ich liebe sowas einfach nur. Es erinnert an die großen Hollywoodblockbuster wie z.B. T2.
Die Kostüme sind - soweit es mich betrifft - die besten, die ich jemals sah. Auch die Idee, dass man dies zunächst über Firmengelder finanziert, später dann die eigenen Sachen nutzt, die von Wayne Enterprises in Auftrag gegeben, jedoch nie genutzt wurden, ist hier so viel logischer: In den vorigen Filmen aus dem Burton-Universum wurde der ganze Kram von Alfred entwickelt und gebaut und ich hab mich da immer gefragt, woher kommt das alles - der Typ ist uralt und soll das alles allein machen? Hat für mich nur bedingt funktioniert. Trotz eines hervorragenden Michael Gough in dieser Rolle. Das Symbol der Fledermaus als Zeichen der größten Angst Bruce Waynes, das ihn letztlich dazu inspiriert, seine Gegner genauso zu verängstigen - auch das zeigt erneut den Wandel dieses Mannes: Ich muss zu dem werden, was mir persönlich die größte Angst macht, nur so kann ich diesen Leuten Respekt und Furcht einflößen und sie damit eventuell sogar läutern. Und das ist wirklich erneut sehr stark geschrieben. Maske und Makeup, wenns denn dann mal zur besagten Action kommt, geht man auch hier all in. Und obwohl der Film an sich kaum blutige Passagen hat, wirken die Kämpfe realistisch. Ansonsten sind die Figuren wirklich nahezu perfekt dargestellt, sodass ich hier im großen und ganzen nicht mehr viel sagen muss.
Der Score, hier nun nicht mehr von Danny Elfman, sondern dem deutschen Hollywoodpionier Hans Zimmer, der auch schon Pearl Harbor und Terminator Genysis vertont hat. Zimmer arbeitet hier nun mit James Newton-Howard zusammen. Man erkennt das typische Batman-Theme heraus und doch bauen Zimmer und Howard hier einen Klangteppich drumherum, der Blockbustertypisch komponiert ist. Alles in allem gefällt mir der Score zu diesem Film sehr gut, aber teilweise vermisse ich die typischen Elfman-Vibes aus dem Score der Burton-Filme.
FAZIT:
Batman Begins ist für mich persönlich bis heute einer der besten Filme aller Zeiten. Denn gerade was den Comic-Sektor und die beiden Vorgänger betrifft, hat Nolan hier ein Comic-Epos geschaffen, dem es gelingt, sowohl die Dramatik und die Gebrochenheit von Bruce Wayne, sowie seine Entschlossenheit für Gerechtigkeit perfekt auszubalancieren. Wir sehen die Tragik, wir sehen die Urängste, wenn dieser Junge da im Brunnen sitzt - und ja. Wir fühlen und leiden mit ihm - Diese Emotionen teilweise dann nur durch Bildsprache zu transportieren, sowas kann Nolan und das zeigt er auch immer wieder. Trotz seiner immensen Laufzeit von deutlich über zwei Stunden habe ich bei diesem Film nicht ein einziges Mal Langeweile und/oder sinnlos dummes Zeug aufkommen gesehen. Das Pacing ist überragend und stellenweise versetzt man uns in Flashbacks immer wieder in de direkte Konfrontation mit den beiden schlimmsten Momenten in Bruce's Leben. Die Kameraarbeit, die diese Dystopie in der Stadt so perfekt einfängt, ist einfach nur wundervoll. Es wirkt beengt, dreckig, wir sehen überall Müllberge und trotzdem glaubt Bruce weiter an das Gute in jeder menschlichen Seele. Das ist einfach wundervoll. Für mich persönlich genommen, ist dieser Film eine der besten Comicadaptionen aller Zeiten und ein bahnbrechendes Meisterwerk das seinerzeit den Grundstein für die wohl düsterste und realistischste Interpretation von Batman legte.
WERTUNG:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10
Gesamt: 10/10
Und das sind meine Gedanken zu Batman Begins von Christopher Nolan. Doch jetzt frage ich euch: Wie steht ihr zu dieser Interpretation? Ist es für euch ebenso ein Meisterwerk? Welchen Darsteller findet ihr hier besonders herausstechend? Schreibts mir gern in die Kommentare, was ihr darüber denkt.
Und somit bedanke ich mich erneut recht herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß beim Filmegucken. Nächsten Sonntag geht es hier weiter mit The Dark Knight aus dem Jahre 2008 - und schon gleich vorweg eine kleiner Spoiler: Ich befürchte, zu diesem Film wird mein Review nochmal ne ganze Ecke länger.
Bis dahin wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut, bis zum nächsten mal.
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