Freitag, 27. Juni 2025

THE LONG WALK: Meine Gedanken zum Trailer | Analyse

In einer dystopischen Zukunft hat das Militär das Regime über das Land an sich gerissen. Während die Wohlhabenden in Luxus schwelgen, fristen die ärmeren ihr Dasein im angsterfüllten Tagesablauf: In sadistischen Spielen vertreibt man sich die Zeit. Eines dieser Spiele ist der Todesmarsch: 100 junge Männer zwischen 14 und 19 Jahren nehmen an einem Marsch Teil. Es gibt kein Ziel, es wird nur einer gewinnen: Ein Leben in Luxus und nie endender Ruhm. Doch diese Sache hat einen hohen Preis...





PROLOG:
Gude liebe WatcherZ und willkommen zu einer neuen Traileranalyse. Als ich am Mittwoch in der Preview zu M3GAN 2.0 war, wurde im Vorfeld der neue Trailer zu einer ebenfalls neuen King-Verfilmung gezeigt. Ein Werk, dass King sehr sehr früh unter dem Pseudonym Richard Bachman, während seiner Studienzeit schrieb und das lange Zeit als unverfilmbar galt. Horrormeister George A. Romero (Night Of The Living Dead) scheiterte bereits im Jahr 1987 mit einer Leinwandadaption. Im Jahr 2000 versuchte sich Regisseur Frank Darabont (The Green Mile), ebenfalls erfolglos, an diesem Stoff. Doch anscheinend hat Blockbuster-Legende Francis Lawrence (The Hunger Games) nun doch einen Weg gefunden, diesen Roman auf die Leinwand zu portieren. Gut 50 Jahre nach seiner Fertigstellung.


DER TRAILER:




ANALYSE:
Und ja, was soll ich sagen. Dieser zweieinhalbminütige Trailer hat mich wirklich derart gepackt, dass ich seit Mittwochabend permanent an diese Bilder denken muss: Wir sehen eine Gruppe von Jungs im Teenie-Alter, die sich an einer Art Marathon beteiligen wollen. Die Aufgabe: So lange bei einer konstanten Geschwindigkeit marschieren, bis niemand anderes mehr übrig ist. Wer die vorgegebene Geschwindigkeit unterschreitet oder gar stehenbleibt, wird zunächst  erst drei Mal verwarnt. Wer danach nicht schnell genug weitermarschiert, wird erschossen. Eine Prämisse, die zum einen an Lawrences Meisterwerk The Hunger Games erinnert, indem Capitolboss und Diktator Coriolanus Snow (Donald Sutherland) jedes Jahr Jugendliche in den s.g. Hungerspielen gegeneinander antreten lässt, um sich gegenseitig zu töten, bis nur noch einer übrig ist. Dem Sieger dieses Todesmarsches winken nie endender Ruhm und ein Leben in Luxus. Und so wird aus anfänglicher Freundschaft schnell tödlicher Ernst.

Die Art, wie dieser Trailer aufgebaut ist, dass wir erst die Jungs kennenlernen, sehen, wie sie Freundschaften schließen - obwohl sie im eigentlichen Sinne ja  Konkurrenten sind und wie diese Stimmung dann nach und nach kippt, die Atmosphäre düsterer und der Ton bedrohlicher wird, das alles in diesem Trailer in 2:20 zu packen, hat in mir so ne derbe Gefühlsmische entfesselt, dass ich sage "BOAH ! DAS muss ich sehen! Ich hatte das dieses Jahr nur einmal, dass mich sogar ein 40sekündiger Teaser derart gepackt hat, dass ich sage: Hier will ich weder Trailer, noch Vorabmeinungen oder sonst nen Spoiler haben, BEVOR ich den Film gesehen habe: Zach Craggers WEAPONS. Auch diesem Teaser habe ich vor geraumer Zeit schon eine Analyse gewidmet, die ihr hier gerne noch einmal nachlesen könnt. 


FAZIT: 
Alles in allem bin ich mega heiß auf "The Long Walk" und irgendwie auch gerade geschockt, dass ich nach diesem Trailer jetzt noch gute drei Monate warten muss, um dieses Werk im Kino gucken zu können. Denn wer die übrige Regiearbeit von Francis kennt, weiß, dass seine Filme für die großen Leinwände gemacht sind. Okay, man kann jetzt sagen, die Story und der Ablauf der Panem-Saga ist jetzt generell nicht meins, aber man kann diesen Filmen auf keinen Fall vorwerfen, dass sie schlecht gemacht und auch gealtert sind. Denn wir reden hier - rein handwerklich - erneut von Meisterwerken. So bin ich jetzt erneut wieder am Zählen der Tage, bis dieser Film dann bei uns im September anläuft. 


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende von diesem Trailercheck. Ein Film, den ich sowas von sicher im IMAX gucken werde, denn der Trailer suggeriert zumindest eine atemberaubende Kameraarbeit und auch die praktischen Effekte, die zum Einsatz kommen, die sehen in diesem Trailer zumindest sehr gut aus. Doch jetzt frage ich euch: Was sagt ihr zum Trailer? Steht ihr auf King-Verfilmungen oder sagt ihr wie ich: Die sind zu weit weg von der literarischen Vorlage? Ab mit eurer Meinung in die Kommentare, aber bitte bleibt auch dieses Mal respektvoll und höflich!


Und somit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme und Serien-Gucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten Mal.

Donnerstag, 26. Juni 2025

Bescheuert aber GEIL: M3GAN 2.0 (2025) | Review/Kritik

Zwei Jahre nach dem mörderischen Vorfall in einem Spielzeugkonzern, ist das Militär auf diese Technologie aufmerksam geworden: Ein neuartiger Prototyp namens A.M.E.L.I.A., welcher auf dem ursprünglichen Code von M3GAN basiert, soll künftig die militärischen Streitkräfte der USA unterstützen oder bestenfalls komplett ersetzen. Doch diese Maschine ist entkommen und der Programmiererin Gemma bleibt keine andere Wahl, als ihr ehemaliges Projekt zu reaktivieren und taktisch zu verbessern, um diese neue Mordmaschine aufhalten zu können...





Gude, liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einem weiteren Reviewpost. Ich war gestern Abend erneut verfrüht für euch im Kino und habe M3GAN 2.0 geguckt. Was ich von der Nummer halte, das verrate ich euch jetzt. Doch wie immer, wenn ich Filme verfrüht gucke, werde ich auch hier wie gewohnt auf Plotdetails verzichten und auch versuchen, euch nicht das Ende zu spoilern. Eventuell muss ich hier einige Spoiler aus dem ersten Film adressieren, deswegen Megan 1, da kommt es zu Spoilern. Zu Teil zwei bin ich aber erneut so vage wie möglich, um euch das Kinoerlebnis nicht schon im Vorfeld kaputtzumachen. Und eins gleich vorweg: Es ist wie immer nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt. 


FILMINFO:
M3GAN 2.0 ist ein SciFi-Actionfilm mit Slasherelementen. Die Regie übernahm erneut Gerard Johnstone, der diesmal auch das Script zum Film schrieb. Als Produzenten agierten ebenfalls erneut Jason Blum, James Wan und Allison Williams, die zudem auch als Programmiererin Gemma zurückkehrt. Der Film hat eine Laufzeit von 120 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und startet am heutigen 26. Juni 2025 in den deutschen Kinos. Es handelt sich um die direkte Fortsetzung zu M3GAN aus dem Jahr 2023. 


PROLOG:
Okay, 2025 ist und bleibt ein Kinojahr voller Überraschungen. Zum einen, saß ich gestern tatsächlich komplett allein im Saal und konnte diese Preview von daher wirklich komplett störungsfrei aufnehmen. Etwas, was schon mal sehr positiv hervorzuheben ist. Der Film .... Meine Güte, wo soll ich hier bloß anfangen?! Mir fehlen wahrlich nicht oft die Worte: Ich bin ziemlich gut darin, Filme zu beschreiben - zumindest hab ich das Gefühl. Ich bin aber auch sehr gut darin, auf Filme einzuprügeln. Zumindest hab ich das Gefühl - Aber will ich das bei diesem Film überhaupt? Denn wirklich alles daran, von Sekunde eins, hat mir so viel Freude bereitet: Ich konnte in der Tat nicht mehr aufhören, zu lachen! Aber worum gehts eigentlich? Um das zu erklären, muss ich ein wenig ausholen: Denn der erste Film in dieser Reihe war damals eine Art Warnung, wie gefährlich KI sein kann. Und es kam natürlich, was kommen muss: Dieses Ding nahm seinen Auftrag ein wenig zu ernst und fing dann an, Menschen zu töten. Allein das war ja damals auch schon kein wirklicher Horror, sondern eher SciFi alá Terminator oder eben das Remake von Childs Play, nur halt ohne kreative Kills und überraschend blutleer. Zumindest in der Kinofassung verstehe ich die FSK hier überhaupt nicht. Und es ist auch kein Geheimnis, dass ich diesen ersten Film hasse ohne Ende. Doch hier ist das was ganz anderes:


STORY:
Erneut haben wir hier ein tatsächliches Sequel, denn Teil eins ist Kanon, wird adressiert - aber das folgende ist alles, was ich dazu sage: Es stellt sich zum einen heraus, dass interne Firmengeheimnisse von Megans Prototyp weiterverkauft wurden, die nun für militärische Zwecke genutzt werden sollen: Ein neuer Prototyp namens A.M.E.L.I.A. hat aber mal so gar keinen Bock auf Kommando Männchen zu machen. Sie entkommt und macht fortan Jagd auf alle, die an der Entwicklung von M3GANs ursprünglichem Code gearbeitet haben: In diesem Fall auch Gemma. Zum anderen erfahren wir, dass der Kern von Megan "überlebt"  und sich selbst in die Cloud hochgeladen hat. Und ja, anscheinend ist Megan als einzige dazu in der Lage, dieses andere Viech  aufzuhalten und bekommt dafür einen neuen Körper samt Upgrade spendiert: Im Grunde bekommen wir also Terminator 3 mit einem weiblichen Arnold. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über den Plot verraten. 


MEINUNG:
Terminator 3 mit zwei Teenagern inklusive plattem Marvel-Humor - jops, das triffts genau. Ist es ein guter Film? Nein. Hatte ich trotzdem meinen Spaß im Kino? Jaa man. Im Gegensatz zum Vorgänger nimmt sich diese Nummer nicht mehr so bitterernst. Nein, dieser Film weiß genau, was er ist und ja - dafür liebe ich ihn schon wieder: Ein dummer SciFi-Actioner, der hier aber nicht bloß Ahnuld kopiert, sondern durchaus auch komplett andere Ansätze hat. Dazu kommt die Tatsache, dass wir zum einen direkt an den ersten Teil anknüpfen und zum anderen hier nicht nochmal den gleichen Plot serviert bekommen: Man macht etwas neues - und ihr kennt mich, ich mag es, wenn es nicht immer in ein und dieselbe Richtung geht. Beim ersten Film hatte ich immer das Problem, dass er sich viel zu ernst genommen hat, was dazu führte, das ich an Stellen lachen musste, die eigentlich hätten ernst sein müssen. Ich sage nur: Gemmas Boss. Teil zwei ist die Umkehr dieser Regel: Wir machen Blödsinn mit der Nummer und haben einfach Spaß - und sowas kriegt mich - wenn es gut gemacht ist - in der Regel immer. 

Casttechnisch haben wir zum einen Allison Williams, Violet McGraw und Amie Donald, die in ihre Rollen Gemma, Cady und Megan zurückkehren. Als Voicecast für Megan brachte man ebenfalls Jenna Davis zurück, die der Puppe schon im ersten Teil ihre Stimme lieh. Hervorheben und loben muss ich zunächst McGraw: War sie im ersten Film noch ein verwöhntes, hochnäsiges Gör mit PTSD, so tritt sie hier, im alter von 14 Jahren, denn der Film spielt chronologisch um die zwei Jahre nach dem ersten, doch ziemlich erwachsen und reif auf. Sie hat u.A. gelernt, zu programmieren, kennt sich mit Computern aus und macht einen ziemlich reifen Eindruck. Allison Williams als Gemma geht hier all in: Sei es im Verführen, im Kampf, oder aber mit technischem Knowhow. Dazu gibts hin und wieder mal den ein oder anderen trockenen Oneliner, der aber diesmal auch sitzt. Amie Donald als Bodydouble der Puppe, wenns denn dann mal Lauf, Tanz oder Kampfszenen gibt, rockt das Mädchen hier genauso, wie im ersten Film. Und so komm ich noch zu Ivanna Sakhno als Amelia, die neue Bedrohung, die es zu eliminieren gilt. Und auch hier muss ich sagen: Das funktioniert für mich um einiges besser, als Kristanna Lokken in T3, die ja immer nur sagte: Nice Car oder Nice Gun ... Sie wirkt stellenweise  wirklich bedrohlich, vor allem, weil sie so menschlich aussieht. 

Und so rede ich noch kurz übers Handwerk: Erneut nutzt man hier sowohl geniale Animatronics als auch reale Schauspieler, um diese beiden Androiden darzustellen. Während in einigen Szenen rein, jedoch dosiert zur CGI gegriffen wird.  Generell gefällt mir hier auch das Design wesentlich besser. Im ersten Film sah das aus, als hätte man den Kopf einer 12-jährigen auf den Körper einer 8-jährigen gesetzt. Die Proportionen haben da für mich überhaupt nicht gepasst. Dies ist hier nun wesentlich besser gelungen, was z.T. am höheren Budget liegen dürfte. Auch die Kameraarbeit finde ich erneut wundervoll. Alles in allem hatte dieser Film - soweit ich es beurteilen kann - teilweise wirklich ordentliche Bilder, in manchen Takes setzt man jedoch auch wieder auf Greenscreen. Kostüm, Maske und Makeup sind erneut sehr futuristisch angehaucht, vor allem das Design der Püppchen betreffend. Musik und Score sind klassisch aber manchmal - wir haben eine Szene, in der das Theme von Knight Rider ertönt, während unsere Antihelden sich auf den Weg machen, ihr Ziel zu finden - hab ich schon erwähnt, wie oft ich vor lachen am Boden lag? Aber auch die Gewalt wird hier expliziter, wenns z.B. darum geht, nen Fingerabdruck zu beschaffen, um gewisse Türen zu öffnen. Man sieht wesentlich mehr als noch im ersten Film, wo ja irgendwie alles im Off passiert ist. 


FAZIT:
Megan 2.0 ist erneut ein Film, den ich so nicht mal ansatzweise erwartet hätte: Ich hatte die Hoffnung, dass es trashig wird und wurde wirklich nicht enttäuscht: Wir haben erneut eine tatsächliche Fortsetzung, die Figuren werden weiterentwickelt, das Design sieht um einiges besser aus und mein Highlight: Man macht etwas völlig anderes, dreht dabei die Comedy auf und sagt klar: Lasst uns Spaß mit der Nummer haben und die Logik außen vor lassen. Und ja, dieser Mix hat für mich hier überraschend gut funktioniert. 

Ach ja, fast vergessen: Der Film ist zu lang. Also dreißig bis vierzig Minuten weniger hätten hier definitiv gereicht, um diese Story zu erzählen. Der Film ist am Anfang etwas lahmarschig und braucht erstmal 45-50 Minuten um die Vorgeschichte zu erklären und dann so langsam an Fahrt aufzunehmen. Alles ab dem 2. Drittel hab ich aber definitiv gefeiert. Abschließend lässt sich sagen: Nach dem anfänglichen Hype um diesen Film hatte der zweite Trailer ja schon massiv die Erwartungen gedämpft. ABER: Wer Bock auf einen dummen und lustigen KI-Film hat, der sich nicht mehr allzu ernst nimmt, der dürfte hier durchaus seinen Spaß haben. Wer erneut brutalen Puppenhorror ala Chucky erwartet, wird enttäuscht ausm Kino kommen. Ich kann immer nur für mich sprechen und komme zum Schluss, hier wirklich köstlich unterhalten worden zu sein. 


WERTUNG:
Genre: 7/10
Gesamt: 7,5/10


Und das sind meine Gedanken zu M3GAN 2.0, in den deutschen Lichtspielhäusern zu erleben ab dem heutigen, 26. Juni 2025. Doch jetzt frage ich euch: Habt ihr Bock drauf? Wie fandet ihr den ersten Film? Und interessiert euch dieses Genre generell? Hauts mir gern mal in die Kommentare, wenn ihr Bock habt und lasst mir gern ein Like/Follow da, falls euch dieses Review gefallen hat. 

Und somit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme und Serien-Gucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten Mal.

Freitag, 20. Juni 2025

So macht man Sequels: 28 Years Later | Review/Kritik

Der 12-jährige Spike, der nach dem Ausbruch der Seuche geboren wurde, wagt sich zum ersten Mal aufs unsichere Festland, um von seinem Vater zu lernen, wie man Infizierte tötet. Als sich der Zustand seiner Mutter weiterhin verschlechtert, beschließt Spike heimlich und gegen den Willen seines Vaters mit seiner kranken Mutter zu einem ominösen Arzt zu gehen, um den sich viele Mythen ranken. Ein gefährlicher und extrem tödlicher Trip steht bevor, bei dem sowohl Spike als auch seine Mutter lernen, worauf es im Leben ankommt...




Gude, liebe Watcherz und herzlich willkommen zu einem weiteren neuen Filmreview. Ich war gestern erneut  im Kino und habe für euch 28 Years Later von Danny Boyle geguckt. Was ich von der Nummer halte, das erfahrt ihr jetzt hier. Und wie gewohnt, werde ich auch dieses Mal so vage wie möglich sein, was Plot und Twists angeht. Eventuell muss ich hier einige Spoiler aus den ersten beiden Filmen adressieren, doch zu diesem Film werde ich wirklich bemüht sein, euch nicht alles zu verraten. Und natürlich ist auch dieses Mal erneut alles nur meine persönliche Meinung. Bitte, bitte, bitte seid euch dessen bewusst. 


FILMINFO:
28 Years Later ist ein  Horror-Drama mit Thrillerelementen mit einer Laufzeit von 114 Minuten, das von Danny Boyle inszeniert wurde, der zusammen mit Alex Garland auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich um die Fortsetzung von 28 Weeks Later aus dem Jahr 2007 und erzählt die Geschichte des jungen Spike, der nicht nur schnell erwachsen werden, sondern sich auch mit den Schattenseiten seiner Existenz rumschlagen muss. Der Film startete offiziell am gestrigen 19. Juni 2025 in den deutschen Kinos. In den Hauptrollen sind Aaron Taylor-JohnsonAlfie Williams und Ralph Fiennes zu sehen. 


PROLOG:
Vor 23 Jahren legte Danny Boyle mit 28 Days Later... den Grundstein für das Comeback der Zombiefilms auf der großen Leinwand. Und obwohl es nicht primär um Zombies geht, sondern eher um ein hochansteckendes Virus, das Wut und Raserei auslöst, kann man diesen Film doch irgendwie als ein Zombie-Subgenre betrachten: Durch einen Zwischenfall in einem Labor wurde ein Virus freigesetzt, dass die Menschen Englands in rasende und wütende Bestien verwandelt. Und ja, dieser Film hat mir damals außerordentlich gut gefallen. Gute fünf Jahre später servierte man uns dann  mit 28 Weeks Later eine würdige Fortsetzung, die aber meines Erachtens nicht mehr so gut war, wie das Original, das damals ja ein wirklich origineller Neuanstrich für dieses Subgenre war. Danach ließ man uns dann eine verdammt lange Zeit warten: Insgesamt 18 Jahre hat es nun gedauert, um den dritten Film im Franchise auf die Leinwand portiert zu bekommen. Ich hab ihn nun gestern gesehen und - Meine Güte. Hier wird etwas gemacht, das hab ich so nicht mal ansatzweise erwartet. Doch worum gehts genau? Legen wir endlich los. Wie immer spreche ich nur grob über den Plot und rede ansonsten nur über die Dinge, die man schon im Trailer sieht. 


STORY:
Gut drei Jahrzehnte nach dem Ausbruch der verheerenden Seuche, haben sich die Menschen in England mit der Situation abgefunden: Das Festland wurde unter Quarantäne gestellt, während sich einige Überlebende auf eine kleine Insel retten und dort verbarrikadieren konnten. Der einzige Zugang zum Festland ist ein schmaler, ca. 2km langer Damm, der nur während der Ebbe-Periode begehbar ist und bei Flut unter Wasser steht. Fokus des Films ist hier nun der 12-jährige Spike, gespielt von Alfie Williams, der nun endlich lernen soll, sich gegen die Infizierten zu verteidigen. Spike lebt mit seinen Eltern (Aaron Taylor-Johnson, Jodie Corner) in jener Kolonie, die streng bewacht wird und soll nun mit seinem Vater zusammen das Festland betreten, um - wie er findet - endlich erwachsen zu werden.. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, das könnt und sollt ihr am besten selbst auf der Leinwand sehen.  


MEINUNG:
Nach gut zwanzig Jahren Pause war ich in diesem Jahr wirklich extrem gehyped, was diesen Film angeht. Und ja, scheinbar hat die lange Pause hier auch wirklich Sinn gemacht, denn man geht hier in eine Richtung, die ich so nicht mal ansatzweise auf dem Schirm hatte. Doch der Reihe nach: Wie immer spreche ich zunächst über die Dinge die ich mochte, bevor es dann zur konstruktiven Kritik übergeht. 

Aaron Taylor-Johnson, der zur Zeit wohl einer der gefragtesten Schauspieler überhaupt ist - und das nicht erst seit Filmen wie The Wall, The Kings Man, Tenet, oder jüngst auch Nosferatu, als Jamie, der sowohl seinen Sohn nach dem Trip aufs Festland größer macht, als er es in Wirklichkeit war, daneben seine  kranke Frau vernachlässigt, sich stattdessen lieber mit anderen Damen vergnügt, die nur warten, dass ihr Platz frei wird, das fand ich ne ziemlich heftige Kombination, die in meinen Augen aber sehr gut funktioniert hat. Er will überall der beste sein, vergisst dabei aber das Wichtigste im Leben überhaupt. Daneben dann Spike - und hier muss ich erneut sagen: Was ist das bitte für eine hammergeile Kinderperformance?! Dieser Junge, Alfie Williams, ich muss ihm an dieser Stelle ein SHOUTOUT geben. Denn das hat wirklich sowas von Spaß gemacht, zu sehen, dass der Junge in einer ganz eigenen Bubble festhängt: Er will erwachsen werden, aber auf seine eigene Art und Weise und nicht unbedingt auf dem Weg des Vaters. Das alles ist so genial geschrieben und auch gespielt, vor allem im 2. Akt, denn der Film HAT eine Message, HAT eine klare Botschaft, aber dazu gleich im Fazit noch ein, zwei Worte. Was mich noch zur Mutter Isla bringt, gespielt von Jodie Corner, die kranke Mutter, die wir schon als Kind in der Eröffnungssequenz sahen. Auch sie liefert von Sekunde eins eine glaubhafte Performance, mit dem Wissen um ihren Zustand, vor dem sie ihren Sohn schützen will, es jedoch nicht übers Herz bringt, ihm die Wahrheit zu sagen. Und das bringt mich noch zu Ralph Fiennes als Doctor Kelson: Mei-Ne-Fres-Se: Dass ist erneut der fucking Scene-Stealer im Film. Es dauert etwa bis zur Mitte des 2. Aktes, bis man ihn das erste Mals sieht. Bis dahin kennen wir diesen Arzt nur aus den Erzählungen von Jamie. Für mich ist er Front und Center in diesem Film, auch, wenn er gar nicht so viel zutun hat, seine gesamte Screentime sind vielleicht 25-30 Minuten, doch dieser gesamte 2. Akt bis zum Finale, man braucht hier keine übertriebene Spannung, wenn dieser Arzt einfach nur da steht, nachdenklich ins Leere blickt und dabei kein einziges Wort sagt - es zeitgleich schafft, dadurch Emotionen zu wecken - WUNDERVOLL - Dafür wurden Kinos gemacht. Es ist für mich - Mit ABSTAND - die beste Performance, die ich in diesem Jahr auf einer Leinwand sehen durfte. 

Und so rede ich noch kurz über das Handwerk: Gedreht wurde mit einem IPhone der neuesten Generation, was es Boyle erlaubt, explizite Angriffe und Einschüsse zeitgleich aus verschiedenen Winkeln zu zeigen. Etwas, was vorwiegend in der ersten Hälfte des Films vorkommt. Auf mich persönlich wirkten die Bilder derbe zerhackt und nicht wirklich flüssig ineinander übergehend. Ich weiß nicht, ob das Absicht war, oder der Tatsache mit den Blickwinkeln geschuldet ist. Etwas, was mich vor allem in der Eröffnung ein paar mal rausgerissen hat. Auch diese Ansätze von FF zu Beginn des Films. Ihr wisst, ich mag keine so stark verwackelten Bilder. Doch hier fühlte sich das wirklich organisch an. Apropos Eröffnung: Erneut stockte mir der Atem: Wir beginnen mit einem Flashback: Kinder sitzen in einem Raum vor dem TV, während hinter der Tür das blanke Grauen stattfindet. Boyle hat diese 7-10 Minuten derart klaustrophobisch inszeniert, mit dieser bedrückenden Musik von Young Fathers, ich hatte ein derart ungutes Gefühl im Kino, wenn man diese Klänge hört, gemischt mit den Schreien der Eltern, dazu die Blicke der Kinder, was das mit mir gemacht hat - das ist meine favorisierte Art des Horrors. Und diese Eröffnung ist allein deswegen schon der Knaller. Aber ich will auch hier nicht zu viel verraten. 

Richtig gut wurde der Film dann zum Beginn des 2. Aktes, wenn dieser Junge begreift, was im Leben zählt, lernt, dass alles vergänglich ist "MEMENTO MORI" - und wie Kelson DAS vermittelt - meine Güte, ich LIEBE es!! Generell haben wir in der zweiten Hälfte des Filmes dann auch wieder sowas wie Bildsprache, mit diesem atemberaubenden Weitwinkel und dem Score, der - ich sagte es schon - hier wieder wie Arsch auf Eimer passt. Die Effekte, wenns denn mal blutiger wird, sind mir nen Tacken zu computerlastig, was ich schade finde, wenn ich sowas in der Ästhetik der sonstigen Kamera sehe. Aber gut, einen Tod muss man sterben. Generell steht hier aber auch nicht die Brutalität im Vordergrund. Die hatten wir mMn im ersten Film zu genüge, es gibt demnach wenig neues oder innovatives - aber die Kamera hält in den entsprechenden Sequenzen auch voll drauf: Enthauptung samt Rückenmark, Ekelsequenzen, Headshots und fliegende Gliedmaßen - Alles kommt vor, jedoch eher dosiert. Und für mich persönlich war dies für ein Horrordrama durchaus ausreichend.  

Das Ende hingegen war mir persönlich dann doch wieder nen Tacken zu drüber. Wenn der Jimmi aus der Eröffnungssequenz als Erwachsener vor den Infizierten auftaucht und mit seiner Gang dann lächelnd alle diese Freaks niedermetzelt. Doch ganz ehrlich: sich hierüber jetzt aufzuregen und zu sagen: Der Film ist generell Kacke, find ich erneut "jammern auf sehr hohem Niveau". 


FAZIT:
28 Years Later ist ein Film, der in erster Linie mehr Drama als Horrorthriller ist. Denn - ich sagte es ja schon - es gibt hier eine Message: Eben besagtes "Memento Mori" - wisse - du wirst sterben - und wie das hier vermittelt wird - wenn dieser Junge seine Mutter in den Tod begleitet, der Abschied in Liebe - eine Lektion fürs Leben, die ewig anhält - das alles gepaart mit diesen beeindruckenden Bildern, diesem genialen Score: Zum ersten Mal seit Monaten war es totenstill im Kino, man konnte eine Stecknadel fallen hören - und das hat mich beeindruckt: Boyle schafft es erneut, ab der 2. Hälfte so etwas wie Magie auf die Leinwand zu zaubern und dies bis zum Ende beizubehalten, wenn Spike ein gerettetes Neugeborenes vor dem Tor der Siedlung ablegt, mit einem Brief an seinen Vater, in dem er sagt, er kommt zurück nach Hause, wenn er bereit dafür ist und am Ende noch offenbart, dass er das kleine, gerettete Mädchen nach seiner Mutter Isla benannt hat. Ich hatte zeitweise wirklich Tränen in den Augen. Ja, mich hat dieser Film extrem positiv überrascht und wirklich berührt. Und ich könnte mir vorstellen, dass er in meiner diesjährigen Top10 geführt wird. Alles in allem lässt sich sagen: Wer auf diesen Genre-Mix steht, dürfte genauso begeistert sein, wie ich. Wer Horror, Blut, Gedärme und andere Ekelhaftigkeiten erwartet, wird ebenfalls versorgt, jedoch - und das sollte euch klar sein, damit ihr am Ende nicht doch enttäuscht werdet: Die Gewalt ist deftig, steht hier jedoch nicht im Vordergrund. 


WERTUNG:
Genre: 8/10
Gesamt: 7,5/10


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende meines Reviews zu 28 Years Later, von Danny Boyle in den deutschen Kinos zu erleben, seit dem gestrigen 19. Juni 2025. Und daher wie immer meine Frage an Euch: Seid ihr heiß drauf? Habt ihr den Film schon gesehen? Wenn ja, wie fandet ihr ihn? Schreibts mir gerne in die Kommentare. 

Und somit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme und Serien-Gucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten Mal.