Freitag, 11. Juli 2025

Alter Schwede 😱 ! Bring Her Back (2025) | Review/Kritik

Nach dem Tod ihres Vaters werden der fast 18-jährige Andy und seine jüngere Halbschwester Piper bei einer Pflegemutter in einem gemütlichen Landhaus untergebracht. Diese heißt Laura. Sie empfängt die Geschwister mit ihrer fröhlichen Art und einem freundlichen Lächeln, während der bei ihr lebende Ollie die Neuankömmlinge nur kalt anstarrt. Laura führt jedoch Finsteres im Schilde. Sie plant, mithilfe der Geschwister ihre vor einem Jahr verstorbene Tochter wiederzubeleben... (Verleih)





Und damit gude, liebe WatcherZ und willkommen zu einem weiteren, aktuellen Reviewpost. Ich war erneut verfrüht für euch im Kino und habe den neuen Film von A24 vorab für euch gucken dürfen. Und ja, ich sagte es ja schon in meinen Reviews zu Heretic und Babygirl, Anfang des Jahres: Dieses Studio ist derzeit einfach mit das Beste, was es im internationalen Filmgeschäft gibt. Und zugegeben, auf diese Nummer war ich wirklich extrem gespannt. Und gleich schon mal Spoiler-Warnung direkt zu Beginn und das werd ich wohl noch öfter sagen: Es ist - zumindest bis jetzt - für mich persönlich genommen, der BESTE Film des Jahres. Nicht im Horrorbereich, denn das hier ist nicht nur Horror, dieser Film spielt erneut so clever mit Genres, mit Storytelling, wenn uns Bilder gezeigt werden und wir ohne ein Wort zu hören, eine Geschichte erzählt bekommen. Und DAS muss ich einfach adressieren, jetzt schon, weils beim ersten Film der beiden Regisseure ähnlich war.


FILMINFO:
Bring Her Back startet am 14. August 2025 in den deutschen Kinos, ist ein Horrorfilm, der von den Brüdern Danny und Michael Philippou geschrieben und inszeniert wurde. Er hat eine Laufzeit von 101 Minuten und ist ab 16 Jahren freigegeben. In den Hauptrollen sind u.a. Sally Hawkins und Billy Barratt zu sehen. 

PROLOG: 
Okay, heute spreche ich endlich über einen der Filme, auf die ich in diesem Jahr besonders gehyped war. Bzw. es immer noch bin. Weil ... Meine Güte: Schon der erste Film von diesem Bro-Duo hat mich vor zwei Jahren derart gepackt und auch wirklich psychisch in einer Art und Weise fertig gemacht, dass ich diese Nummer hier gar nicht erst erwarten konnte. Und das bei dem Werdegang: Diese Jungs kommen - ähnlich wie Parker Finn - von YouTube. Und ich weiß noch, ich hab damals bei Moviepilot über Talk To Me gesprochen und war ebenfalls einfach nur platt. Allein was die handwerkliche Ebene angeht, war TTM wirklich einer der besten Filme von 2023, dazu war es was frisches, etwas eigenes, etwas, das ich SO wirklich noch nie gesehen habe. Schon gar nicht auf ner großen Kinoleinwand. Doch jetzt haben wir Film Numero zwei von diesem Gespann am Start - ich hab ihn jetzt gesehen in der PV und was ich dazu zu sagen habe, ist diesmal wirklich wieder ne Menge. 

An dieser Stelle sei nochmal ausdrücklich auf meinen Disclaimer hingewiesen. Doch jetzt: Legen wir los. 


MEINUNG: 
Endlich kann ich wieder positiv über einen Film sprechen. Nach den immensen Totalausfällen - namentlich Superman, The Monkey und Final Destination 6 - oder auch dem katastrophalen Jurassic World: Rebirth, der einfach nur da ist, um da zu sein, war diese Nummer hier endlich wieder etwas wirklich frisches, was von Anfang bis Ende wirklich Freude bereitet hat. Um jetzt dem Fazit nicht schon zu Beginn vorzugreifen, kratze ich wie gewohnt erstmal leicht den Plot an:

Es geht um ein Gespann von Halbgeschwistern, namens Andy und Piper, die nach dem Tod des gemeinsamen Vaters in eine neue Umgebung kommen: Eine Frau namens Laura, die vor einem Jahr ihre eigene Tochter durch Ertrinken im Pool verloren hat, scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, sich fortan um verwaiste Kinder zu kümmern. Und so hat sich Laura schon dem verschlossenen Oliver angenommen, der stumm zu sein scheint und auch irgendwie Probleme damit zu haben, sich z.B. der blinden Piper anzunehmen. Stattdessen schenkt er ihr verachtende Blicke, geht den Neuankömmlingen aber auch so gut wie immer aus dem Weg. Doch nach und nach scheint diese idyllische Fassade in sich zusammenzubröckeln und man sieht sehr sehr schnell, welche Absichten Laura hier eigentlich verfolgt. Und ja, ich kanns nicht anders sagen: Es endet in einer wirklich wahnsinnigen Tour de Force, man hat wirklich Schauder im Genick, wenn man auf die Leinwand guckt.

Und genau DAS wird auch schon in der Eröffnung deutlich: Ich will hier eigentlich nicht so wirklich spoilern, aber es ist nun mal eine Kritik und über gewisse Dinge muss ich einfach sprechen. Denn diese Bilder, die da schon gezeigt werden, in Form von alten Videotapes, die dann auch genau SO inszeniert sind, in diesem körnigen, alten VHS-Look - das hatte schon wieder was von den Horrorvibes eines Parker Finn, denn anders als noch bei TTM, lässt man hier diese nervigen und langweiligen Jumpscares nahezu komplett weg und arbeitet stattdessen fast ausschließlich mit einer so abgefuckt düsteren, subtilen  Grusel-Stimmung, die ich so schon lange nicht mehr genießen durfte. Wenn wir z.B. das Haus sehen in der Totale: Immer ist es grau, trist oder es regnet unentwegt, sodass man da schon permanent so ein ungutes Gefühl bekommt, hier passiert gleich etwas furchterregendes und grauenhaftes. 

Um vorab jedoch zum Cast zu kommen: Sally Hawkins als Laura, die hier nicht nur ihr eigenes Trauma bewältigen muss indem es um den Tod der eigenen Tochter geht, den sie nie so wirklich aufarbeiten konnte, spielt sie das in einer Raffinesse und Genialität, dass ich sage: Diese Performance hatte schon was von einer Laurie Metcalf in Scream 2: Diese extrem gebrochene Frau mit ihren zwei Gesichtern, die zum einen den Tod ihres Sohnes nie verkraftet hat und zum anderen dafür Sidney noch die Schuld an allem gibt. Das ist hier so geil gespielt. Aber auch die Kinderdarsteller. Erneut: Ich muss hier einen SHOUT geben, denn das, was Sora Wong als Piper hier abliefert - man muss bedenken, sie spielt das nicht, denn das Mädchen ist wirklich sehbehindert und kann halt dadurch nur auf ein eingeschränktes Sehfeld zugreifen - aber dass dann diese Performance, gleich beim ersten großen Leinwanddebut, mit einer Leichtfüßigkeit daherkommt und sie hier einfach NUR abliefert, als hätte sie niemals irgendwas anders gemacht - das alles fand ich wirklich grandios. Ich wünsche dieser Schauspielerin von Herzen eine bombastische Karriere. Denn das ist erneut so ein Paradebeispiel, was extrem gute Kinderdarsteller angeht. Gleiches lässt sich sagen über Billy Barratt, als ihren Halbbruder Andy, der im Film kurz vor der Volljährigkeit steht und sich dann um das Sorgerecht für Piper kümmern will. So versucht man zu Beginn direkt, die beiden voneinander zu trennen, was diesen Drama-Teppich - ich kanns nicht anders nennen - der darunter liegt, noch einmal übelst krass vertieft. Generell mochte ich hier den Mix aus Drama und Horror - etwas, was schon in Smile 2 und Talk To Me sehr sehr gut funktioniert hat. So komm ich noch zu Jonah Wren Phillips als Oliver, der an sich der Außenseiter ist, die Neuankömmlinge nur verachtet, kein Wort spricht - und ja. Diese extrem unangenehmen Reaktionen in seinem Gesicht, dazu dieses tödliche Schweigen - das ließ mir ein zweimal dann doch nen Schauer über den Rücken laufen. Ja, ich liebe ALLES daran! 

Und so komm ich noch zum Handwerk: Die Kameraarbeit in diesem Film zählt neben Danny Boyle's 28 Years Later zum besten, was ich dieses Jahr auf der Leinwand sehen durfte. Zumindest bis jetzt: Satte Farben in bedrohlicher Atmosphäre, ein Stilelement, dass sich hier wirklich durch den gesamten Film zieht, dazu dieser leicht körnige Look, der - ich sagte es schon - stark an alte VHS-Vibes erinnert, was ja schon immer ein gebräuchliches Stilmittel in Horrorfilmen war. Der Score setzt in bestimmten Sequenzen auf Subtilität und extrem verstörende Klänge, die dann mit den gezeigten Bildern ein wirkliches Unwohlsein in mir hervorgerufen haben, das sich wirklich durch den kompletten Film gezogen hat. Die Effekte sind teilweise wirklich extrem, sodass ich hier im Grunde noch nicht sagen kann, ob wir nicht doch eher mit einer FSK ab 18 rechnen müssen, denn es gibt z.B. einen Take, erneut, ich will nicht zu viel spoilern. Aber das war so der Moment, wo die Fake-Warnung bei Terrifier 3 wirklich zieht: Mit diesem Schauer im Genick - und mir stellen sich jetzt noch die Nackenhaare auf, wenn ich an diese Nummer denke, obwohl ich den Film bereits am Montag in der Pressevorführung sah. Wo ich mir im Kino überlegt hab, die Augen zuzukneifen, mit der Frage, WILL ich DAS wirklich bis zum Ende sehen. Weil gerade diese Tapes die so ein wenig in Hexentum und Rituale gehen, das ist für mich schon fast wieder extrem fieser Body-Horror ala The Ugly Stepsister über den ich euch zu Halloween dann ein ausführliches Review geben werde.  So zumindest mein Eindruck und auch der vieler Leute neben, vor, oder hinter mir an diesem Abend im Kinosaal.

FAZIT: 
Für mich persönlich genommen, ist A24 derzeit das non-plus-ultra im aktuellen Kinojahr. Was diese Jungs und Mädels da treiben, würde ich mir auch wieder fürs Blockbusterkino wünschen. Denn so macht Kino wirklich Spaß. Bring Her Back ist nach Talk To Me nun der zweite Film von einem relativ unbekannten australischen Regie-Brüder-Gespann, der einfach nur von vorn bis hinten abliefert: sei es durchs Schauspiel, das durch die Bank erneut GRANDIOS ist, sei es die Kamera, die einen niemals auch nur ansatzweise verschnaufen lässt, sei es der Score, der mir derart Angst und Unwohlsein im Kino bescherte, seien es die meisterhaften, vor allem erneut praktischen Effekte, die wirklich teilweise echt ekliger Body-Horror waren - all das, erneut gemischt mit diesem geilen und wirklich passenden Gemisch aus Drama, Grusel und Body-Horror - ich denke es wird keinen Überraschen, dass Bring Her Back, genauso wie sein Vorgänger, auf meiner diesjährigen Top-Liste landen wird. Und das wohl ebenfalls erneut im oberen Drittel. Denn ich kanns nicht anders sagen: Der Onkel war vollauf begeistert! Stand jetzt, ist es für mich der BESTE Film des Jahres. 

WERTUNG: 
Genre: 9,5/10
Gesamt: 10/10


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende mit meinem Review zu Bring Her Back, in den deutschen Kinos zu erleben ab dem 14. August 2025. Doch jetzt frage ich wie immer euch: Habt ihr Bock drauf? Habt ihr Talk To Me gesehen, wenn ja, was denkt ihr darüber? Schreibts mir gern in die Kommentare, wenn ihr Bock habt und lasst mir gern ein Like/Follow da, falls euch dieses Review gefallen hat. 

Und somit bedanke ich mich erneut ganz herzlich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme und Serien-Gucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten Mal.

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