Samstag, 30. November 2024

Krähen, Teddys und Römer: Die schlimmsten Filme 2024 | Ranking

 


Hallo und willkommen zu einer weiteren, alljährlichen Tradition auf diesem Blog: Ich lasse erneut das abgelaufene Kinojahr revuepassieren und habe auch diesmal wieder zehn Filme gefunden, die so furchtbar waren, dass sie einfach nur meine Zeit verschwendet haben. Erneut ist das meiste im Horrorbereich auffindbar, oder besser gesagt unter dem, was heutzutage laut Hollywood alles unter "Horror" vermarktet wird. Wird es hier zu Spoilern kommen? Teilweise definitiv ja. Weil kommt schon, auf vieles innerhalb dieser Liste hab ich schon in Form von einem eigenen Review eingeprügelt. Einiges war jedoch so beschissen, dass ich mir sagte: Dazu schreib ich keine Rezension, weil ich mir sonst ähnlich wenig Mühe gegeben hätte, wie die Macher dieser Werke - und das haben meine Leser nicht verdient. Nein im Ernst: Vieles war dieses Jahr so scheiße, dass ich der Meinung bin, diese Filme verdienen kein ausführliches Review. Und wie immer ist alles, was ab jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt. 


#10: Terrifier 3

Es geht direkt los mit dem ersten kontroversen Eintrag. Für mich sind diese Filme einfach nur Schmutz und die übelste Form des Torture-Porn. Art ist ein so dermaßen abartiger Killer, dass ich damit einfach nichts anfangen kann. Dazu kommt, dass irgendwie alle Filme der Reihe Beat für Beat den gleichen Plot haben, was mich mitunter derbe gelangweilt hat. Nichts desto trotz hat dieser Film einige der besten praktischen Effekte, die ich dieses Jahr zu Gesicht bekam und ich habe Respekt vor Damien Leone, der mit ganz wenig Geld und fast im Alleingang eine nunmehr ebenso ikonische Figur wie Myers, Voorhees, Krueger, Chucky oder Ghostface erschuf, die mit minimalen Mitteln enorme Erfolge verzeichnen konnte. Doch alles in allem war das einfach zu viel. Für mich definitiv kein guter Film, verdienter, zehnter Platz. 


#09: The Beekeeper

Mein erster Kinobesuch des Jahres war natürlich auch wieder ein Griff ins Klo: Jason Statham als Mitglied einer Spezialeinheit der Marine, mit dem Codenamen Bienenzüchter, der in seiner Freizeit auch noch Imker ist. Klingt doch schon ziemlich bescheuert. Ist es letztendlich auch, aber auf ne doch sehr lustige, hirnlose Art und Weise. Immerhin hat der Film einige hart r-rated Szenen drin und die Performance von Statham ist hier wieder etwas solider gegenüber dem, was er in Expendables 4 auf einmal alles konnte, und bei so manchem Oneliner hab ich mich bepisst vor lachen. Doch alles in allem bleib ich dabei: Es ist kein guter Film.


#08: Gladiator II

Wir kommen zu Platz 8 und auch das ist ein Film, der hier eine spoilerfreie Review bekommen hat, was ich auch hier beibehalten möchte. Wer es detaillierter möchte, sei hiermit auf meinen Artikel darüber verwiesen. Doch worum gehts im Sequel? Wir erleben die Geschichte des Sohnes von Maximus, der sich, wie einst sein Vater, unfreiwillig einem Kampf auf Leben und Tod stellt. Dieser Film ist eine dreiste Kopie des Meisterwerks aus dem Jahr 2000: Beat für Beat wird uns der gleiche Plot nochmal erzählt. Einzige Pluspunkte: Scott zeigt hier wieder eindrucksvoll, wie bildgewaltig er inszenieren kann und: Denzel Washington zeigt in diesem Film erneut, wie flexibel und vor allem, was für ein genialer Schauspieler er ist: Er trägt quasi den ganzen Film allein auf den Schultern und das war einfach nur geil anzuschauen. Ansonsten erneut ein Sequel, dass niemand braucht. 


#7: Imaginary

Meine Güte: Erneut ein Horrorfilm. Und erneut eine Blumhouse-Produktion. Nachdem ich letztes Jahr schon mit Mist wie Megan, Five Nights At Freddys, dem neuen Exorzisten und davor mit Halloween Ends gestraft wurde, zeigt Jason Blum in dieser Produktion einen amoklaufenden Teddy, den scheinbar niemand mehr mag. Was zunächst klingt, wie ein Mix aus Winnie The Pooh und FNAF entpuppte sich dann jedoch schnell zu einer Mischung aus letzterem und Chucky - mit einem PG13-Rating. Der Film ist absolut blutlos, dazu fehlt jede Innovation, die wir scheinbar sowieso nur noch sehr selten kommen. Der Rest ist erneut zusammengeklauter Nonsens, den die oben genannten Filme so viel besser gemacht haben. Ein Film, bei dem ich mich gerade echt wundere, wieso er nicht höher auf dieser Liste steht.


#6: Ghostbusters: Frozen Empire

Wir kommen zu Platz 6 und erneut: GruselComedy, oder zumindest ein kläglicher Versuch in diese Richtung. Ein bekannter Youtuber aus Frankfurt würde sich in etwa so ausdrücken: "Beinahe gut, jedoch hauptsächlich schlecht", aber worum gehts? Die Spengler-Familie kehrt in die legendäre New Yorker Feuerwache zurück, um sich mit den Geisterjägern der ersten Generation zu verbünden, die ein streng geheimes Forschungslabor eingerichtet haben und die Geisterjagd so revolutionieren wollen. Als die Entdeckung eines uralten Artefakts eine böse Macht freisetzt, müssen alte und neue Geisterjäger ihre Kräfte bündeln, um ihr Zuhause zu schützen und die Welt vor einer zweiten Eiszeit zu bewahren. Und auch hier sag ich erneut: Wer hat diesen Film gebraucht? Warum existiert er überhaupt? Afterlife hatte ein wirklich rührendes Ende, bei dem ich sogar geweint hab. Das war der perfekte Abschluss. Was ich dem Film lassen muss: Er hat ne ziemlich starke Eröffnung und es war geil, die alten Leute und das Gebäude wiederzusehen. Alles andere war hirnloser Mist und noch dazu einfach unnötig. Verdienter, sechster Platz.


#5: Borderlands

Es ist im großen und ganzen bekannt, dass ich nie der größte Eli Roth Fan war. Und dieser Film ist ein erneutes Beispiel dafür, wieso ich mit seinen Filmen nichts anfangen kann. Zugegeben, der Arthouse-Trailer den wir damals für Thanksgiving bekamen, sah schon ziemlich geil aus. Dann kam der Film jedoch als Slasher und hat auch das kaputt gemacht. In Borderlands gehts um die Figuren des gleichnamigen Spiels, das ich nicht kenne. Doch dieser Film, so sagen auch eingefleischte Gamer, war der absolute Müll. Eines der Beispiele für Filme, für die ich kein eigenes Review gemacht habe. Einfach auch deswegen, weil ich die Spiele nicht kenne bzw deswegen nicht weiß, in wieweit sie Kanon sind. An sich hat mir dieser Film letztlich null gefallen.


#4: Venom: The Last Dance

Platz vier und erneut.... Ist es Marvel. Ich erkenne ein Muster. Im Ranking von 2023 stand The Marvels ebenfalls auf dem vierten Platz... Ich machs kurz: Dieser Film ist eine einzige Katastrophe. Disney erhöht für seine Plattform permanent die Preise, doch wenn ich dann sowas wie das hier auf der Riesenleinwand sehe, wo ich vorher auch noch 13,50 fürs Ticket zahle, frag ich mich schon, was die mit dem ganzen Geld machen. Das CGI hat PS2-Niveau, den Greenscreen erkennt man sofort und ja. Es ist erneut ein Film aus einem Franchise wo ich schon seit Jahren flehe, lasst es doch endlich! Hört doch bitte bitte damit auf. Der Finale Venom ist dafür dann aber auch endlich der langersehnte Abschluss. Allein dafür Respekt. Aber alles andere hab ich nicht gebraucht.


#3: Furiosa: A Madmax-Story

Dieser Film war für mich persönlich die Enttäuschung des Jahres: Statt einer fulminanten Vorgeschichte voller guter, handgemachter Action, bekommen wir hier ein CGI-Schlachtfest an unlogischen Bildfolgen und grafischen Momenten, die mit einer Qualität aufwarten, die an die guten alten Schmalspurfilme erinnert. Selten hab ich einen so künstlich wirkenden Film geguckt. Glaub der letzte seiner Art war Dragonball Evolution. Einzig Alyla Browne überzeugt als junge Kriegerin Furiosa. Jedoch ist ihre Rolle und auch die Performance an sich, zu schwach, um einen 2,5-Stunden-Film alleine zu tragen. Als erster Fan der alten MadMax-Storys muss ich hier sagen, dass es die größte und bitterste Enttäuschung ist, gepaart mit einem fetten Fuck-You! in Richtung der Fans. Verdienter, dritter Platz.


#2: The Crow

Wir kommen zu Platz zwei und erneut zeigt man den Fans der Vorlage hier nur den Stinkefinger: Dieser Film scheißt auf die Lore und die Magie des Comics und grinst sich dabei eins: Eric und Shelly sind Junkies, die in einer Suchtklapse hocken, die Biege machen und dann ermordet zu werden. The Crow erwacht dann in den letzten 15 Min (von fast 120!!) und serviert uns ein Gore-Schlachtfest, das so ungewollt komisch aussieht, dass ich erneut Tränen gelacht hab. Alles spielt bei Tageslicht, die Chemie der beiden fühl ich überhaupt nicht und was sie mit der Lore machen, sagte ich ja schon. Es ist, wie es ist: Eine einzige Enttäuschung und erneut ein fettes FU an die Fans.


#1: Winnie The Pooh: Blood & Honey II

Okay, viele werden sich meinen zweiten Platz nicht erklären können. Wie Charly. The Crow nicht auf eins? Du hast den Film von allen genannten doch am meisten zerrissen?! - Stimmt. Aber zwischendrin gabs noch son kleines, dummes Sequel zu nem Film aus dem letzten Jahr, das wohl keiner mehr aufm Schirm hatte: Winnie The Pooh... Und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, der erste Film war ja schon die absolute Katastrophe. Ich so: boah, das ja unfassbare Scheiße. Aber worum gehts? Christopher Robin ist traumatisiert von den Ereignissen vor gut einem Jahr, ist auch in therapeutischer Behandlung, nachdem man ihm die Schuld für dieses Massaker geben wollte... Daneben rennen immer mehr Leute in den Wald und aus Angst greifen die Viecher erneut an. Dieser Film ist ansonsten genau das, was ein Sequel sein soll. Bessere Effekte mehr Morde. Aber er ist so abgrundtief kacke, dass ich klar sage, nur er kann in dieser Liste auf dem ersten Platz sein.


Und damit bin ich am Ende meiner persönlichen Top10 der schlechtesten Filme des Jahres 2024. Doch wie immer denkt bitte dran: Meine Liste ist nicht eure Liste. Wenn euer Lieblingsfilm auf dieser Liste ist, tut mir das furchtbar leid, aber ich muss ja zumindest ehrlich meine Meinung sagen dürfen. Ergo habt bitte Verständnis dafür, dass Geschmäcker nun mal verschieden sind. Zudem bin ich neugierig, was für euch am schlechtesten war in diesem Jahr. Schreibts mir, wenn ihr wollt, in die Kommentare. Wenn nicht, dann nicht ^^


Machts gut und bis bald.

Montag, 25. November 2024

Das Ende des guten Geschmacks: Popeye | Trailercheck


 

Hallo und willkommen, erneut zu einem neuen Format auf diesem Blog. Ja, manchmal passieren Dinge, da muss ich einfach meinen Senf dazugeben, obs die Leute nun juckt, oder nicht. Künftig werde ich hier auch mal den einen oder anderen Trailer analysieren und besprechen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Weil sind wir mal ehrlich: In letzter Zeit krankt vor allem der Horror auf der Leinwand enorm: Dutzende Klassiker werden nach Jahren fortgesetzt oder neu aufgelegt, zudem kommt man - warum auch immer - seit neuestem auf die wirklich extrem bescheuerte Idee, nun auch jede noch so ikonische Disney- bzw. Comicfigur meiner Kindheit zu Monstern und Slasherkillern zu machen: Los gings mit total hirnverbranntem Müll ala Winnie The Pooh, Bambi ist auf dem Weg und ja. Vorgestern, da ist erneut ein Trailer gedroppt: Ich weiß noch, ich war in nem Meeting mit unserem Kino bzgl. künftiger Pressevorführungen und auf einmal machte der Teaser zu POPEYE - The Slayer Man die Runde im Netz und ich so: Gott, nicht euer Ernst: Da sind wir mittlerweile angekommen?! Wie einfallslos und dumm wird dieses Genre eigentlich noch?! Doch eins nach dem anderen.

Bevor es aber losgeht, hier die üblichen Disclaimer: In diesem Format geht es um Trailer, es ist somit kein Review im klassischen Sinne. Ich analysiere das Material und lass dazu dann ein wenig meine Gedanken schweifen. Spoiler zu diversen Reihen und ikonischen Filmkillern können vereinzelt vorkommen, seid euch dessen bitte bitte bewusst. Und wie immer ist auch dies hier erneut nur meine persönliche Meinung. 

Ich hab ja schon bei Moviepilot über diese blöde Idee abgerotzt. Weil ganz im Ernst, ich hab voriges Jahr den Trailer zu Winnie The Pooh gesehen und dachte mir da schon, was zur Hölle soll das? Als ich den Film dann geschaut habe, bin ich fast vom Sofa gefallen. Ich so Boah ist das kacke, das ist ja wirklich unfassbar kacke. Dann gabs dieses Jahr den Zweiten Teil mit nem deutlich höheren Budget. Doch auch dieser Film ist der absolute Mist. Und jetzt sind wir bei Popeye angekommen - ein erneuter Held meiner Kindheit, ich mag sogar den Film mit Robin Williams aus den 90s. Doch das hier? 

Zugegeben, der Trailer zeigt diesmal so heftige Szenen, dass ich erneut von Fanmade ausging. Und: einige der Effekte scheinen zumindest praktisch und sehen auf den ersten Blick echt gut gemacht aus. Doch ganz im Ernst: Wer braucht sowas? Das haben wir alles schon 100.000x gesehen, in Klassikern wie Halloween, TCM oder auch Freitag der 13. Wer muss das jetzt nochmal mit nem Seeman als sadistischen Killer sehen? Auf mich wirkts wirklich wie ein seelenloser Ripoff von Jason Lives. Nur, dass wir hier nicht Jason sondern Popeye haben. Dazu stell ich mir die Frage: Was will der Film uns noch bahnbrechendes zeigen, das nicht schon im Trailer zu sehen ist?! Erneut: aktuelle Trailer spoilern meiner Meinung nach eh viel zu viele der wirklich guten Szenen. Oder man wird auf eine Art und Weise belogen, wie man es bei Halloween Ends gemacht hat. 

Fazit:
Erneut ein Trailer zu einem Film, den ich mir sicherlich nicht angucken werde, es sei denn, er landet mal for free im Stream. Sicherlich wirds auch hier wieder Genre-Fanboys geben, die für jeden Mist ins Kino rennen, der mit nem Killer zutun hat. Irgendwie erinnert das ein wenig an die guten alten 70er, wo ja auch gefühlt alle zwei Tage ein neuer, noch schlechter umgesetzter Film dieser Art in die Kinos kam. Auf der DVD von Final Destination 2 ist eine sehr gute Dokumentation namens "Bits & Pieces", wo es um genau diese Thematiken geht und sogar Genregrößen wie Hershall Gordon Lewis, der als Godfather Of Gore gilt, zu Wort kommen. Ich glaube, dass wir uns aktuell wieder exakt dorthin zurückbewegen. Terrifier, Halloween, Jeepers Creepers - alle diese Reihen machen doch auch nichts anderes mehr, als uns immer wieder aufs neue den gleichen Ablauf zu servieren, mit dem einzigen Unterschied, dass es von Film zu Film brutaler wird. Was ich traurig genug finde, dass diese Filme derartig erfolgreich sind, während wirklich gut gemachte Sequels wie Dune oder auch Smile so unverdient schlecht abscheiden. 

Scheinbar sind die Ansprüche im Horror  heute auf ein so tiefes Niveau gesunken, dass sich Hollywood denkt: Wozu eigentlich noch anstrengen, ein bisschen Blut und eine bekannte Figur reichen aus, und das Volk rennt in die Lichtspielhäuser - um sich dort erneut den gleichen Mist nur mit anderer Besetzung anzugucken. Nun gut, ich kenn die Antworten, die zu 95% von Fanboys hier wieder gepostet werden. Genau genommen ist es nur eine Antwort und das ist dieselbe, die immer kommt, wenn man mit Fans diskutiert, die keine Argumente haben und sich sofort persönlich beleidigt fühlen: "Du musst es ja nicht gucken!" - werde ich auch nicht. Für sowas sind mir Zeit und Geld zu schade. 


Und damit bin ich am Ende mit meiner Analyse zum Trailer POPEYE - The Slayer Man. Doch wie steht ihr dazu. Oder zu der Idee generell, dass man jetzt aus wirklich jeder Trickfigur nen brutalen Killer machen muss? Schreibts mir gerne. 


Machts gut und bis bald.

Mittwoch, 20. November 2024

Einfach Kult: Bad Boys 4 (2024) | Review/Kritik

 


Hallo und willkommen zu einem weiteren Review, erneut zu einem Film, der bereits im Sommer in die Kinos kam. Da ich zu dieser Zeit jedoch voll im Festival-Fieber war, hatte ich einfach keine Zeit, diesen Film eher zu besprechen. Dies hole ich jetzt nach, aber auch hier werde ich versuchen,  so wenig spoilerlastig wie möglich zu sein. Eventuell muss ich ein paar kleinere Spoiler adressieren aus den ersten drei Filmen, denn erneut: ich glaube, ich habe noch nie über einen Film dieser Reihe gesprochen. Was traurig und schlimm genug ist, da dies die Actionreihe meiner Generation ist, mit der ich aufgewachsen bin. Deswegen: leichte Spoiler zu Bad Boys 1-3, aber keine größeren Spoiler zu Teil 4, seid euch dessen bitte bitte bewusst. Und natürlich ist es wie immer nur meine persönliche Meinung. 

Michael Bay, der Action-King der 90s, erschuf eine Buddycop-Story, die lose an die Reihe Leathal Weapon angelehnt, dafür jedoch moderner und witziger geschrieben sein sollte: Zwei unterschiedliche Kollegen im Polizeialltag von Miami, die sich mit verschiedenen Drogenbanden, ihrem Captain und vor allem mit sich selbst rumschlagen mussten: Bad Boys. Und ich erinnere mich noch wage: Als der erste Film damals in die Kinos kam, war Will Smith noch gar nicht der Actionheld, der er heute ist. Glaube, seine Rolle in The Fresh Prince lief Anfang der 90er aus, weswegen man letztlich als bekannteren Gegenpol Martin Lawrence ins Boot holte, dem man sein Alter heute deutlich ansieht. Aber dazu gleich im Fazit noch ein paar Worte. 

Dennoch waren die ersten beiden Filme von Bay für mich nahezu meisterhaft: Gute, handgemachte Action, dumme Oneliner und jede Menge Kugeln im Freiflug, genau mein Ding! Immerhin ließ sich er für seine direkte Fortsetzung dann auch  stolze acht Jahre Zeit. Bis zum dritten Film dauerte es dann nochmals 12 Jahre, bis auch dieser dann 2020 in die Kinos kam. Nicht mehr von Bay, sondern dem belgischen Duo Fallah und El Arbi. Und erneut lieferte man hier eine solide Story, die der Grundlinie des Originals treu blieb.  Doch heute gehts um die aktuellste Fortsetzung mit dem Untertitel Ride Or Die, die erneut vom gleichen Team inszeniert wurde. Legen wir los:

Bad Boys: Ride Or Die ist ab 16 Jahren freigegeben, geht 116 Minuten und ist eine Action-Comedy der belgischen Regisseur-Combo Adil El Arbi und Bilall Farrah, die am 6. Juni 2024 in die deutschen Kinos kam. Für das Drehbuch waren Chris Bremner und Will Beall verantwortlich, während Michael Bays Firma Platinum Dunes den Film produzierte. 


Plot:
Der Film spielt gute vier Jahre nach Bad Boys 4 Life und beginnt mit der Hochzeit Mike Lowreys (Will Smith), der seine Physiotherapeutin ehelichen will. Während der Feier bekommt sein Partner Marcus (Martin Lawrence) einen Herzinfarkt und macht eine Nahtoderfahrung, in deren Verlauf ihm sein ehemaliger Captain, Conrad Howard (Joe Pantiliano) offenbart, dass seine Zeit noch lange nicht abgelaufen sei. Fortan setzt dieser sich permanent irren Gefahren aus, indem er z.B. rückwärts mit geschlossenen Augen einen Freeway überquert oder auf dem Geländer eines Balkons balanciert. 
Parallel bahnt sich jedoch neuer Ärger an: Durch einen Angriff manipulierte Beweise belasten plötzlich den ehemaligen Captain, in zahlreichen Kartellen die Fäden gezogen zu haben. Mike und Marcus haben hier nun alle Hände voll zutun, die Weste ihres ermordeten Captains wieder reinzuwaschen. Das ist hier aber auch alles, was ich zum Plot sage. 


Meinung:
Für sich genommen, ist dieses Franchise einfach nur herrlich. Ich liebe einfach alles daran. Und Basti: Ich weiß, wie sehr es dich aufregt, was jetzt kommt, aber ich muss zumindest ehrlich sein: Für mich ist Bad Boys aber auch kein bloßer Abklatsch von Leathal Weapon, eine Reihe, die damals in L.A. spielte und ihre ganz eigene Thematik hatte. Einige werden sich jetzt fragen, was mit mir nicht stimmt, weil ich andere Filme mit ähnlicher Machart in den Dreck ziehe. Der Knackpunkt ist: Diese Reihe hier weiß ganz genau, was sie ist. Sie nimmt sich nicht zu ernst, hat eine gesunde Prise Humor, zumeist auch derbe unterhalb - ihr wisst schon. Aber wenn diese Filme harte Brutalität zeigen wollen, dann tun sie auch das. 
Ehrlicherweise war ich schon ziemlich skeptisch: Waren die zeitlichen Abstände zwischen den ersten Filmen doch meist länger, so hatte man sich hier nun auf vier Jahre eingeschlossen - und ich so, Hmm kann das gut gehen? Antwort: Es kann, es geht sogar verdammt gut. Schon die Eröffnungsszene ist genau so, als hätte sie erneut von Michael Bay sein können. Ich finde es spannend, wie man es hier schafft, diesen Stil einzufangen. Das alles funktioniert sehr gut und ist stellenweise auch gern mal drüber, was den Humor angeht. Vor allem diese eine Szene da mit Reggie allein im Haus - oder ich erinnere mich noch an eine Sequenz, die hatte mit nem Alligator zutun. ich will auch hier nicht zu detailliert werden, aber wenn ihr es seht, wisst ihr, wovon ich rede. 

Hier sprech ich dann zunächst über den Cast: Will Smith und Martin Lawrence nun erneut und zum insgesamt vierten Mal gemeinsam auf der großen Leinwand - und ich kanns nicht anders sagen. Diese Dynamik ist die beste, die ich jemals in nem Buddycop-Drive erlebt hab. Alles in allem, macht das wieder wahnsinnig viel Spaß. Doch leider - ich sagte es im Prolog ja schon - Lawrence ist meiner Meinung nach mit fast 70 Jahren zu alt für diese Nummer. Teilweise musst ich echt lachen, weil ihm die Puste ausgeht. Dazu ist er im Film ja auch schon Schwiegervater und Opa. Wieso geht er nicht einfach in Rente?! Daneben dann Joe Pantoliano, ebenfalls zum vierten mal in der Rolle des Captain Conrad Howard, dessen Seele und Weste es hier nun gilt, reinzuwaschen. Auch er hat erneut einige Cameos in Traumsequenzen und Videobotschaften - das alles funktioniert sehr gut. So komm ich noch zu Vanessa Hudgens als Kelly und Alexander Ludwig als Dorn - Teil einer Spezialeinheit, die sich den beiden an die Versen hängt und die auch ne extrem geile Chemie untereinander haben. Last but not least haben wir noch Jacob Scipio, erneut in der Rolle von Mikes Sohn Amando - der erneut wieder aussieht, als wäre er schon um die Mitte 40. Ihn hab ich im dritten Film schon nicht gebraucht, er ist halt da - um da zu sein.

Kamera, Schnitt und Farben sind entsprechend gut, bis sehr gut, geile Fahrten bei Verfolgungen, oder schnelle Bildwechsel, ein perfekter Mix, der diesem Film ein extrem gutes Pacing verschafft. Kostüm und Makeup - ich sag mal okay - wenns dann mal blutiger wird, hält die Kamera auch gern mal drauf. Allerdings hätt ich mir hier insgesamt doch ein bisschen mehr Handwerk gewünscht, so wie in den ersten beiden Filmen. So wirkts hier manchmal doch schon sehr computerlastig, sieht jedoch nicht ganz so furchtbar aus, wie in Expendables 4. Musik und Soundtrack erneut sehr Raplastig, bedient man sich hier noch eher jüngeren und unbekannteren Talenten, wogegen der Score ja beim direkten Sequel Musik spielte, die von Diddy Combs, Nelly und Murphy Lee stammte. So nun in Bad Boys 4 erneut Lorne Balfe, welcher sich wieder Künstlern bedient, die ich allesamt gar nicht kenne. Die Musik ist jedoch stimmig für einen derartigen Genrefilm.

 

Fazit: 
Erneut haben wir eine geniale Szenerie, die einfach nur Spaß macht und unterhält. Für mich persönlich einer der besseren Filme dieses Jahr. Generell hab ich dieses Jahr gar nicht so viel Schrott geguckt, wie die beiden Jahre davor. Aber back to topic: Will und Martin passt einfach wie Arsch auf Eimer. Der Film ist witzig, wenn er witzig sein will, er ist jedoch auch brutal, wenns denn dann mal zur Sache geht. Generell ist der Mix aus Action und Comedy erneut genau getroffen und das bei meinen anfänglichen Bedenken und Zweifeln, ob ein so zeitnahes Sequel erneut punkten kann. Denn sonst lies man sich gern mal über 10 Jahre Zeit. Doch alles in allem kam ich am Abend raus und dachte erneut: Jackpot, ihr habts immer noch drauf. Dennoch bin ich jetzt an nem Punkt, wo man die Nummer begraben sollte. Denn erneut: Martin Lawrence mit Krückstock oder Rollator neben Smith im Ferrari?! Da kann ich mir besseres denken. Dennoch: Bad Boys: Ride Or Die - erneut eine Überraschung dieses Jahr auf der Leinwand. 


Wertung:
Genre: 8/10
Gesamt: 7,5/10


Und damit bin ich am Ende meines Reviews zu Bad Boys 4. Doch jetzt frag ich euch: Habt ihr ihn gesehen? Was haltet ihr von der Nummer und wie steht ihr allgemein zur Reihe? Bitte schreibts mir, ich wills wissen :)

Machts gut und weiterhin viel Spaß im Kino!

Dienstag, 19. November 2024

Überraschend gut: Sting (2024) | Review/Kritik



Hallo und willkommen zu einem weiteren Review. Diesmal kein aktueller Film, der noch im Kino ist, sondern eine etwas länger zurückliegende Produktion. Bereits im Sommer kam STING in die Kinos. Ein Horrorfilm über eine Spinne aus dem Weltall. Ich so okay, das klingt total trashig - nach dem Prinzip der ganzen Tier-Trash-Geschichten der 80er und 90er wie z.B. AlligatorKiller Crocodile, Arachnophobia oder auch Anaconda - der ja trotz Jon Voight und Eric Stoltz eine einzige Katastrophe war. Was ich von der Nummer halte, sage ich euch jetzt. Doch wie immer, bei älteren Filmen, kommt es hier zu leichten Spoilern, was den Plot angeht, bitte bitte seid euch dessen bewusst. Und alles was jetzt folgt, ist wie immer nur meine persönliche Meinung. 


Sting geht 92 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben, ist ein Horrorfilm, der von Kiah Roache-Turner geschrieben und inszeniert wurde und am 20. Juni 2024 in die Kinos kam.

Okay der Juni war sowieso ein Monat, der mit Flauten gespickt war. Ich sage nur Omen. Daneben hatten wir aber auch gute Momente im Kino: Mit Inside Out II kam endlich mal wieder ein guter Pixar-Film auf die Leinwand, der bei mir so richtige Feelgood-Vibes auslöste. Review ist live und hier zu finden. Daneben hatten wir den nunmehr vierten Bad Boys, zu dem diese Tage auch noch ein Review folgt - und eben STING. Bei beiden Filmen wollte ich auf die Bluray warten und sie vorm Schreiben nochmal gucken. Als ich vor einem viertel Jahr allerdings im Kino saß, habe ich einen Film geschaut, den ich so nicht erwartet hab. Ich so, hmmm entweder guck ich jetzt nen richtig fiesen Body-Horror, oder ne extrem gut gemachte Trash-Nummer. Aber worum gehts konkret: 


Plot:
Charlotte, ein junges Mädchen, dass in einer Art Patchwork-Familie lebt, findet nach einem Meteoriteneinschlag ein kleines Ei, dass sie behalten möchte. Denn insgeheim fühlt sie sich zuhause wie das fünfte Rad am Wagen: Ihre Mutter hat erneut geheiratet und so erwartet die Familie erneut Zuwachs. Daneben geht es dann noch um die Traumabewältigung, den Tod des Vaters zu verkraften und so kümmert sich das Mädchen aufopferungsvoll um das Ei. Als daraus kurze Zeit später eine kleine Spinne schlüpft, tauft sie sie Sting, inspiriert durch Tolkiens Herr der Ringe, auf dessen Buch davor auch kurz umgeblendet wird: In HdR ist Sting der Name des Schwertes Bilbo Beutlins,  und päppelt sie mit Insekten auf. Doch das Tier wird von Tag zu Tag größer, hungriger und gefährlicher und Charlotte begreift allmählich, welche tödliche Gefahr sie sich da ins Haus geholt hat. Denn es kommt, was kommen muss: Eines Tages greift dieses Viech dann auch Haustiere und deren Besitzer an. Und da gibts eine Szene, die sieht man schon im Trailer, wo die Spinne sich durch den Hals einer Nachbarin frisst. Das war ne ziemlich starke Sequenz - also die hat mir Spaß gemacht. Aber aber: erneut - die Trailer von heutzutage verraten mMn viel zu viel und zeigen mitunter auch immer einige der besten Takes aus dem Film. Terminator-Regel sag ich nur. 

Irgendwann rauft man sich dann jedoch zusammen und macht Jagd auf den Arachniden. Was ziemlich geil inszeniert ist, hier spielt man erneut genial mit Licht und Schatten, dazu zeigt man die Spinne ausm Computer fast ausschließlich im dunkeln. Erneut: das sind ziemlich stark inszenierte Bilder, die man hier mit dem geringen Budget auf die Leinwand zaubert. Und dann zum Ende hin kam noch was, wofür diese Produktion von mir noch mal Extrapunkte bekommt: Man zitiert tatsächlich Arnie aus Predator: "If it's bleeding, we can killt it!" - darüber hab ich mich echt gefreut. Ja letztlich gelingt es tatsächlich, "Sting" in eine Falle zu locken und zu töten, was erneut eine extrem starke Performance von der Hauptdarstellerin ist. Der Film endet mit einem Schwenk auf das Gelege der Spinne. Von den gezeigten Eiern beginnt nun eines, langsam aufzubrechen. 


Meinung:
Ich ging mit gar keinen Erwartungen in diesen Film und wurde wirklich extrem positiv überrascht. Für das geringe Budget sieht der Film einfach nur fantastisch aus. Die Kamera liefert geniale Bilder, die - mir größtenteils unbekannten - Schauspieler überzeugen mit ihrer Performance, vor allem Alyla Browne wünsche ich von Herzen, dass dieser Film nach Furiosa endlich den Start einer großen Karriere ermöglicht. Denn sie ist ganz klar der Scenestealer im gesamten Film - und auch der Soundtrack passt zu den gezeigten Bildern. Die Spinne als Hauptdarsteller wirkt zwar teilweise sehr CG lastig und sieht vor allem zum Ende hin sehr seltsam aus, dies gleicht der Film jedoch durch sein extrem starkes Szenenbild und die extreme Klaustrophobie in dem Gebäude, welches mich stark an Evil Dead Rise erinnert, aus. Alles mit diesem Viech hat mir Spaß gemacht und trotz meiner Phobie konnte ich den Streifen wirklich genießen. Im großen und ganzen zeigt man sie weitestgehend im dunkeln, was für meine Begriffe wirklich gut aussah.

Die einzigen Kritikpunkte, die ich hier nennen muss sind zum einen, dass der Film zeitweise nicht weiß, in welchem Genre er spielt. In einigen Momenten fand ich mich in einem Mix aus Coming Of Age und Drama wieder, wenn es um die Backstory von Charlotte geht, die mit ihrer Mutter und dem Stiefvater zusammenlebt und jetzt auch noch ein Brüderchen bekommt. Wo ich finde, dass dieser Sideplot sich dann ca. ab der Hälfte des Films ein bisschen zu sehr vergaloppiert.  Zum anderen wird eine der besten Szenen schon im Trailer gezeigt. Alles in allem kann ich aber mit Überzeugung sagen, dass Sting sich definitiv lohnt. Für einen spaßigen Abend mit Freunden, schnappt euch n Popcorn und diesen Film. Er ist es wert und verdient so viel mehr Respekt und Support, als er bis jetzt bekam.


Fazit:
Alles in allem ein Film, den ich so nicht kommen sah und bei dem ich seit langem mal wieder Spaß beim schauen hatte. Es gibt einige eklige Szenen, der Gore-Faktor hält sich in Grenzen, doch wenn dieses Viech angreift, wirds wild. Und erneut, ich hab Respekt vor Filmen die ganz genau wissen, was sie sind: Hier ist nichts innovatives, er erfindet sich nicht neu und sieht für sein Budget extrem gut aus. Letzter Pluspunkt: Unter anderem zitiert man gegen Ende - ich sagte es ja schon - viele Klassiker aus dem Genre, wie z.B. Predator. Und dafür gibts von mir schon Extrapunkte. So komm ich zum Ergebnis, dass Sting durchaus ein brauchbarer Tier-Trash ist, der sich aber durchaus sehen lassen kann. Wer wie ich unter Arachnophobie leidet, kommt hier was den Horror angeht voll auf seine Kosten.


Wertung:
Genre: 7,5/10
Gesamt: 8/10 

Und das sind meine Gedanken zu Sting. Doch jetzt frag ich euch: Habt ihr ihn gesehen? Seid ihr der gleichen Meinung oder sagt ihr "Nope, Filme über solche Viecher guck ich nicht!" - Ich wills wissen, schreibts mir in die Kommis. 

Machts gut und viel Spaß beim nächsten Kinoabend. 

Montag, 18. November 2024

Einfach unnötig: Gladiator II (2024) | Review/Kritik


 

Hallo und willkommen zu einem weiteren Review. Ich habe die Tage nun endlich auch Gladiator II geschaut. Was ich davon halte, das verrate ich euch jetzt. Doch wie immer, bei aktuellen Filmen, die noch im Kino laufen, gibts hier keine Spoiler. Eventuell muss ich ein paar Spoiler adressieren aus dem ersten Film mit Russell Crowe, der ja immer noch ein Meisterwerk ist. Aber Gladiator II-Spoiler werde ich mir natürlich verkneifen, um euch das Kinoerlebnis nicht kaputt zu machen. Und wie immer, ist es auch dieses mal nur meine persönliche Meinung. Seid euch dessen bitte bitte bitte bewusst. Damit wurde erneut auf alles hingewiesen. Legen wir los. 


Gladiator II ist ein Monumentalfilm des Regisseurs Ridley Scott, der auch schon den ersten Film vor 24 Jahren inszeniert hat. Das Drehbuch stammt diesmal von David Scarpa. Er hat eine Laufzeit von gut 150 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und startete am 14. November in den deutschen Kinos. 


Aktuell scheint Hollywood ja geradezu jedem älteren Film, der seinerzeit ein Erfolg war, ein Sequel zu spendieren. Nach Ghostbusters, Jurassic World, oder jüngst auch Beetlejuice, ist es nun der epische Kampf in Rom, seinerzeit geführt von Maximus (Russell Crowe), dem nun sein Sohn Lucius folgt, der hier klar Fokus des Filmes ist. Als auch er, eher ungewollt, in die Arena tritt, löst er damit Dinge aus, die so niemand auf dem Schirm hatte. Und einmal mehr muss sich ein Krieger im Kampf um Leben und Tod bewähren. Dies ist aber auch alles, was ich zum Plot sagen werde. 

Ich bin generell kein Fan von späteren Fortsetzungen, weil diese meist unter meinen Erwartungen bleiben und zudem auch nie wirklich erfolgreich sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie z.B. der erwähnte Ghostbusters Lagacy oder eben Beetlejuice, die wirklich gut gemacht waren und meine Erwartungen sogar übertrafen. Doch als ich so die ersten Trailer und Promobilder zu diesem Sequel sah, dachte ich mir erneut: Wozu brauchen wir diesen Film? Nicht alles braucht ein Sequel und schon gar nicht so ein bombastisches Heldenepos, wie wir es vor 24 Jahren hatten. Ich meine kommt schon. Der erste Film hat damals meine Begeisterung für das Medium Kino erst so richtig entflammt. Russell Crowe bekam einen der insgesamt fünf(!) Oscars für diesen Film und auch die Performance von Joaquin Phoenix ist eine der besten, die ich im Genre jemals auf der Leinwand sah. Und erneut: Ich sage: Ich brauche dazu keine Fortsetzung. Doch jetzt haben wir sie und ich so hmmm - kann das gut gehen? 


Meinung:
Und damit fangen auch hier erneut meine Probleme an. Der Plot erzählt uns fast 1:1 die gleiche Geschichte, nur mit anderen Leuten. Paul Mescal, der hier den Lucius gibt, den wir damals schon als kleinen Jungen sahen, durchlebt quasi das gleiche Schicksal nochmal, das seinen Vater damals das Leben gekostet hat. Das ist ein verdammt großes Erbe, das er hier antritt und normalerweise habe ich Respekt vor sowas. Doch leider schafft er es nicht, diese Rolle mit so viel Hingabe, Leidenschaft und Überzeugung zu füllen, wie es damals Russell Crowe getan hat. Irgendwie wirkt das auf mich, wie gewollt, aber nicht gekonnt. Daneben haben wir dann aber noch weitere Hollywoodgrößen, die dafür aber um einiges besser geschriebene Rollen bekamen, wie zB. Denzel Washington als Macrinus und Pedro Pascal in der Rolle des Tribun Justus Acacius - und hier muss ich sagen, dass Washington klar die beste Rolle im Film hat. Generell ist er ein grandioser Schauspieler, sofern er das richtige Material bekommt.  Und auch diese Rolle rockt er erneut, das alles hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Etwas blöde fand ich dagegen, dass man Joaquin Phoenix als Cäsar rausgenommen und durch diese komischen Zwillingskaiser namens Caracalla und Geta ersetzt hat. Wo ich ganz klar sagen muss, der eine ist ein absolutes Arschloch, wogegen der andere derart drüber ist, dass ich mich in jeder Szene gefragt hab, meint ihr DAS wirklich ernst?!

Und so rede ich noch kurz über die Machart und da bekommt der Film von mir ebenfalls kein gutes Attest: Das CGI sieht hier erneut extrem billig aus und man erkennt auch als Laie, was vor Greenscreen gedreht wurde, und wofür man tatsächlich echte Setpieces aufgebaut hat. Letztere kann man aber wirklich suchen. Dazu hat der Film erneut zahlreiche Anspielungen aus dem ersten Film, die ästhetisch einfach nicht rocken. Ein weiterer Aspekt sind die CGI-Viecher, die hier in der Arena zum Einsatz kommen. Hier haben wir unter anderem Affen, die von den Kämpfern gebissen werden, oder Haie im gefluteten Colosseum, die so offensichtlich aus dem Computer kommen, dass es extrem auffällt. Hätte Scott hier auf praktische Effekte gesetzt, wäre es um einiges besser angekommen - zumindest soweit es mich betrifft. Daneben haben wir dann aber auch Kamerafahrten und Einstellungen, wo Scott erneut zeigt, dass er auch immer noch bildgewaltig inszenieren kann. Kostüm und Maske sind ebenfalls etwas, was mir definitiv gefallen hat, beim gucken. Da hat man den Nerv wirklich getroffen. Generell muss ich aber, um fair zu bleiben, sagen, dass dieser Film handwerklich die krasseste Berg- und Talfahrt ist, die ich in der jüngsten Zeit sah. Es geht wirklich permanent auf und ab in diesem Film. 

Auch der Score, der hier nun Harry Gregson-Williams stammt und nicht mehr von Hans Zimmer, wirkte seltsam auf mich. Zum einen habe ich nicht verstanden, wieso man den Trailer mit HipHop untermalt, auf der anderen Seite ist der Score hier derartig langweilig, dass ich ihn schon wieder vergessen habe. Das einzige, was im Kopf blieb, ist das Thema aus Teil eins, das sie auch hier wieder verwenden. Ansonsten ist der Score eher durchwachsenes Hollywood-Geplänkel, erneut: Das hat sowas von Wonderwoman 1984, wo sie die Musik aus dem ersten Film geklaut und dann einem anderen Charakter zuschrieben haben, der dazu noch manipuliert wurde. Was zur Hölle soll das in so einem Film?! Ich verstehs einfach nicht. 


Fazit:
Auch wenn man hier sehr wenig neues serviert bekommt, die Technik teilweise unterirdisch war, was für mich erneut den Sinister-Charakter hat: Man macht ein Sequel, nur um ein Sequel zu machen, kam ich hier mit wirklich gemischten Gefühlen ausm Kino, wo ich mir erneut dachte: okay, wieder so ein Film, den ich mir wohl kein zweites Mal angucken werde. Generell kann man dieses Sequel vergleichen mit 300 - Rise Of An Empire, der ja auch einfach nur da war und nach kurzer Zeit wieder aus meinem Kopf verschwand. Dennoch muss man hier aber auch keine Vollkatastrophe erwarten. Auch wenn der Film erneut massiv von mir auf die Mütze bekam - verglichen mit Müll wie The Crow, Borderlands oder auch dieser alberne Mist namens Winnie The Pooh II, kann man ihn sich anschauen. Man sollte jedoch vorher das Erwartungs-Haltungs-MGMT deutlich nach unten schrauben. Für mich persönlich steht nun aber fest: bevor ich diesen Film nochmal schaue, guck ich lieber noch 5x den ersten Film. Tut mir ehrlich leid, wenn ich manche Ultra-Fans wieder mal verärgere. Doch wie immer, muss ich auch hier ehrlich meine Meinung sagen dürfen. 


Wertung:
Genre: 4/10
Gesamt: 6,5/10


Und das sind meine Gedanken zu Gladiator II in den Kinos zu sehen seit dem 14. November 2024. Doch erneut: Meine Gedanken sind nicht eure. Bevor ihr ausfallend werdet, schreibt mir einfach, was ihr darüber denkt und alles ist okay. 


Machts gut und bis bald! 

Montag, 4. November 2024

Hagen: Im Tal der Nibelungen (2024) | Review/Kritik


Hallo und willkommen zu einem weiteren Review. Ich habe die neue filmische Adaption der Nibelungen gesehen: Hagen. Erneut leider etwas verspätet, doch da dieser Film aktuell immer noch in einigen Kinos läuft, werde ich so gut es geht auf Spoiler verzichten. Eventuell muss ich einige Spoiler adressieren zur Romanvorlage, denn erneut - was man uns hier zeigt, zählt visuell und handwerklich zum besten, was es im gesamten Jahr auf der Leinwand zu sehen gab. Und wie immer ist alles, was jetzt folgt, nur meine persönliche Meinung. Seid euch dessen bitte, bitte bewusst. 


Hagen: Im Tal der Nibelungen ist ein Fantasyfilm von Cyrill Boss und Philip Stennert, der am 17. Oktober 2024 in die Kinos kam. Er hat eine Laufzeit von 135 Minuten und erzählt die Geschichte des Nibelungenhelden Hagen von Tronje, dem Titelheld des gleichnamigen Romans von Wolfgang Hohlbein. 


Als Teil meiner Geschichtsausbildung kann ich mich tatsächlich noch wage an diese Sage erinnern. Z.B. dass Siegfried einen Drachen tötete, in seinem Blut badete und fortan nur noch an einer winzigen Stelle an seinem Rücken als verwundbar galt, die beim Baden durch ein Ahornblatt verdeckt war. Und als dann im Juni der erste Teaser gedroppt wurde. Ich so: Das sieht überraschend gut aus, für eine deutsche Produktion - die nachfolgende Trailerkampagne hab ich dann nicht weiter verfolgt: Aus dem einfachen Grund, dass ich mittlerweile finde, neue Trailer verraten zu viele, meist auch alle, guten Szenen des Films. Aber das ist eine andre Geschichte. 


Plot:
Der Burgunder Waffenmeister Hagen von Tronje (Gijs Naber) hält mit Pflichtbewusstsein und eiserner Härte das von Krisen geschüttelte Königreich zusammen. Dabei unterdrückt er die heimliche Liebe zur Königstochter Kriemhild (Lija Van Der Zwaag) und verdrängt seine eigene dunkle Vergangenheit. Als der berühmte Drachentöter Siegfried von Xanten (Jannis Niewöhner) in Worms auftaucht und mit seiner Unberechenbarkeit die alten Strukturen gefährdet, kommt es zu einem Duell der Gegensätze. Hagen versucht den unerfahrenen König Gunter (Dominic M. Singer) vor Fehlern zu bewahren, doch der sieht ausgerechnet in dem sprunghaften Siegfried eine Chance das Reich zu retten. Er soll ihm den Weg nach Isenland zeigen, wo Gunter um die Hand der gefährlichen Walküre Brunhild anhalten will. Auf dem Weg dorthin freunden sich Hagen und Siegfried an, was den tragischen Konflikt verschärft. Als sich Kriemhild in Siegfried verliebt, muss Hagen sich endgültig zwischen Liebe und Königstreue entscheiden. - Und das ist wirklich alles, was ich über den Plot verrate. Denn gerade auf einer großen Leinwand sollte man den Film möglichst selbst erleben. 


So macht Filmkritik wirklich Spaß: Erneut war ich einfach nur begeistert über diese bombastischen Bilder und obwohl Stennert und Boss hier nur ein Einspielergebnis von knapp 1,2 Millionen erzielen konnten, was ich erneut nicht verstehe, attestiere ich diesem Film die beste, deutsche Produktion seit Im Westen Nichts Neues von 2023, der ja auch ausm Nichts kam und ähnliche Macharten aufzuweisen hatte. 

Stichwort Machart: Wir haben hier unglaublich geil inszenierte Setpieces, die Kameraführung, SloMo-Sequenzen in den verschiedenen Kampszenen. All das macht wahnsinnige Freude beim gucken. Zumindest ich habe nicht einen einzigen Shot vor Greenscreen entdecken können. Generell ist es eine Erzählart, ähnlich der von Benioff: Wir haben hier nahezu identische Machtverhältnisse, die filmischen Stile sind die Gleichen und auch die Kostüme orientieren sich sehr stark an der erfolgreichen HBO-Serie. Und ich muss ganz ehrlich sagen, mir hat das alles ziemlich gut gefallen. Auch, wenn man bedenkt, dass man hier keine Summen in Hollywoodüblicher Höhe zur Verfügung hatte, muss ich ganz klar sagen, das sieht verdammt gut aus, dafür, dass das die erste Veröffentlichung überhaupt ist, die ich sowohl von Boss als auch von Stennert zu sehen bekam. Und dafür erneut meinen aller höchsten Respekt. Ich möchte mehr - genau DAVON !

Casttechnisch wurde hier so viel Liebe zum Detail gezeigt: So sind alle Rollen in der typischen Sprache besetzt: Gijs Naber in der Rolle des Hagen, Jannis Niewöhner, der dagegen Drachentöter Siegfried Von Xanten spielt. Für Kriemhild wurde letztlich Lija Van Der Zwaag gecastet und Tatort-Kommissar Faber, also Jörg Hartmann sehen wir als Dankrat. Vor allem, dass man die Rollen komplett europäisch besetzt hat, hat mir sehr gut gefallen. Das Schauspiel ist einem Epos ala Herr der Ringe würdig und überzeugt mit glaubhaft gespielter Brillanz. Selten hat mich eine europäische Produktion derart überrascht und ich bin gespannt auf die von HBO-MAX angekündigte TV-Show. Sobald es davon Updates gibt, werd ich das als Community-Post auf allen Kanälen verbreiten. Denn erneut, Kinnlade am Fußboden. 


Fazit:

Game Of Thrones made in Germany: Hagen hat so ziemlich alles, was ein Heldenepos bieten muss: Drachen, Waffen, Sex, Gelage und einen sagenumwobenen Helden, der als Messias im brutalsten Krieg des Mittelalters die Wendung bringen soll. Erneut hatte ich null Erwartungen, erneut hatte ich den Spaß meines Lebens und einen würdigen Film für meine Top10 2024 geguckt, dessen Machart doch sehr an einen Mix aus Tolkien und eben Benioff erinnert. Wenn die Seire nur halb so gut wird, wie dieser Kinofilm, erwäge ich, mir künftig Sky zu gönnen. Kurz gesagt, es ist ein Meisterwerk, wenn auch mit kleinen Fehlern in der Mytrhologie. Doch sieht man darüber hinweg und achtet mehr auf Machart, Stil, Handwerk und vor Allem Schauspiel, ist dies einer der besten deutschen Filme überhaupt - und ich hoffe, dass man Deutschland hier erneut eine Chance bei den Oscars gibt. Weil dieser Film hat es sowas von verdient: Schappt euch paar Freunde, gönnt euch ein Popcorn und geht rein. Dieser Film ist es definitiv wert!


Wertung:
Genre: 9,5/10
Gesamt: 8/10

Und das sind meine Gedanken zu Hagen: Im Tal der Nibelungen, in den deutschen Kinos seit dem 17. Oktober 2024. Doch jetzt frag ich euch: Wart ihr drin, seid ihr heiß drauf? Was sagt ihr zum Film? Schreibts mir in die Kommentare, ich freu mich.