Sonntag, 25. Mai 2025

Zum ersten Mal: The Dark Knight (2008) | Rewatch

Gotham City hat viele finstere Gestalten hervorgebracht, doch der "Joker" ist anders. Mit brillantem Verstand und grotesk geschminktem Gesicht versucht er, Batmans Revier ins Chaos zu stürzen. Dem nihilistischen Clown geht es nicht um Reichtümer oder Macht, er will Anarchie. Und er möchte, dass Gothams Bewohner tatkräftig dabei mithelfen. Deswegen hat er es auf Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent abgesehen, einen strahlenden Helden, dessen tadellose Gesinnung der Joker ihm auszutreiben versucht. Des Weiteren droht der Joker damit, so lange beliebige Menschen zu töten, bis Batman seine wahre Identität preisgibt...








Gude liebe WatcherZ und herzlich willkommen zum vorletzten Film im aktuellen Rewatch und dem meiner Meinung nach besten Batman-Film aller Zeiten: The Dark Knight von Christopher Nolan aus dem Jahr 2008. Nachdem es jetzt mehrere Artikel lang nur um Final Destination Bloodlines ging, bei dem es z.T. erneut heftige Kontroversen gab, freue ich mich jetzt umso mehr, endlich wieder über Batman reden zu können. Und ja, auch an dieser Stelle muss hier zunächst erneut ein Sorry kommen. Denn mir wurde wieder mal reingegrätscht. Eigentlich sollte dieser Artikel schon vor 14 Tagen kommen. Doch wie es nun mal so ist, gab es erneuten Stunk mit Fanboys. Letzten Sonntag lag ich krankheitsbedingt flach und somit hole ich dieses Review heute nach. Doch an dieser Stelle rate ich wie üblich zur Obacht: Denn wie immer in diesem Rewatch-Format, wird es auch hier sehr detailliert, was Plot, Cast, Twist und vor allem das Ende dieses Filmes betrifft, bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst. Und wie immer ist auch dieses Mal erneut alles nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt. 



FILMINFO:
The Dark Knight ist ein Comic-Actionfilm des Regisseurs Christopher Nolan, mit einer Laufzeit von 152 Minuten und einer Freigabe ab zwölf Jahren, der am 1. August 2008 in die deutschen Kinos kam. In den Hauptrollen haben wir erneut Christian Bale und Gary Oldman.



STORY:
Der Joker (Heath Ledger) überfällt in Gotham City eine Mafia-Bank und bringt dabei seine Handlanger dazu, sich gegenseitig zu töten. So kann er allein mit dem Geld entkommen. Batman (Christian Bale) und Lieutenant Gordon (Gary Oldman) beschließen, den beliebten neuen Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckard) in ihren Kampf gegen das organisierte Verbrechen einzubinden. Dent ist mittlerweile mit Bruce Waynes Jugendliebe Rachel Dawes liiert. Die Mafiabosse von Gotham treffen ein Abkommen mit dem chinesischen Gangsterboss Yinglain Lau (Chin Han), der ihr Geld in Sicherheit bringen soll. Während einer geheimen Sitzung informiert Lau sie, dass er ihr gesamtes Vermögen konfisziert hat und nun bereits auf dem Rückweg nach Hongkong ist. Plötzlich taucht der Joker auf und macht den Bossen das Angebot, Batman für die Hälfte ihres Vermögens zu töten. Nachdem Batman Lau in Hongkong überwältigt und ihn an die Polizei in Gotham ausgeliefert hat, kann Dent durch Laus Aussage gegen die Mafia vorgehen. Daraufhin nehmen die Mafiabosse das Angebot des Jokers an.

Der Joker kündigt nun an, jeden Tag Menschen zu töten, bis Batman sich stellt und öffentlich demaskiert. Noch am selben Abend gibt es die ersten Todesopfer: Polizeicommissioner Loeb wird vergiftet und Richterin Surrillo, die den Mafia-Prozessen vorsitzt, wird mit ihrem Auto in die Luft gesprengt. Währenddessen stürmt der Joker mit seiner Bande Bruce Waynes Spendengala zur Unterstützung Harvey Dents und sucht dort nach dem Staatsanwalt, den Wayne jedoch verstecken kann. Als Batman kann er gerade noch Rachel (Maggie Gyllenhaal) retten, nachdem der Joker sie bedroht und aus dem Fenster geworfen hat. Während eines Trauerzuges für Commissioner Loeb versucht der Joker nun, Gothams Bürgermeister zu ermorden. Als der verkleidete Joker schießt, wirft sich Gordon in letzter Sekunde dazwischen und stirbt scheinbar. Der Joker kann entkommen. Um dessen Mordserie endlich zu beenden, gibt Dent während einer Pressekonferenz an, Batman zu sein, und lässt sich verhaften. Der Gefangenenwagen, in dem Dent transportiert wird, wird daraufhin vom Joker beschossen, doch es gelingt Batman, dessen Lastwagen außer Gefecht zu setzen. Gordon, der seinen Tod nur vorgetäuscht hat, nimmt den Joker fest.

Gordon wird für seine Leistung zum Commissioner ernannt, jedoch sind sowohl Dent als auch Rachel Dawes spurlos verschwunden. Bei einem Verhör offenbart der Joker, dass Rachel und Dent an verschiedenen Orten gefangen gehalten werden und Batman nicht genug Zeit hat, um beiden das Leben zu retten. Dieser beschließt, zu Rachel zu fahren, während Gordon sich auf den Weg zu Dent macht. Beide Geiseln sind jeweils neben einer Bombe mit Zeitzünder gefesselt. Es stellt sich heraus, dass der Joker absichtlich die Adressen vertauscht hat. Während Rachel in der Explosion umkommt, kann Batman Dent in letzter Sekunde retten. Dents linke Gesichtshälfte wird jedoch schwer verbrannt und entstellt. Währenddessen kann der Joker aus dem Polizeihauptquartier fliehen, indem er eine Bombe zündet, die er einem seiner Männer implantiert hat. Coleman Reese, ein Buchprüfer, der Bruce Waynes geheime Identität herausgefunden hat, will diese nun preisgeben, um den Terror des Jokers zu beenden. Der Joker jedoch fordert die Einwohner Gothams auf, den „Spielverderber“ Reese innerhalb einer Stunde zu töten. Falls dies nicht geschehe, würde er ein Krankenhaus in die Luft sprengen. Er sucht den entstellten und durch Dawes’ Tod innerlich völlig zerbrochenen Dent im Krankenhaus auf, befreit ihn, schürt in ihm den Hass auf das System der Stadt und schafft es, Dent endgültig in den Wahnsinn zu treiben. Danach jagt der Joker das Krankenhaus, wie angekündigt, in die Luft und flieht mit einem Bus voller Geiseln.

Durch erneute Drohungen über das Fernsehen löst der Joker eine Massenflucht aus der Stadt aus. Zwei Fähren, eine mit Häftlingen und die andere mit Zivilisten an Bord, stattet er mit Sprengstoff aus und gibt den Passagieren den Fernzünder zur jeweils anderen Fähre. Der Joker stellt den Passagieren das Ultimatum, die andere Fähre innerhalb einer halben Stunde zu sprengen, um damit die eigene Fähre zu retten. Ansonsten würde er selbst beide Schiffe sprengen. Ein Häftling wirft den Zünder jedoch ins Wasser und auch auf der anderen Fähre weigert man sich, ihn zu betätigen. Mittels eines Systems zur Überwachung von Mobiltelefonen schafft es Batman, den Joker zu orten. Bei dem Versuch ihn zu stellen ist Batman gezwungen, auch Einsatzkräfte der Polizei auszuschalten, da diese nicht wissen, dass die Männer des Jokers mit den Geiseln die Rollen getauscht haben. Im Kampf mit dem Joker gelingt es Batman, die Sprengung der Fähren zu verhindern und den Joker unschädlich zu machen. Dieser offenbart ihm nun, was er mit Dent angestellt hat, woraufhin Batman ihn den anrückenden Polizisten überlässt und sich auf die Suche nach Dent macht.

Dieser befindet sich derweil auf einem Rachefeldzug gegen die Leute, die er für Dawes’ Tod verantwortlich sieht, und lässt per Münzwurf den Zufall über Leben und Tod entscheiden. Mehrere korrupte Polizisten werden von ihm erschossen. Weil er sich an Gordon in seinem Wahn ebenfalls rächen will, entführt er dessen Familie und lockt ihn in das zerstörte Lagerhaus, in dem Rachel zuvor ihr Leben verlor. Als Dent zum Münzwurf über das Schicksal von Gordons Sohn ansetzt, wirft sich Batman auf ihn. Dent stürzt in die Tiefe und stirbt. In der Überzeugung, dass Dent den Menschen als Heldenfigur in Erinnerung bleiben sollte, erklärt sich Batman bereit, die Schuld für dessen Morde auf sich zu nehmen. Gordon erkennt die Notwendigkeit dieser Lüge und stimmt widerwillig zu. Batman flüchtet und wird fortan polizeilich gesucht...



MEINUNG:
Meine Güte, ich weiß erneut nicht, wo ich hier anfangen soll... Dieser Film ist für mich persönlich die unangefochtene Nummer eins im Comic-Bereich, neben Sam Raimis Spider-Man II - und ja, zu dem komme ich auch bald. Aber wo ich gerade davon rede: Es gibt hier so viele Parallelen, zum ersten Spider-Man, die ich einfach nur genial finde: Der Moment, als der Joker anfängt, mit Batman zu diskutieren, das hat mich extrem an das Gespräch zwischen Spidey und dem Kobold erinnert - ich meine, ging das nur mir so, oder ist das fast 1:1 das gleiche gewesen, was damals der Kobold zu Spidey sagte: "Egal, was du auch alles machst, irgendwann hassen sie dich doch - wozu also die Mühe" - das ist hier jedoch in nem völlig anderen Kontext, denn der Kobold hatte ja keinen wirklichen Plan, im Gegensatz zum Joker - aber wie gesagt: Zu Spider-Man komme ich, wenn ich dazu komme :) 

Casttechnisch haben wir erneut Christian Bale in der Rolle von Bruce Wayne aka Batman und Gary Oldman als Commissioner Gordon, der hier endlich sein Redemption zu dem Quatsch von Schumacher bekommt - und ich liebe einfach alles daran. Die Rolle der Rachel Dawes wurde für dieses Sequel mit Maggie Gyllenhaal neu besetzt - und ich frage mich wieso Katie Holmes keinen Bock mehr auf diese Nummer hatte... Sie war definitiv der bessere Cast für diese Rolle, aber naja. Jammern auf hohem Niveau, ich werde mit Gyllenhaal hier nicht wirklich warm, keine Ahnung, wieso, denn sie ist an sich ne klasse Schauspielerin, ich mag sie u.a. in Donnie Darko und World Trade Center. Aber hier - ne - passt für mich null. Auf der Seite der Schurken haben wir diesmal dann den großen Heath Ledger - REST IN PEACE - in der wohl prägendsten Rolle seiner gesamten Karriere - und ich mach da absolut keinen Hehl draus: Es ist - mit Abstand - die beste Interpretation des Jokers aller Zeiten weil meine Fresse, ist er gut: er rockt es einfach nur und hat den Spaß seines Lebens, wenn er versucht, andere kirre zu machen, sie so lange belabert - er hat eh nix mehr zu verlieren und scheißt auf alles und jeden - ich kauf ihm das komplett ab - und allein diese Performance - ich sage nur Oscar! Nein, ich machs kurz: So müssen Schurken geschrieben und besetzt werden, damit dieses Genre für mich Sinn ergeben kann. Daneben dann Aaron Eckard als Staatsanwalt Harvey Dent aka TwoFace - der hier meiner Meinung nach auch am besten interpretiert wird und Cillian Murphy, der erneut als Crane aka Scarecrow zurückkehrt. Auch er liefert erneut eine solide und glaubhafte Performance - und hat erneut die beste Tarnung ever. 

Handwerklich ist das mit Abstand einer der besten Filme aller Zeiten: Die Kamera, gerade in den Takes, in denen es erneut nur Bildsprache gibt, mit diesem fantastischen und epischen Score, erneut von Hans Zimmer, der ja die gesamte Trilogie vertont hat, ist dem Mann hinter der Kamera hier ein Epos gelungen, das in derartigen Takes absolut kein einziges gesprochenes Wort braucht, um uns eine komplexe Geschichte erzählen zu können. Damals ging das noch, vor knapp 20 Jahren, ja - der Onkel erzählt vom Krieg - hatte noch nicht jedes Kind im 3. Schuljahr ein Smartphone um damit den Leuten im Kino auf den Geist zu gehen und man konnte sich auf die Leinwand konzentrieren. Wir haben weite Blickwinkel und lange Fahrten durch das dunkle Gotham und die gesamte Art und Weise dieser Inszenierung lässt mir immer wieder aufs Neue den Mundwinkel runterklappen. Insgesamt gab es mehrere Sets dieser Stadt, das hat man damals alles aufgebaut, anstatt es in schlechter Qualität am PC zu rendern. Und sowas verdient einfach nur das höchste Lob.  Auch die Kostüme und Fahrzeuge sind für mich die besten, die ich jemals on Screen gesehen habe. Maske und Make Up sind klassisch, wenns dann mal blutiger wird, hält die Kamera doch schon explizit drauf, so dass ich bei ner FSK von zwölf sage - hmmm, würde man sich heute so wohl nicht mehr trauen :) 



FAZIT:
Es gibt nicht mehr wirklich viel zu sagen, wieso dieser Film zu meinen absoluten Alltime-Favs zählt: hier wurde so viel richtig gemacht: genau SO macht man Sequels: Größer, imposanter und besser als der Vorgänger. Und genau das ist Nolan und dem gesamten Teamn sowohl vor, als auch hinter der Kamera, hier gelungen. 



WERTUNG:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10


Und damit bin ich auch schon wieder am Ende mit meinem Rewatch zu The Dark Knight von Christopher Nolan. Doch jetzt frage ich euch: Wie steht ihr zu dieser Interpretation? Ist es für euch ebenso ein Meisterwerk? Welchen Darsteller findet ihr hier besonders herausstechend? Schreibts mir gern in die Kommentare, was ihr darüber denkt. 

Und somit bedanke ich mich erneut recht herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß beim Filmegucken. Nächsten Sonntag geht es hier weiter mit The Dark Knight Rises aus dem Jahre 2010. Bis dahin wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut, bis zum nächsten mal.

Samstag, 17. Mai 2025

Von Shit nach Hit: Final Destination | Ranking

Final Destination ist eine der wohl beliebtesten Horrorreihen der letzten zwanzig Jahre. Seit ihrem Start im Jahr 2000 hat diese Reihe mittlerweile fünf weitere Filme erhalten und sich damit eine riesige Fanbase etabliert. Und auch, wenn die Kontinuität hier komplett missachtet wird, was mich stellenweise an Franchises wie Halloween erinnert, so hatte jeder Film zumindest versucht, uns etwas neues zu geben. Aktuell haben wir nun Teil sechs im Kino und zugegeben, mit 2023 ist mein letztes Ranking auch schon eine Weile her. Zudem werde ich permanent gefragt, wie ich denn im Ganzen zu dieser Reihe stehe...





PROLOG:
Gude liebe WatcherZ und willkommen zu einem neuen Ranking: Ja, es ist tatsächlich passiert: Wir haben einen neuen Final Destination-Film im Kino, satte fünfundzwanzig Jahre später und somit passend zum Jubiläum des ersten Ablegers in diesem Franchise - und an dieser Stelle erstmal happy happy Birthday zum 25. Jahrestag einer der erfolgreichsten Filme der 2000er und zugleich einen der seltsamsten. Zumindest für die damalige Zeit. Denn normalerweise erwarten wir in klassischen Horrorstreifen zumeist einen Killer, der nach und nach seine Opfer dezimiert. Doch hier war es nun der Tod selbst, der dem Zuschauer auf explizite und höchst brutale Art und Weise zeigt, was passiert, wenn man ihn betrügt. Und ursprünglich war diese Nummer zunächst gar nicht als Kinofilm geplant. Akte X-Schöpfer James Wong entwarf dieses Script zunächst für eine Episode der beliebten Mystery-TV Show. Da diese Episode jedoch nie produziert wurde, holte man sich Jeff Reddick an Bord und schrieb das Script um in einen Langfilm, den man dann im September 2000 unter dem Namen Final Destination in die Kinos portierte. Seitdem gab es in den Jahren 2003 - 2011 insgesamt vier weitere Filme, von denen jedoch nur Final Destination II von den Machern als direktes Sequel zum ersten Teil gesehen wird. Alle anderen Filme danach hatten zwar die gleiche Prämisse und auch immer wieder Callbacks zu den Originalen, waren jedoch als Stand Alone-Filme geplant und sind nicht zwingend als direkte Fortsetzung anzusehen. Heute ist es nun soweit: Ich ranke alle Filme in diesem Franchise. Deswegen hier zunächst meine üblichen Warnungen: Ja, hier kommt es zu Spoilern was die gesamte Reihe und somit auch den neuesten Film angeht. Und ja, wie immer ist auch dieses Mal alles erneut nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt.



6. A Final Destination (2009)

Wir beginnen mit dem vierten Film der Reihe - und ich werde wirklich versuchen, zu jedem einzelnen Streifen auch etwas positives zu sagen. Neu war hier die Idee, dass man zu jedem Tod nun einen eigene Vision voranstellt. Wir haben die große Vorahnung in der Eröffnung, doch dann wirds richtig wild: Denn jedes Mal, wenn jemand aus der Kette stirbt, bekommt unser Protagonist eine neue Vision, die zumindest den Tod eines anderen andeutet. Für mich persönlich völliger Quatsch, der so rein gar nichts mehr mit der Grundprämisse zutun hat. Ja, man versucht, die Geschichte abzuändern, bzw. anders zu servieren, doch für mich hat das überhaupt nicht funktioniert. Dazu sieht dieser Film für mich bis heute am hässlichsten aus: Man hatte in der Produktion erneut so viele geniale, praktische Effekte, die man dann in der Postproduktion mit billigem CGI nachgerendert hatte. Es sieht halt absolut nach gar nichts aus. Zudem beklagt dieser Film zu Recht die komplette Abstinenz von Tony Todd, der bis dahin das prägende Gesicht der Reihe war. Wertung: 3/10



5. Final Destination 5 (2011)

Okay, hier könnte es tatsächlich kontrovers werden. Denn auch diesen Film finde ich nicht besonders gelungen. Doch auch hier will ich zunächst das Positive hervorheben: Das Ende dieses Films suggeriert uns in einem gewaltigen Twist, dass es sich bei diesem Film um ein direktes Prequel zum ersten Teil handelt: Am Ende sehen wir Alex, wie er mit seiner Schulklasse den Flug 180 antreten will und kurz drauf aus dem Flugzeug geworfen wird. Somit haben wir mit FD 5 den ersten Flashback-Tod überhaupt bekommen. Auch, dass hier wieder ein wenig mehr auf den investigativen Zweig geklettert wird, indem man polizeiliche Ermittlungen mit in die Story einbaut, fand ich wirklich stark. Richtig doof fand ich dagegen die Idee, dass man jetzt selber töten muss, wenn man auf dieser Liste steht, um dann die restliche Lebenszeit des ermordeten "gutgeschrieben" zu bekommen. Das hatte nichts mehr mit dem zutun, was uns Bludworth zuvor sagte. Somit verkommt FD 5 in meinen Augen ab dem 2. Akt zu einem dummen Slasher, der noch nicht mal klug inszeniert ist. Wertung: 3,5/10



4. Final Destination 3 (2006)

Okay, erneut wirds kontrovers. Denn ich weiß, viele von euch da draußen haben ein Herz für diesen Film. Bei mir sinds leider erneut sehr gemischte Gefühle: Gut gelungen fand ich hier den Einfall, dass die Tode der Leute durch Fotos angedeutet werden. Auch, dass man erneut viele praktische Effekte hatte, muss ich hier besonders hervorheben. Ansonsten ist dieser Film wirklich Beat für Beat nochmal die beiden ersten Filme, diesmal jedoch auf knackige 100 Minuten gedrückt, sodass es sich beim Pacing nicht erneut anfühlt, wie künstlich in die Länge gezogen. Auch die Tode an sich finde ich hier doch recht unspektakulär. Mein Highlight war und bleibt der Tod von Erin. Ansonsten haben wir nicht wirklich viel neues und auch nicht viel Innovation in diesem Film. Verdienter, vierter Platz. Wertung: 5/10


3. Final Destination: Bloodlines (2025)

Wir kommen zu Platz drei - und das ist der aktuellste Film. Gerade im Kino angelaufen, Review und Spoilertalk sind live. Und meine Güte: Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr kann ich diesem Film tatsächlich doch noch abgewinnen. Der Anfang hatte mich, die Idee, hier nun direkt 50 Jahre in die Vergangenheit zu springen war eine geniale Änderung - doch leider leider macht man für mich dann zu wenig damit. Und das finde ich schade. Dafür hatte ich meinen Spaß bei der Gartenparty und dem Take im Piercingstudio. Sicher kann man den Film auf einem sehr sehr dummen Level genießen, wenn man die Vorgänger halt komplett ausblendet, ich glaube auch, genau dafür wurde er letztlich auch gemacht: Ein Dankeschön an die Fans, das sich nicht mehr ganz so ernst nimmt. Denn auch in der Kontinuität gibts hier so viele Fehler dass es vorn und hinten nicht passt. Etwas faul fand ich den Umstand, dass einige Fallen 1:1 aus FD 2 kopiert wurden: Etwa das Ertrinken der Protagonistin oder aber der Junge, der von herabfallenden Gütern zerquetscht wird. Der Grund, wieso dieser Film nicht tiefer auf der Liste steht: Man versucht etwas neues und hier so weit in die Vergangenheit zu gehen, hat mich in der ersten Minute gepackt - last but not least hatte ich Tränen in den Augen, als sich der große Tony Todd quasi durch die Leinwand bei seinen Fans bedankt und für immer verabschiedet hat. Und ich kann es nur noch einmal sagen: Rest in Peace, Tony! Und danke für die vielen ikonischen Momente mit dir auf der Leinwand! Wertung: 5/10



2. Final Destination (2000)

Auf Platz zwei habe ich nun den ersten Film gepackt. Die Idee, den Tod selbst als Antagonisten einzusetzen, war in der damaligen Zeit so seltsam, wie genial. Noch nie hatten wir es mit dem Tod selbst zutun und die Art und Weise, wie er sich nach und nach seine Opfer holt, war beängstigend und erschreckend real dargestellt. Während die Todesarten in den folgenden Filmen immer absurder wurden, starben die Opfer hier noch durch Unfälle, die tatsächlich im realen Leben passieren könnten. In alltäglichen Situationen, jederzeit sind wir vom Tod umgeben. Und jederzeit kann er zuschlagen. Diese Prämisse war damals einzigartig in ihrem gesamten Aufbau - und das hat man mit Teil zwei noch getoppt. Wertung: 7/10



1. Final Destination II (2003)

Wir kommen zu Platz eins und ich denke, das dürfte niemanden so wirklich überraschen. Final Destination II war 2003 ein direktes Sequel, das ein Jahr später an die Ereignisse des ersten Films anknüpfte. Regisseur David Ellis entschied sich für eine Massenkarambolage in der Eröffnungsszene und zog hier wirklich alle Register. Dieser Film musste allein schon aufgrund seiner Machart auf Platz eins meiner Liste: Alles, was wir sehen, ist echt, das CGI kam hier nur als Hilfsmittel zum Einsatz und diese Effekte sind überraschend gut gealtert. Ich habe die Filme erst neulich alle wieder geguckt und rein vom optischen Ergebnis hatte Final Destination II mit Abstand die besten Effekte. Dazu geht der Plot aus dem ersten Film hier nahtlos weiter und wir erfahren in einem gigantischen Twist, dass alle Protagonisten dieses Filmes mit denen des ersten Teils in einer direkten Verbindung stehen. Alles in allem für mich persönlich bis heute der beste Film im Franchise und somit verdient auf dem ersten Platz. Wertung: 9,5/10


Und das ist meine persönliche Ranking-Liste aller Final Destination-Filme. Doch bitte bedenkt auch hier erneut: Meine Liste ist nicht zwingend eure. Wenn euer Lieblingsfilm viel zu weit unten stehen sollte, schreibt mir einfach, wie ihr sie alle ranken würdet und was euer Lieblingsfilm ist. Ich kann immer nur für mich sprechen und natürlich ist hier erneut jede Meinung willkommen. 

Und somit bedanke ich mich erneut recht herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen. Wenn euch der Artikel gefallen hat, freue ich mich über ein Like und ein Abo. In sofern bleibt mir noch, euch ein schönes sonniges Wochenende zu wünschen. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut bis zum nächsten Mal. 

Mittwoch, 14. Mai 2025

Meine Probleme mit Final Destination 6 | Spoilertalk

Am morgigen Donnerstag erscheint er also offiziell: Final Destination: Bloodlines startet in diesen Tagen in den deutschen Kinos. Und ich hatte ja bereits am Samstag schon ein spoilerfreies Review zu diesem Film abgegeben, das bei vielen Fans der Reihe leider so ganz und gar nicht gut ankam. Und deswegen gleich zu Beginn schon Mal ein erster fetter Spoiler: Wenn euch meine erste Einschätzung wirklich so derbe gegen den Strich ging, weil ihr dieses Franchise trotz der vielen Probleme, die ich hier sehe liebt, oder ihr den Film bis jetzt noch nicht gucken konntet, dann empfehle ich euch an dieser Stelle erneut, vielleicht doch ein anderes Review zu lesen, denn hier wird es nochmal deutlich detaillierter, was gewisse Plotholes, Sideplots und vor allem auch das Ende des Filmes betrifft. Denn ich sagte es ja schon am Samstag: Hier kommt es definitiv zu Spoilern, was das gesamte Final Destination-Universum angeht, bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst. Und natürlich ist auch in dieser Analyse alles erneut nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt.






PROLOG:
Gude, liebe WatcherZ und willkommen zu einer neuen Filmanalyse. Es ist für mich nun tatsächlich das erste Mal überhaupt, dass ich einem neuen Film so viel Content widme: Wir hatten den Trailercheck, dann gabs Samstag das spoilerfreie Review  und heute folgt nun die Analyse, diesmal mit Spoilern. Denn da ich in meinen Vorab-Reviews immer ziemlich vage sein möchte, was den Verlauf der Geschichte angeht und es hier definitiv Momente gibt, die ich mochte, jedoch nicht darüber sprechen kann, ohne zu spoilern, möchte ich dies nun gerne nachholen. Ich habe den Film nun auch ein zweites Mal in OV gesehen, diesmal in einem Stream über VPN, um mir die Ereignisse nochmal frisch ins Gedächtnis zu holen. Also, legen wir los:



ANALYSE:

Die Vision:
Der Film beginnt zunächst wie gewohnt mit der Vorahnung eines tragischen Unglücks: Wir befinden uns im Jahr 1969 und begleiten die Teenagerin Iris, die mit ihrem Freund zu der Eröffnungsfeier eines neuen Restaurants geladen ist. Dieses Restaurant befindet sich in der gläsernen Kuppel eines 150 Meter hohen Turmes, dem Skyview-Tower. Und natürlich kommt das, was kommen muss: Ein kleiner Junge wirft einen Coin von der Aussichtsplattform über dem Restaurant in die Tiefe. 


Und hier gehts dann auch direkt los mit den "unglücklichen Verkettungen": Der Coin wird durch einen Windzug in den Belüftungsschacht geleitet, wo er sich natürlich so verkantet, dass die Luftzirkulation unterbrochen wird. Währenddessen sehen wir im inneren der Kuppel Menschen auf einem gläsernen Boden tanzen, während die Kapelle spielt und auf einer anderen Ecke das Essen zubereitet wird. Letztlich knallt der Korken einer Schampuspulle gegen den Kronleuchter. Danach löst sich der Coin aus dem Ventilator und donnert ebenfalls gegen die Lampe, wodurch sich ein Kristall löst, auf den Glasboden dotzt und diesen zum bersten bringt. Parallel dazu sehen wir dann auf der anderen Seite auch noch etwas in die Luft fliegen, denn das hatten wir ja noch in jedem FD-Film. Natürlich stürzt das Ding dann in sich zusammen - und diese Comedyprise ... während dieser Szene - Ich war im Nachhinein sowas von geschockt über die Tatsache, dass ich hier lachen musste, denn eigentlich war das ne extrem grausame und hoch explizite Szene, die wahrscheinlich eher schockieren soll. Ich hab auch gerade deswegen nicht verstanden wieso dieser Take so derbe cartooney gefilmt wurde. In den vorigen Filmen hatten wir in der Eröffnung noch richtig krasse Schockmomente - die Nummer hier versteh ich absolut nicht, wenn die Security unten erstmal blöd glotzt - naja.... Ich finds aber auch absolut albern, auch nur daran zu denken, dass sowas jemals passieren könnte. Bisher waren diese Geschichten immer authentische Ereignisse: Crashs, Flugzeugabsturz, ne Achterbahn oder ne Brücke, die einstürzen. Hier müssten die Statiker schon derbe Scheiße gebaut haben, wenn ein paar tanzende Füße und ein kleiner Glaskristall so viel Schaden anrichten können. In Teil 5 hat man wenigstens noch hinterfragt, wie es dazu kommen konnte, dass die Brücke in der Eröffnung zusammenbricht. Es gab polizeiliche Ermittlungen und Untersuchungen. Hier wird diesbezüglich gar nix mehr erklärt, wir müssen es erneut einfach schlucken, ob es Sinn macht, oder nicht. 

Nachdem ich diese Kost dann verdaut hatte, bekommen wir kurz darauf dann schon den ersten Twist: Es ist nicht Iris, sondern eine Studentin namens Stefani, die in der Uni aus einem immer wiederkehrenden Alptraum erwacht. Und ich muss zugeben, da hatte mich der Film dann auch. Denn nach dieser Vision springen wir 56 Jahre nach vorn, in die Gegenwart. Und ich erneut so...Wow, das ist spannend, ihr macht in der Tat mal was frisches. Und ihr kennt mich, ich freue mich immer über solche Überraschungen, denn das sah ich so nicht kommen. 


Die Familie:
Okay, dieser Film trägt den Untertitel "Bloodlines" - und der Name ist Programm. Denn es stellt sich heraus, dass Stefanis Alpträume mit der Familienbande zutun haben: Die junge Frau, von der sie immer wieder träumt, ist ihre Großmutter, die vor gut sechzig Jahren hunderte Leben retten konnte und seitdem abgeschottet und allein in einem abgelegenen Haus ihr Leben fistet. Denn sie weiß: Solange sie am Leben bleibt, ist ihre Blutlinie in Sicherheit. Und jetzt die Frage an euch: Kommt euch das bekannt vor? Richtig, ein Element, das aus den ersten Filmen nur faul recycelt wurde: Alex, der Protagonist aus Final Destination 1, hatte damals die gleiche Idee, sich allein in einem abgelegenen Waldhaus zu verschanzen. In Teil zwei war es dann Clear, die sich dazu entschied, ihr Leben in der Zelle einer Psychiatrie zu verbringen - weil sich sich dort am sichersten fühlt. Das waren Elemente, die ich damals schon albern fand. Denn wie lange hält man es in totaler Isolation aus, bis man wahnsinnig wird und/oder an Einsamkeit stirbt. Und in diesem Film ergibt diese Entscheidung noch nicht einmal Sinn: Iris wohnt ganz allein dort, geht nie raus - und ich so: Wie funktioniert so ein Leben über mehrere Jahrzehnte? Muss sie nix essen oder sonst irgendwie mal einkaufen oder zum Arzt um so lange da überleben zu können?! Diesen Sideplot habe ich überhaupt nicht verstanden, denn er ist im Kern einfach nur bescheuert. Stefani besucht ihre Oma dann letztlich entgegen dem Rat ihres Onkels, um mehr über diese seltsame Geschichte zu erfahren. Und ich so: Hm erneut doch wieder irgendwo spannend, vielleicht suchen sie jetzt gemeinsam ne Lösung - Nein, sie ist tot. Sie geht kurz aus dem Haus - und stirbt einfach direkt, nachdem sie Stefani ihre Aufzeichnungen über die Todesliste übergeben hat. Erneut macht man was neues - zumindest im Ansatz, um dann zu sagen, nöö lass mal, war irgendwie doch ne saublöde Idee.... What the fuck?!


Die Fallen:
Ich werde hier jetzt nicht jede einzelne Falle auseinandernehmen und meinen Senf dazu auskotzen, nein. Ich spreche jetzt wirklich nur jeweils zwei Beispiele an, die mir gefallen haben und dazu dann noch zwei Exemplare von der Sorte zu langweilig und vorhersehbar weil man hier einfach nur faul recycelt hat:

Die Gartenparty:
Hier hat man erneut so viele in die Irre führende Anspielungen: Beispielsweise liegt eine Harke unter dem Trampolin, während die Kinder darauf umherspringen, oder eine Glasscherbe fällt in den Eiskühler und landet dann im Getränk des Onkels, oder aber der Grill, der hier auch so inszeniert wurde, als würde er den Tod bringen. Letztlich gibt es eine Verkettung, die den Rasenmäher startet, wovon zunächst niemand was mitbekommt. Der Onkel tritt auf die Scherbe, stürzt und der Rasenmäher kommt... Diese Szene ist so genial inszeniert, dass ich sage, das hat mir richtig gut gefallen. Allerdings kann ich das auch nur deshalb sagen, weil ich die Trailer nie geschaut habe. Denn gerade diese Szene wird dort so krass gespoilert, man sieht wirklich fast alles - und ich erneut: WIESO macht man das?  Und das ist hier auch nicht das einzige Mal.

Das Piercingstudio:
Auch hier haben wir erneut so viele Hinweise auf das, was passieren könnte: Benzin, Feuer, Laute Musik, Werkzeuge, Ketten - auch, wie diese Falle inszeniert wurde, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Doch auch her erneut: Es wird zu viel davon im Trailer gespoilert. Wahrscheinlich war dies auch mit ein Grund, wieso das Publikum bei meinem ersten Kinobesuch derart unkonzentriert war: Kannte man die beiden Trailer, wusste man ja schon, was passiert und sowas finde ich einfach nur dumm und nicht nachvollziehbar.  Den Twist, der dann kurze Zeit später offenbart, dass Erik gar nicht blutsverwandt mit dem Rest der Familie ist, weil er adoptiert wurde, fand ich wieder saustark. Eine Idee, die ich so auch nicht kommen sah, denn tatsächlich bleibt hier zunächst die Frage offen, ob Erik in der Falle stirbt, oder überlebt. 

Der Dumptruck:
Diese Falle war mir in ihrer Machart wirklich - ich sag mal so: Ich fühlte mich hin- und hergerissen: Auf der einen Seite war der Tod der Cousine derart lahm, vorhersehbar und langweilig, weil wir Sekunden zuvor Beat für Beat erklärt bekommen, was gleich passieren wird und es dann auch exakt so kommt. Auf der anderen Seite ist das die Falle, die ich schon in meinem ersten Review auch ein wenig lobte, da ich hier tatsächlich der Meinung war, dass sie doch auch mal praktische Effekte einsetzen, während der ganzen Tortur in diesem Müllcontainer. Hier sollte man zudem etwas mehr darauf achten, was in diesem Take im Hintergrund alles passiert. Aber auch hier spürte ich diese meiner Meinung nach völlig deplatzierte Comedy, dieses laute Gekicher kurz nachdem ein Mensch brutal zerquetscht wurde. Es hat eben absolut nichts mehr mit dem Ursprung dieser Reihe zutun, sondern scheinbar soll es nun Spaß machen, wenn man sowas sieht... Für mich ist das deswegen kein Final Destination mehr. 

Das Ende:
Das Ende des Films hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen: Stefani will sich opfern indem sie ertrinkt - erneut geklaut aus Final Destination 2 - und wird dann von Charlie wiederbelebt. Nur, um dann doch zu sterben: Es stellt sich nämlich erneut heraus, dass die Kette nicht gebrochen wurde, da Stefani nie wirklich tot war, während die Kamera umschwenkt auf einen erneut schlecht gerenderten CGI-Train und ich so: Boah Leude... Nicht mal das konnte echt sein, oder zumindest ein praktischer Effekt?! Zudem ist auch diese Nummer geklaut aus Final Destination 3 - ich sage nur U-Bahn. Es ist echt unfassbar, wie unkreativ hier die meisten Szenen geschrieben wurden, während andere mich dagegen sowas von positiv überrascht haben - und erneut: Ich verstehs einfach nicht. Warum macht man denn sowas?! Jedenfalls kommt dann natürlich, was kommen muss: Der Zug entgleist, erneut, weil ein Coin, wie am Anfang des Films die Weiche blockiert - Und hier musste ich erneut so laut loslachen. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass sowas rein physikalisch auch nicht im entferntesten möglich ist. Der Coin würde einfach zerquetscht... Der Zug entgleist, es fallen ein paar CGI-Baumstämme vom Wagon und erschlagen zunächst Charlie und Stefani, bevor der Junge mit dem Coin von einer Betonplatte erschlagen wird - auch das ist 1:1 die Szene mit der riesigen Glasscheibe aus FD2, nur, dass hier kein Dummy zum Einsatz kam, damit es gut aussieht, nein, es ist erneut alles aus dem PC. 


Tony Todd:
So komm ich noch zum letzten Punkt, den ich hier definitiv ansprechen muss, denn auch hier konnte ich im ersten Review nicht wirklich ins Detail gehen. Dieser Film beinhaltet den letzten Leinwandauftritt von einem meiner absoluten Lieblingsschauspieler. Und auch, wenn seine Screentime hier gerade mal drei bis vier Minuten geht und alles was er sagt, wenn es um diese Todeskette geht, erneut seltsam auf mich wirkte, so hatte ich wirklich während des gesamten Takes Gänsehaut. Es war auch der einzige Moment - zumindest in der Preview in der ich war - wo es wirklich totenstill im Saal wurde. Todd hat auch hier erneut eine so starke Präsenz, dass ich am Ende dieser Nummer schon ein, zwei Tränchen im Auge hatte. Sein letzter Satz in diesem Film, bevor er schwer krank das Zimmer verlässt, wirkte auf mich in der Tat wie ein Abschied für immer. Und das hat mir in der Preview wirklich das Herz gebrochen. Ich glaube auch, dies ist der ausschlaggebende Grund, wieso er unbedingt noch ein letztes Mal in diese doch sehr prägnante Rolle schlüpfen wollte. Er hat förmlich bei den Produzenten darum gebettelt, noch ein aller letztes mal einen kleinen Auftritt zu bekommen und er hatte meiner Meinung nach auch als einziger wirklich das Interesse, richtig zu spielen. Der Moment in der Pathologie, wo er tatsächlich durch die Kamera auf uns in den Saal guckt, um sich von seinen Fans zu verabschieden und sich gleichermaßen für die Treue zu bedanken, war so ein rührender Einfall vom gesamten Team und dafür muss ich hier definitiv Credits geben. Auch hat man Tony diesen Film posthum gewidmet und ihn in den Endcredits noch einmal besonders gewürdigt. Und auch mir bleibt an dieser Stelle nur noch eines zu sagen:


Rest in Peace Tony und danke aus tiefstem Herzen für die vielen lustigen, actiongeladenen, emotionalen und vor allem ikonischen Momente in all deinen Filmen. Egal ob Candyman, Final Destination, Hatchet oder aber Actionkrachern wie The Rock. Mögest du deinen Frieden gefunden haben und für immer glücklich sein !  


FAZIT:
Dieser Film ist erneut so eine wirre Achterbahnfahrt der Emotionen. Es gibt Passagen, die ich sehr gut fand, dann aber hat der Film so bescheuerte und meiner Meinung nach deplatzierte Elemente wie Comedy oder recycelte, einfallslose und vorhersehbare Fallen, dass ich hier nicht wirklich auf einen Nenner komme, ohne dass sich die Fans direkt wieder angegriffen fühlen könnten. Aber was soll ich bitte machen?! Ich muss ja zumindest auch hier meine ehrliche Meinung sagen dürfen. Ich bleibe dabei: Meine Highlights sind die Eröffnungsszene, die kompletten Takes mit Tony Todd, der hier für meine Begriffe als einziger wirklich solide spielt und das trotz seiner zum damaligen Zeitpunkt schon sehr weit fortgeschrittenen Krankheit, sowie die Fallen im Garten und im Piercingstudio. Der Sideplot mit der Oma war zunächst wirklich originell gedacht, jedoch für meine Begriffe zu blöd und ideenlos umgesetzt. Es wirkt echt so, als wäre den Machern selber irgendwann klar geworden, wie bescheuert das alles wirklich ist, denn fünf Minuten später machen sie sie tot. 

Alles in Allem ist Final Destination: Bloodlines erneut eine Produktion, die wohl in erster Linie den Durst nach möglichst spektakulären Todesarten stillen soll und deswegen nicht mehr so viel Wert auf Logik, Ästhetik und Tiefgang der Charaktere legt. Fans der Goreschiene dürften erneut auf ihre Kosten kommen, doch wenn man wertiges Mainstreamkino mit Logik, Sinn und interessanten Figuren sucht, also Dinge, die im Wesentlichen mal der Kern dieser Reihe waren, wird man, wie ich, wohl eher enttäuscht aus dem Saal kommen. Und das ist eben das, was ich hier so schade finde, denn im Kern ist es ne frische Nummer, kommt dann teilweise mit neuen Ideen, die jedoch dadurch zunichte gemacht werden, dass man sich direkt wieder auf altbekanntes fokussiert und dabei noch so unkreativ wie möglich die Fallen aus den Vorgängern 1:1 kopiert - und das hat mich gelangweilt. So dass ich hier erneut sagen muss: Das ist nichts. Fisch nicht, Fleisch nicht, Gemüse sieht auch irgendwie anders aus, als das was ich hier auf der Leinwand serviert bekomme - was ich wie gesagt, wirklich schade finde, denn im Grunde hat der Film zwei bis drei wirklich gute Ideen, aus denen man dann doch nichts mehr macht und dann auch noch mit der Länge von 111 Minuten, wo ich sage - erneut - 86-90 Minuten hätten hier völlig gereicht um uns diesen Plot zu erklären, den wir ja ohnehin schon immer in diesen Filmen hatten. 


Und das sind meine Gedanken zu Final Destination: Bloodlines - spoilervoll dieses Mal. Doch wie immer gilt auch hier erneut: Meine Gedanken sind nicht eure. Wenn ihr den Film anders bewertet, lasst mich gern in den Kommentaren daran teilhaben, denn hier gibt es absolut keine falschen Antworten. Ich kann immer nur für mich sprechen und für mich war es jetzt kein Totalausfall, wie ich zunächst dachte - nein, wenn man mit dem zufrieden ist, was man bekommt, dann ist das euer Film. Er hat nur mich erneut nicht wirklich abholen können. 

Und damit bedanke ich mich erneut recht herzich bei euch fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß im Kino. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut, bis bald.

Samstag, 10. Mai 2025

Schade...: FD: Bloodlines | Review/Kritik

Die junge Studentin Stefani hat während einer Vorlesung einen schrecklichen und zudem ziemlich real erscheinenden Alptraum: Sie findet sich auf der Eröffnungsfeier einer neuen Attraktion - dem SKYVIEWTOWER - wieder. Einem 150 Meter hohen Turm, dessen Kuppel ein Restaurant beherbergt. Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle kommt es zum Einsturz des Gebäudes, bei dem alle Besucher des Restaurants ums Leben kommen. Dieser Traum führt Stefani gut fünfzig Jahre zurück in die Vergangenheit - Sie muss das Rätsel um diesen Traum lüften, bevor es zu spät ist - und die eigene Großmutter scheint der einzige Schlüssel zu all dem zu sein...





Gude, liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einem weiteren Review. Ich war am Freitag-Abend erneut verfrüht für euch im Kino und habe Final Destination: Bloodlines geguckt. Was ich von dieser Nummer halte, das verrate ich euch jetzt. Wie von mir gewohnt, wirds auch dieses Mal keine Spoiler zum Film geben, ich versuche wirklich, erneut so vage wie möglich zu sein, zumindest für das heutige Review. Eventuell muss ich einige Spoiler aus den vorigen Filmen adressieren und ich werde am Mittwoch oder Donnerstag auch noch einen Spoilertalk zu diesem neuen Film nachlegen. Denn erneut kann ich hier über gewisse wichtige und tragende Elemente nicht reden, ohne dass ich spoilern müsste. Deswegen schon mal der Hinweis: Heute keine Spoiler. Nächste Woche dafür dann spoilervoll. Und wie immer ist auch dieses Mal alles erneut nur meine persönliche Meinung. Ihr seid hiermit gewarnt. 

Und an dieser Stelle vielleicht noch ein kleiner Zusatz-Disclaimer: Ich weiß, wie beliebt diese Reihe da draußen ist, auch, dass sich viele auf diesen neuen Film gefreut haben. Ich tatsächlich auch, denn als Fan von Tony Todd war es für mich Pflicht, diesen Film zu gucken. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt: Wenn ihr nicht mit negativen Meinungen zu eurem Lieblingsfranchise klar kommt, euch freut wie Bolle und jetzt eine Katastrophe erwartet, ich meine, der Titel dieses Reviews ist ja schon ein Wink in diese Richtung, dann solltet ihr euch dieses Review besser nicht durchlesen, denn das hilft letztlich niemandem und führt nur erneut zu sinnlosen Diskussionen, die zu keinem Ergebnis führen. Es geht hier auch nicht darum, euch das Kinoerlebnis kaputt zu machen, aber in einem objektiven Review muss ich nun mal ehrlich meine Meinung sagen dürfen, ohne dass man mich gleich als voreingenommen und nicht neutral hinstellt. Deshalb: Wenn ihr zu diesen extremen Fans gehört, die sich sofort angegriffen fühlen, solltet ihr besser ein anderes Review lesen bevor es zu derartigen Diskussionen kommt. Es kann nun mal nicht jeder alles gut finden - und Filme sind immer subjektiv. Bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst, wenn ihr dieses Review lest. Vielen Dank.



FILMINFO:
Final Destination: Bloodlines geht 111 Minuten, ist ab 18 Jahren freigegeben und startet am Donnerstag dem 15. Mai 2025 in den deutschen Kinos. Regie führte das Duo Zach Lipovsky und Adam B. Stein, das Drehbuch stammt aus der Feder von Lori Evans Taylor und Jon Watts, in den Hauptrollen sind Kaitlyn Santa Juana, Gabrielle Rose und Brec Bassinger zu sehen. Zudem beinhaltet der Film den letzten Leinwandauftritt von Horror-Ikone und Action-Star Tony Todd, der im November 2024 im Alter von nur 69 Jahren verstarb.



PROLOG:
Okay, in 2025 bekommen wir also doch noch eine Neuauflage der alten Prämisse von James Wong und Jeff Reddick in die Kinos portiert. Oder zumindest einen Versuch dessen. Eine Prämisse, die eigentlich nie als Kinofranchise geplant war. Denn ursprünglich entwickelten die beiden Herrschaften diesen Stoff für eine Episode der TV-Show Akte X, für die Wong in den 90ern federführend die Scripte entwarf. Da diese Episode jedoch nie produziert wurde, lies man das Script kurzerhand zu einem Langfilm umschreiben und legte es final dann dem Studio New Line vor, das sich die Rechte sicherte und diese Nummer dann im Herbst 2000 in die Kinos brachte. Seitdem gab es in den Jahren 2003 bis 2011 insgesamt vier weitere Filme, von denen mich persönlich jedoch nur die direkte Fortsetzung von David Ellis überzeugen konnte: Final Destination II war seinerzeit ein direktes Sequel zum ersten Film und hatte damals noch diese genialen praktischen Effekte, gut geschriebene Charaktere und zudem einen Twist, der mich persönlich umgehauen hat. Alles danach war ein ideenloser Abklatsch des ersten Plots, in dem nur die Figuren ausgetauscht und die Todesszenen brutaler inszeniert wurden. So wich man in Teil 5 gänzlich von der ursprünglichen Prämisse ab und machte daraus einen dummen Slasher, in dem es nun darum ging selbst zu töten, um am Leben zu bleiben. Das alles war nix für mich und deswegen war ich auf den neuen Film so gespannt. Doch worum gehts eigentlich? 



STORY:
Wie in jedem verfrühten Review kratze ich auch hier nur leicht den Plot an und rede dann über alles was ich mochte und was nicht. Alles weitere gibt es dann im Spoilertalk. Fokus des Films ist diesmal die Studentin Stefani, gespielt von Kaitlyn S. Juana. Und sie quält schon länger ein immer wiederkehrender Alptraum von einem einstürzenden Aussichtsturm. Es stellt sich dann heraus, das dieser Traum bereits vor gut 50 Jahren hätte Realität werden sollen: Stefanis Großmutter Iris (Gabrielle Rose) hatte eine Art Vorahnung, die 1:1 dem Alptraum entspricht. Nur durch ihr rasches Handeln konnten damals alle Besucher des Turmes gerettet werden, bevor dieser einstürzen konnte und letztlich abgerissen wurde. Der Tod hat nun in der Gegenwart immer noch damit zutun, diese "Todesliste" von damals abzuarbeiten. Da jedoch alle Geretteten mittlerweile Kinder und Enkel haben, die ebenfalls nie hätten existieren dürfen, greift der Tod nun erneut nach den letzten Opfern und will diesmal die gesamten Blutlinien aller Überlebenden von damals auslöschen - auch die von Jon William Bludworth (Tony Todd), dem mysteriösen Gerichtsmediziner, den wir schon seit dem ersten Film kennen...



MEINUNG:
Zunächst einmal stellt sich mir hier erneut die berechtigte Frage, wozu dieser Film eigentlich existiert. Ihr kennt mich und für mich persönlich war dieser Drops der Grundprämisse bereits nach dem Ende von Teil zwei aufgelutscht. Diese Story wiederholt sich hier nun schon zum fünften Mal, anstatt man den wirklich guten Start der Eröffnungsszene nutzt, um diesen neuen Weg weiter auszubauen. Wie immer rede ich zunächst über das was ich mochte. Denn der Plot für diesem Film kommt zunächst doch erstmal sehr schmackhaft daher: Man versucht, das ganze nun weiter auszubauen indem man fünf Jahrzehnte in die Vergangenheit springt. Also an den Punkt, wo diese Kette nun ihren Ursprung hatte. Dieser neue Einfall erklärt mir jetzt zumindest, woher Bludworth in den ersten beiden Filmen die Namen von Alex, Clear und Kimberly wusste: Er kannte die Großeltern dieser Protagonisten aufgrund der Ereignisse dieses neuen Films - Und ich so wow, spannend... Doch hier fangen dann leider auch schon meine Probleme an: Wieso wurde das nie in den anderen Filmen erwähnt? Das wirkt erneut wie aus dem Arsch gezogen. Dazu kommt noch, dass Bludworth immer noch davon redet, die einzigen beiden Möglichkeiten der Kette zu entkommen, seien zum einen zu sterben, oder jemand anderes zu töten und dann dessen Restlebenszeit "gutgeschrieben" zu bekommen. Eine Idee, die ich in Teil fünf schon so bescheuert fand. Zudem macht uns dieser Film erneut klar: Teil eins und zwei waren fürn Arsch, denn da erzählte uns der gleiche Mann, dass nur neues Leben den Tod besiegen könne. Ergo hätte hier die Kette gebrochen werden MÜSSEN, als der erste Überlebende des Turmeinsturzes Nachwuchs bekommen hat. Somit ist diese "neue" Idee mal wieder ein Versuch, der so nicht im entferntesten Sinn ergibt, bzw. neue Logiklöcher schafft, die niemand wirklich braucht. Was ich wirklich schade finde, denn im Grundkern wirkt diese neue Idee doch ziemlich interessant und wirft zudem die Frage auf, ob diese Kette, sobald sie erstmal aktiviert wurde, jemals aufgehalten werden kann, ohne dass jemand dabei draufgeht. Das hätte so viel Potenzial bringen können um hier einen gänzlich neuen Weg zu gehen. Und das finde ich mehr als schade. Man entwirft eine neue Idee - und macht dann absolut nichts damit. Das erinnerte mich erneut sehr stark an den Cliffhanger aus Halloween IV

Das Schauspiel wirkt, abgesehen von Tony Todd, doch sehr Laienhaft. Viele der Schauspieler in diesem Film sagten mir persönlich erneut überhaupt nichts. Allerdings gibts hier auch nicht viel zu sagen. Das Acting wirkt halt so, wie wir es von dieser Reihe gewohnt sind. Todd ist als einziger bemüht, wirklich zu schauspielern. Er hat förmlich darum gefleht, erneut als Bludworth zurückzukehren. Und man merkt halt auch direkt, wie sehr es ihm an die Substanz ging. Dazu aber gleich noch ein zwei Worte im Fazit. Alle anderen sind halt da un erneut möglichst originell und brutal zu sterben. Wir haben erneut keine Backstorys zu irgendwem, oder interessante Charakterzeichnungen. Es ist - abgesehen vom doch sehr interessanten Einstieg, erneut Beat für Beat FD 1.

Stichwort draufgehen: Meine Güte.. Auch hier muss ich erneut ausholen bis zu FD 2: Der meiner Meinung nach beste Film bis heute, allein was die praktischen Effekte und den überaus beeindruckenden Einsatz von CGI - rein nur als Hilfsmittel - angeht. Aber auch hier möchte ich zunächst das positive erwähnen: Lobenswert fand ich z.B., dass wir bei den Todesfallen sowohl cleveres Foreshadowing bekommen sowie auch ein, zwei mal stark in die Irre geführt werden. Man glaubt zu wissen, was passiert und dann kommt es doch anders. Das hat mir bis jetzt noch in jedem Film gefallen. In anderen Szenen ist die Art des Todes jedoch wieder so offensichtlich, dass sich mir die Frage stellt, ob man nach der Hälfte vom Script aufgehört hat, kreativ zu denken und/oder sich in irgendeiner Art und Weise Mühe zu geben. Und das führt sich auch hier wieder fort. Daneben mochte ich die Art und Weise, wie die Kamera zum Einsatz kommt. Man hat sich hier wirklich bemüht, den Stil von Wong und Ellis einzufangen und auch das hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Ansonsten setzt man in Bloodlines bei diesen Szenen - die ja für die meisten Fans der Kern der Reihe sind - vollends und zu 100% auf Blut aus dem Computer. Und das sieht auch noch so derbe beschissen aus, dass ich mich erneut frage: wurde das mit der PS 2 gerendert? Wobei es eine Falle gibt, die hat mit nem Müll-Laster zutun. Da sieht es zumindest so aus, als würden sie praktische Effekte einsetzen. Der Rest sieht halt aus wie Resident Evil Code Veronica. Auf diesem Level bewegen wir uns permanent und wirklich in ALLEN Takes, bei denen es dann mal blutiger wird. Auch der riesige Turm in der Eröffnungsszene sieht für mich persönlich sehr computergeneriert aus. Ich kann nach einmaligem gucken nicht sagen, was davon tatsächlich in Cam gefilmt war. Kostüm und Maske entsprechen erneut der heutigen Stilepoche und sind jetzt nicht besonders erwähnenswert. Auch musikalisch gibt es hier wenig neues: Man mischt das altbekannte Thema mit neuen Sounds, bleibt dabei jedoch dem altbewährten treu. 



FAZIT:
Final Destination: Bloodlines ist für mich erneut wieder ein Beispiel dafür, gewisse Dinge einfach mal zu beenden. Vor allem, wenn einem nichts kreatives mehr einfällt oder es dann so derbe bescheuert umgesetzt wird. Was ich persönlich wirklich schade finde, denn die Grundidee dieser teils neuen Richtung ist ein wenig frischer Wind im Franchise und versucht zumindest ansatzweise, sich neu zu erfinden. Dies wird dann jedoch schon im Kern dadurch erstickt, dass die ersten Beiden Filme quasi nie existiert haben oder man uns damals Informationen gab, die jetzt komplett fürn Arsch sind. 

Zwischendrin hat man dann auch hier erneut permanent Callbacks zu den anderen Filmen, wie zum Beispiel den Holztransporter, die Zahl 180 usw. Sowas hat der Film andauernd und auch hier muss ich tatsächlich erneut von Fan-Baiting ausgehen. Nach dem Motto remember dies, remember das, remember jenes - und das sagte ich ja schon bei Moviepilot, als ich damals über Halloween Ends sprach: Easter-Eggs und derartige Callbacks sind für mich n nettes Gimmick, so die Kirsche auf der Sahnehaube. Das kann man machen, um zu zeigen, wir haben niemals unsere Wurzeln vergessen. Aber ihr kennt mich: Man kann keinen fast zweistunden langen Film tragen - NUR durch Easter-Eggs und Callbacks. Auch diese Entscheidung zeugt für mich hier leider erneut von der Ideenlosigkeit - obwohl der Film so nen guten Ansatz gehabt hatte.

Dazu hat der Film ein derart beschissenes Pacing, dass ich auch hier sagen muss: 90 Minuten wären für mich die absolute Obergrenze gewesen. Teilweise zieht sich der Plot dermaßen, dass ich wieder alle 15 Min auf die Uhr gucken musste und am Ende wirklich froh war, als die Credits kamen. Die Charaktere sind erneut sowas von uninteressant, dass ich die Namen teilweise schon wieder vergessen habe. Der einzige Pluspunkt ist hier wirklich Tony Todd, dem man jedoch ansieht, dass er zum Drehzeitpunkt schon schwer erkrankt war. Seine Screntime hat hier vielleicht 4-5 Minuten und selbst da zeigt er als einziger wirkliches Interesse am Schauspiel. Somit komm ich zur bitteren Erkenntnis, dass FD: Bloodlines erneut das gleiche portiert, wie schon die letzten drei Filme in diesem Universum. 



WERTUNG:
Genre: 4,5/10
Gesamt: 5/10



Und damit bin ich schon wieder am Ende meines Reviews zu Final Destination Teil 6. Erneut ein Film den ich definitiv nicht gebraucht habe. Mittwoch, einen Tag vor Kinostart, folgt dann der Spoilertalk, der wie immer wesentlich detaillierter sein wird. Doch das ist nur meine Meinung, jetzt frage ich euch: Freut ihr euch drauf? Wie steht ihr zur gesamten Reihe? Was ist euer Lieblingsfilm oder findet ihr tatsächlich alle gut? Schreibts mir gern in die Kommentare und lasst mir ein Like und Follow da, wenn euch dieses Review gefallen hat. 

Ansonsten bedanke ich mich erneut recht herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um Euch und machts gut, bis zum nächsten mal. 

Freitag, 9. Mai 2025

Meine Blurays: Der Untergang (2004) | Review/Kritik

Berlin, April 1945. Ein Volk wartet auf seine Erlösung. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker verschanzt. Zu ihnen gehört auch Traudl Junge, seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will. Während draußen die Lage immer mehr eskaliert und die Rote Armee weiter vorrückt, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern...



Gude liebe WatcherZ. An dieser Stelle einen sonnigen Start ins Wochenende und herzlich willkommen zu einem weiteren Special-Review, erneut über einen Film aus meiner privaten Bluray-Sammlung. Und damit ein weiteres Meisterwerk - nur diesmal nicht aus der Filmschmiede Hollywoods, sondern aus Deutschland. Und meine Güte: Ich hab den Film jetzt seit einiger Zeit endlich mal wieder geguckt - und tatsächlich ist mir erneut aufgefallen, WIE gut er ist. 


FILMINFO: 
Der Untergang ist ein Antikriegs-Drama, das am 16. September 2004 in die deutschen Kinos kam. Die Regie übernahm Oliver Hirschbiegel, Bernd Eichinger schrieb das Drehbuch und produzierte den Film zudem über seine eigene Produktionsfirma Constantin. Der Film hat eine Laufzeit von 155 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und zeigt die letzten 12 Tage des deutschen Reiches sowie den Fall tragischen Adolf Hitlers. In den Hauptrollen sind Bruno Ganz, Alexandra-Maria Lara sowie Corinna Harfouch zu sehen. 


PROLOG:
Okay, gestern, zum 80. Jahrestag der Beendigung des zweiten Weltkriegs, war es dann soweit. Und eines kann ich gleich schon vorweg zu sagen, ohne dass ich mich auch nur im Ansatz schäme: Jap, mir kamen gestern erneut die Tränen. Denn dieser Film hat so viele unfassbar gut ausgearbeitete Momente voller trügerischer Hoffnung Tragik und Demut und dazu dieses unglaubliche Schauspiel bis in die Nebenrollen. Heute möchte ich endlich detailliert über dieses Meisterwerk sprechen. Deshalb haue gleich mal meine üblichen Warnungen raus: Ja, hier kommt es definitiv zu Spoilern, was den gesamten Film und seine Entstehung angeht. Bitte bitte bitte seid euch dessen bewusst. Und wie immer ist auch dieses Mal erneut alles nur meine persönliche Meinung. Damit wurde erneut auf alles wichtige hingewiesen, legen wir also los. 


STORY:

Im November 1942 wird die 22-jährige Münchnerin Traudl Humps (Alexandra-Maria Lara) im Führerhauptquartier Wolfsschanze von Adolf Hitler (Bruno Ganz) als Sekretärin eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die deutschen Truppen den Großteil Europas erobert. Zweieinhalb Jahre später hat sich das Blatt jedoch gewendet: Die deutschen Truppen sind an allen Fronten auf eigenes Territorium zurückgedrängt worden, Berlin wird belagert, und das Dritte Reich steht kurz vor dem Zusammenbruch.

Am 20. April 1945, dem 56. Geburtstag Hitlers, erreicht sowjetisches Artilleriefeuer erstmals das Berliner Stadtzentrum. Hitler will die Stadt nicht verlassen, obwohl ihn alle dazu drängen. Er glaubt anscheinend noch an einen Endsieg und seine Vision von einem germanischen Weltreich. Seine Generäle versuchen, ihm die aussichtslose Lage klarzumachen, jedoch reagiert er darauf mit hysterischen Wutausbrüchen. So auch auf die Nachricht, dass die Gruppe Steiner einen von ihm befohlenen Entsatzangriff nicht durchführen konnte. Er beschimpft seine Generäle als treulose Feiglinge, spricht erstmals davon, dass der Krieg verloren sei und er sich lieber umbringen wolle, als Berlin zu verlassen oder zu kapitulieren. Seine Generäle sind ratlos. Einerseits fühlen sie sich Hitlers Willen durch den Führereid verpflichtet, andererseits können sie seine sinnlosen Befehle nicht mehr umsetzen. Hitler nimmt bei seinen Entscheidungen auch keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und spricht ähnlich wie Joseph Goebbels davon, dass das deutsche Volk seinem verdienten Untergang entgegengeht, den es sich selbst zuzuschreiben habt. Die meisten politischen Führungsleute haben Berlin inzwischen verlassen. Von Hitler werden sie zum Teil als Verräter verdächtigt. Besonders Hermann Göring (Matthias Gnädinger), Heinrich Himmler (Ulrich Noethen) und Albert Speer (Heino Ferch) erregen seinen Zorn. Göring versucht mit der Begründung, dass Berlin von der Außenwelt abgeschnitten sei, die Regierungsgewalt zu übernehmen. Himmler kontaktiert die Westalliierten, um ihnen ein Kapitulationsangebot zu machen. Speer spricht als Einziger persönlich bei Hitler vor und offenbart ihm, dass er Hitlers Zerstörungsbefehle, die bewirken sollten, dass der Feind nur noch eine Wüste vorfindet, schon seit Monaten ausgesetzt hat.

Neben seinem persönlichen Gefolge und den führenden Generälen Wilhelm Keitel (Dieter Mann), Hans Krebs (Rolf Kanies) und Wilhelm Burgdorf (Justus Von Dohnányi) bleiben lediglich der Reichsminister für Propaganda Joseph Goebbels (Ulrich Matthes), der Staatssekretär Walter Hewel (Gerald Alexander Held) und der Chef der Parteikanzlei Martin Bormann (Thomas Thieme) an Hitlers Seite. Während Keitel von Hitler zu Admiral Karl Dönitz nach Flensburg geschickt wird und den Bunker verlassen darf, lässt Goebbels seine Frau Magda mit den sechs gemeinsamen Kindern in den Führerbunker bringen. Auch Hitlers Geliebte Eva Braun (Juliane Köhler) ist fest entschlossen, bei Hitler zu bleiben. Dagegen plant ihr Schwager Hermann Fegelein (Thomas Kretschmann), Hitlers Verbindungsmann zu Himmler, eine Flucht aus Berlin und würde sie am liebsten mitnehmen. Hitlers Sekretärinnen Traudl Junge und Gerda Christian (Birgit Minichmayr) wollen ebenfalls im Führerbunker bleiben, obwohl Hitler ihnen die Abreise nahelegt. Eva Braun kann Hitler nicht davon abbringen, ihren Schwager wegen Fahnenflucht und als Rache für Himmlers Verrat erschießen zu lassen, akzeptiert seinen Willen aber bedingungslos.

Inzwischen ist die Schlacht um Berlin entbrannt. Die sowjetischen Truppen erobern die Stadt in erbitterten Häuserkämpfen. Die deutschen Truppen, die in Teilen aus fanatischen Hitlerjungen und zwangsverpflichtetem Volkssturm bestehen, führen einen hoffnungslosen Kampf. Der SS-Arzt Ernst Günther Schenck (Christian Berkel) fährt auf der Suche nach Medikamenten durch die Stadt und trifft auf SS-Kommandos, die kapitulationsbereite Zivilisten und Volkssturmleute als Wehrkraftzersetzer und Fahnenflüchtige unmittelbar vor Kriegsschluss ermorden. Im Führerbunker verteilt Hitler an seine engsten Mitarbeiter Zyankalikapseln. Man diskutiert darüber, wie man sich am besten umbringen könne, und es wird viel Alkohol getrunken. Der Luftwaffengeneral Robert von Greim (Dietrich Hollinderbäumer) und die Fliegerin Hanna Reitsch (Anna Thalbach) besuchen Hitler im Bunker in der Absicht, mit ihm zu sterben, was er ihnen unter Hinweis auf geheime Kriegsplanungen ausredet. Indessen bittet der SS-Reichsarzt Ernst-Robert Grawitz (Christian Hoening) den Führer darum, aus Berlin flüchten zu dürfen, und tötet nach Hitlers abschlägiger Antwort sich selbst und seine Familie beim Abendessen mit Handgranaten. Am 29. April 1945 diktiert Hitler Traudl Junge sein privates und politisches Testament. Danach lässt er sich mit Eva Braun trauen und wird dabei dem damals vorgesehenen Ablauf folgend vom Standesbeamten gefragt, ob er arischer Abstammung ist. SS-General Wilhelm Mohnke, der als Kampfkommandant für die Sicherung des Regierungsviertels zuständig ist, meldet Hitler, dass die Reichskanzlei von den sowjetischen Truppen vollständig eingekesselt sei. Die Stellungen könnten nur noch maximal einen Tag gehalten werden. Für Hitler bedeutet das, dass er nur durch Selbstmord einer sowjetischen Gefangennahme entgehen kann. Er will dem Feind auf keinen Fall als Trophäe in die Hände fallen. Deshalb nimmt er seinem Adjutanten Otto Günsche (Götz Otto) das Versprechen ab, seine sterblichen Überreste restlos zu beseitigen. Am Nachmittag des 30. April 1945 vergiften sich Hitler und Eva Braun mit Zyankalikapseln. Hitler schießt sich dabei gleichzeitig eine Kugel durch den Kopf. Die Leichen werden anschließend im Hinterhof der Reichskanzlei verbrannt.

Nach Hitlers Tod entbrennt im Führerbunker ein Streit darüber, ob man weiterkämpfen oder kapitulieren soll. Goebbels als Hitlers Nachfolger beauftragt General Krebs , mit dem sowjetischen Generaloberst Wassili Iwanowitsch Tschuikow (Alexander Slastin)  Friedensverhandlungen zu führen. Dabei informiert Krebs die russische Führung von Hitlers Selbstmord. Tschuikow lehnt Friedensverhandlungen ab und akzeptiert angesichts der aussichtslosen Situation nur eine bedingungslose Kapitulation, was Goebbels jedoch strikt ablehnt. Dessen hitlertreue Frau Magda kann sich für ihre Kinder ein Leben ohne Nationalsozialismus nicht vorstellen, verabreicht ihnen ein Schlafmittel, wozu die zwölfjährige Helga mit Gewalt gezwungen werden muss, und tötet sie im Schlaf mit Zyankalikapseln. Das Ehepaar Goebbels erschießt sich danach selbst, während die übrigen Bunkerinsassen das Gelände verlassen und in mehreren Gruppen die Flucht aus Berlin versuchen. Als Einziger bleibt der Maschinist Johannes Hentschel (Oliver Stritzel) im Führerbunker zurück.

Am 2. Mai 1945 fordert General Helmuth Weidling (Michael Mendl), der von Hitler Ende April zum Kampfkommandanten von Berlin ernannt wurde, seine Soldaten auf, die Kampfhandlungen einzustellen und sich den sowjetischen Truppen zu ergeben. Eine Gruppe um General Mohnke (André Hennike), der sich Gerda Christian und Traudl Junge auf der Flucht aus dem Führerbunker angeschlossen haben, trifft auf eingeschlossene Waffen-SS-Verbände. Einige SS-Offiziere begehen unmittelbar vor der Gefangennahme durch die Rote Armee Selbstmord; ebenso Walter Hewel, der damit ein Versprechen einlöst, das Hitler ihm abgenommen hatte.

Während Gerda Christian nicht mehr weitergehen will, schreitet Traudl Junge auf den Rat von Professor Schenck und Brigadeführer Mohnke zwischen den sowjetischen Soldaten hindurch, in der Hoffnung, dass sie als Frau von der Gefangennahme verschont bleibe. Spontan schließt sich der zwölfjährige Peter Kranz ihr an, ein verwaister Hitlerjunge, der zu Beginn des Films von Hitler persönlich ausgezeichnet wurde und sich auf abenteuerliche Weise durch die Kämpfe in Berlin retten konnte, nachdem marodierende NS-Aktivisten seine Eltern in ihrer Wohnung wegen angeblichen Verrats getötet hatten. Wie Mutter und Sohn erscheinend, kommen sie ungehindert durch den Belagerungsring. Peter findet ein Fahrrad, auf dem sie beide die Stadt verlassen.


MEINUNG:
Es kommt tatsächlich sehr selten vor, dass ich eine deutsche Filmproduktion derart ins Herz schließe. Doch dieses Werk ist ein mehrfach ausgezeichnetes und prämiertes Beispiel für die allseits bekannte Ausnahme. Was Filmproduzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger sowie der damals noch recht unerfahrene Regiedebütant Oliver Hirschbiegel hier vor gut zwanzig Jahren auf die Leinwand gezaubert haben, hält sich tatsächlich bis heute und ist - gerade in unseren momentanen Zeiten - wieder sowas von aktuell, wenn man in die Medienwelt schaut, wo sich gerade alles von damals zu wiederholen scheint. Dennoch: Es soll hier nicht um Politik gehen, sondern um dieses Meisterwerk. 

Und so spreche ich erneut zuerst über den Cast: Bruno Ganz in der Rolle des Führers, Adolf Hitler, der sich nicht eingestehen will, dass es keine Chance mehr auf einen Sieg gegen die mächtige Sowjetunion gibt, sich nach und nach dem Wahn hingibt, doch noch das NS-Regime zum Sieg zu bringen und dabei komplett den Bezug zur Realität verliert.  Und meine Fresse: Boah ist er gut. Das ist richtiges Schauspiel und Ganz verleiht dieser Figur auf derart realistische Art und Weise die nötige Tragik. Wie er sich verzweifelt an jeden noch so kleinen Strohhalm klammert und dabei völlig ignoriert, dass der Krieg längst verloren ist. Allein die körperliche Performance: Wir sehen einen zutiefst gebrochenen Mann, der sowohl innerlich als auch äußerlich total am Ende ist - dennoch glaubt er in seinem Größenwahn immer noch an die endgültige Machtübernahme, ganz Europas. Das so zu transportieren, ist wahrliche Schauspielkunst, ich kauf ihm das tatsächlich zu 100% ab, dass er nicht mehr weiß, was um ihn herum passiert, bzw. er es gar nicht erst wissen will. Daneben dann eine sehr sehr junge Alexandra-Maria Lara in der Rolle der Traudl Junge (Geb. Humps), die sich gegen 4 andere Mitbewerberinnen im Kampf um den Privatsekretärposten des Führers durchsetzt und fortan für ihn den Schriftverkehr leitet. Aus ihrer Sicht wird dieser Film auch erzählt. Und auch hier muss ich erneut diese atemberaubende Performance loben. Lara ist so in ihrer Rolle verankert, dass ich teilweise das Gefühl hatte, ich schaue hier ein Biopic, basierend auf ihren Erinnerungen. Denn tatsächlich ist dieser Film erneut eine Buchverfilmung - basierend auf dem historischen Skizze Der Untergang - Hitler und das Ende des dritten Reiches, von Joachim Fest. Die echte Traudl Junge war zudem auch an der Vorlage des Drehbuchs beteiligt. Des Weiteren haben wir dann noch Corinna Harfouch und Ulrich Matthes als Magda und Joseph Goebbels, Heino Ferch als Albert Speer sowie Christian Berkel in der Rolle des SS-Internisten Dr. Ernst-Günther Schenck und Götz Otto als Hitlers Adjutanten Otto Günsche. Und auch hier muss ich sagen, jeder einzelne dieser Herrschaften schafft es, mich zu überzeugen. Am meisten schockiert und emotional berührt war ich jedoch in der Szene, als Magda ihre eigenen Kinder vergiftet und sich danach seelenruhig zum Kartenspiel an den Tisch setzt. Diese Nummer, wo die älteste Tochter schon ahnt, was mit ihr passiert, sich wehrt und nach ihrem Papa schreit - es bricht mir jedes Mal aufs neue das Herz und ich muss anfangen zu weinen. Ja, auch die Kinderdarsteller liefern hier eine extrem starke Performance, die absolut glaubwürdig wirkt und zu Tränen rührt. 

Auch rein handwerklich lässt dieser Film dem Zuschauer nen kalten Schauer übers Kreuz laufen: Die Kameraarbeit mit diesen oft heftig verwackelten Bildern im Found Footage-Look, die jedoch exakt so gewollt sind, dient der Dramaturgie während der Angriffe - erneut: Es wirkt mehr wie eine Dokumentation. als ein Kinofilm und das allein find ich schon beeindruckend. Das war ne extrem clevere Idee vom ganzen Team, die Hälfte der Nettospielzeit des Films in diesem Stil zu drehen. Dazu liebe ich auch hier erneut diesen körnigen Look der späten 90er/frühen 00er-Jahre. Im Bunker haben wir diese triste und extrem beengte Stimmung, sowie die greifbare Angst vor dem eigenen Tod, die gerne immer wieder runtergespielt wird. Das alles ist ein beeindruckendes Kammerspiel und erneut so brillant inszeniert, dass man sich tatsächlich die ganze Zeit über eingesperrt und extrem beengt fühlt. Die praktischen Effekte, vor allem in den Kampfszenen auf Berlins kaputten Straßen, sind so detailliert und bedrückend, dass man meint, sie stammen von nicht verwendetem Material aus Spielbergs Meisterwerk Saving Private Ryan: Überall liegen Körperteile in der Gegend rum, Blut auf den Straßen - es wirkt so abgefuckt, wie das Finale des WK II nun mal war. Kostüm und Maske sowie Requisite sind entsprechend der 1940er-Jahre gewählt: Lange Kleider, Uniformen der SS und natürlich die authentischen Fahrzeuge aus dieser Epoche - Hirschbiegel hat auch hier sehr viel Augenmerk auf Authentizität gelegt, mit so viel Liebe und Hingabe zum Detail, sodass man sich beim Gucken sofort in diese Epoche zurückversetzt fühlt. Gedreht wurde unter anderem in Sankt Petersburg, dessen historische Innenstadt eine verblüffende Ähnlichkeit zum Berlin der 1940er hatte. Die Bunkeraufnahmen entstanden dann in München, wo man einen alten Lichtschutzbunker kurzfristig umfunktionierte. Zudem war Der Untergang mit 13,5 Millionen Euro nach Das Boot und Die Unendliche Geschichte zum damaligen Zeitpunkt die drittteuerste deutsche Kinoproduktion aller Zeiten. Auch der hochemotionale Score von Stephan Zacharias, der vor dieser Produktion ausschließlich TV-Serien vertont hatte, ist von dieser Dramaturgie angehaucht. Die Musik im Film vermittelt zunächst noch Hoffnung, schwenkt dann jedoch über in dieses bedingungslose Aufgeben, wenn die Zuversicht so langsam aber sicher stirbt - all das wird so brillant vom Score transportiert, dass Dialoge im ersten Moment gar nicht notwendig erscheinen. Hier wird nur durch Bildsprache kommuniziert - jene Bilder, die mit dieser fantastischen Musik ein Komplettbild erzeugen, das nicht ein einziges, gesprochenes Wort benötigt. 


FAZIT:
Der Untergang ist auch zwanzig Jahre nach seiner Premiere noch ein absolut authentisches, beeindruckendes und vor allem emotional einschlagendes Meisterwerk, das bis heute so nie wieder erreicht wurde: Auf extrem realistische und schockierende Art und Weise werden hier die letzten, gut zwei Wochen des dritten Reiches gezeigt, bis hin zum Fall von Adolf Hitler, der hier so brillant wie niemals sonst dargestellt ist. Eine derartige Perfektion in Einklang mit den tatsächlichen Geschehnissen hat es danach bis heute nie wieder gegeben und schon allein deswegen liebe ich diesen Film bis heute. Story, Schauspiel, Handwerk UND Score greifen hier mit einer Perfektion ineinander, die den Zuschauer fesselt und ihn auch über die gesamte Laufzeit von immerhin 155 Minuten nicht mehr loslässt. Kurzgesagt: Es ist ein beeindruckendes Antikriegs-Drama im Blockbusterkleidchen, basierend auf Zeitzeugenaussagen und mit der enorm wichtigen Botschaft, wie gefährlich Macht, Gier und Größenwahn tatsächlich sein bzw. werden können. Ich persönlich kann auch hier erneut nicht in Worte fassen, wie viel mir dieses Meisterwerk bedeutet. Und ich rate wirklich jedem, der diesen Film noch nicht kennt, ihn sich mindestens einmal anzugucken, denn das, was hier gezeigt wird ist eine so enorm wichtige Botschaft - gerade für die Zeit, in der wir aktuell leben. 


WERTUNG:
Genre: 10
Gesamt: 10


Und das sind meine Gedanken zu Der Untergang von Regisseur Oliver Hirschbiegel aus dem Jahre 2004. Doch an dieser Stelle erneut nun die Frage an Euch: Kennt ihr diesen Film? Mögt ihr ihn genauso wie ich und ist es für euch ebenso ein besonders wertvolles Meisterwerk? Oder könnt ihr generell mit dieser Art von Kunst nichts anfangen? Schreibts mir gern in die Kommentare, denn hier gibt es keine falschen Antworten. Ich freue mich erneut auf jede Meinung. 

Und damit bedanke ich mich erneut ganz herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß, beim Filme- und Seriengucken. Habt eine wunderbare Zeit, viele nette Leute um euch und machts gut, bis zum nächsten mal. 

Sonntag, 4. Mai 2025

Zum ersten Mal: BATMAN BEGINS (2005) | Rewatch

Bruce Wayne ist fest entschlossen, Gotham von der Korruption zu befreien und sich an Joe Chill für den Mord an seinen Eltern zu rächen. Als ihm zu Ohren kommt, dass dieser gerade aus der Haft kommt, wittert Bruce seine Chance: er kreiert sein Alter Ego: Batman. Zum Ninja ausgebildet, stellt er sich fortan den Schurken der Stadt. Und schon bald bekommt es Batman mit dem ominösen Kriminellen Scarecrow zutun...





Gude liebe WatcherZ und herzlich willkommen zu einem weiteren Artikel. Es ist Sonntag und das bedeutet, der BATMAN-Rewatch geht weiter. Und endlich kann ich über die fantastische Trilogie von Christopher Nolan sprechen. Eine, wie ich finde, hervorragende Entschädigung für diesen erbärmlichen Mist aus dem Hause Schumacher, mit dem ich die letzten beiden Wochenenden gequält wurde. Heute spreche ich ENDLICH über die für mich persönlich genommen, beste Originstory, in der gesamten Batman-Lore. Wie immer kommt es natürlich auch hier zu detaillierten Spoilern zu allem, was mit dem dunklen Ritter zutun hat. Und wie immer ist auch dieses Mal erneut alles nur meine persönliche Meinung. Ihr wurdet hiermit gewarnt. 


FILMINFO:
Batman Begins ist ein Action-Adventure aus dem Jahre 2005, basierend auf den DC-Comics, erschaffen von Bob Kane, von Regisseur Christopher Nolan, der zusammen mit David S. Goyer auch das Drehbuch schrieb.. Er hat eine Laufzeit von 142 Minuten, ist ab 12 Jahren freigegeben und startete am 15. Juni 2005 in den deutschen Kinos. In den Hauptrollen sind Christian Bale, Cillian Murphy und Katie Holmes zu sehen. 


PROLOG:
Okay, heute ist es soweit: Wir sind endlich bei den Filmen in diesem Franchise angekommen, über die ich schon so ewig lange detailliert sprechen möchte - und ich weiß auch, viele von Euch da draußen haben sich das gewünscht. Ja, gewissermaßen haben wir auch irgendwie diesen furchtbaren Käse in Form der beiden Schumacher-Filme gebraucht. Denn wenn er es in den späten 90ern nicht geschafft hätte, wirklich alle unsere geliebten Kindheitshelden derart lieblos in die Tonne zu kloppen, hätte Nolan wahrscheinlich niemals die Chance bekommen, uns diese düstere und - wie ich finde - auch extrem abgefuckte Vision von Gotham zu geben - erneut: Was dieser Mann auch anfasst: Er vergoldet es - so auch hier. Und man spürt hier schon beim gucken, dass er enorm viel Freiraum hatte, um uns hier seine ganz eigene Interpretation auf die Leinwand zu zaubern. Aber worum gehts? 

Bevor ich jetzt gleich detailliert über diesen Film spreche, möchte ich an dieser Stelle erneut einen Shot senden: Liebe Marina, es ist so toll, dich wieder bei uns zu haben! Ich hoffe, dass es dir inzwischen wieder besser geht. Lass andere Leute sein, wie sie sind und bleibe nur dir selbst treu. Herzlich willkommen zurück in unserer kleinen Kuschel-Community. Wie du weißt, stehen wir hier alle zusammen und achten aufeinander. In diesem Sinne und mit den Worten des großen Philosophen Farin Urlaub: "Lass die Leute redn und hör ihnen nicht zu - die meisten Leute haben ja nichts besseres zutun!" :)

Aber nun legen wir endlich los. Es geht weiter mit BATMAN auf 4WatcherZ: 


STORY:
Der Film beginnt direkt mit einem Schlüsselmoment: Wir sehen den kleinen Bruce (Gus Lewis), der beim Spielen im Garten in einen Brunnenschacht stürzt. Umgeben von Dunkelheit hört er plötzlich Geräusche, die sich langsam nähern. Eine Schar von Fledermäusen umgibt den Jungen und verängstigt ihn derart, dass er beim Besuch der Oper einen Schock bekommt und direkt nach Hause möchte. Und es kommt natürlich, was kommen muss: Der Kleinkriminelle Joe Chill (Richard Brake) überfällt die wohlhabende Familie und tötet Thomas und Martha jeweils mit einem Schuss in die Brust. Im Sterben liebend, sagt Thomas seinem Sohn, dass alles in Ordnung ist und er keine Angst haben soll. Im Anschluss an dieses Geschehen wächst der Junge zunächst in der Obhut von Butler Alfred Pennyworth (Michael Caine) auf. 

Vierzehn Jahre später soll Chill vorzeitig begnadigt werden, wenn er gegen seinen ehemaligen Zellengenossen aussagt, den mächtigen Mafiaboss Carmine Falcone  (Tom Wilkinson). Der mittlerweile zu einem verbitterten jungen Mann herangewachsene Wayne sieht seine Chance auf Rache gekommen und will Chill nach der Gerichtsverhandlung erschießen, jedoch kommt ihm eine von Falcone  beauftragte Auftragsmörderin zuvor. Waynes Kindheitsfreundin, die Staatsanwältin Rachel Dawes (Katie Holmes), ist erschüttert, als Wayne ihr seine geplante Mordtat gesteht, und wirft ihm vor, dass sein Vater sich für ihn schämen würde. Davon beeindruckt begleitet Wayne Falcone in einen Nachtclub. Der Mafiaboss, ungerührt von Waynes Auftritt, brüstet sich mit seiner Macht, die er nur der Angst der Leute verdankt, und lässt den jungen Mann hinauswerfen. Wayne reist daraufhin um den gesamten Erdball, um kriminelles Denken zu erforschen und seine Ängste zu überwinden. Zum Schein beteiligt er sich an verschiedensten Orten auf der Welt an Verbrechen, wird im Grunde seines Herzens jedoch nie ein Krimineller.

Seine Forschungsreise endet damit, dass er in einem Gefängnis im Himalaya landet. Dort bekommt er Besuch von dem geheimnisvollen Henri Ducard (Liam Neeson). Dieser bietet Wayne an, sich der Gesellschaft der Schatten anzuschließen, einer geheimen Organisation unter der Führung von Ra’s al Ghul (Ken Watanabe), die Verbrecher bekämpft. Nach seiner Entlassung sucht er Ra’s al Ghul in dessen Bergpalast auf. Dort trifft er erneut auf Ducard, der ihn zum Ninja ausbildet. Der endgültigen Aufnahme in die Gesellschaft der Schatten widersetzt er sich jedoch, da er sich weigert, einen Mörder zu exekutieren. Auch lehnt er Ra’s al Ghuls Plan ab, seine von Kriminalität durchzogene Heimatstadt Gotham City zu zerstören. Er muss fliehen, wobei der Bergpalast in Brand gerät und Ra’s al Ghul in den Flammen umkommt. Wayne schafft es mit letzter Kraft, dem bewusstlosen Ducard das Leben zu retten, und lässt ihn bei einigen Einheimischen zurück.

Nach sieben Jahren Abwesenheit kehrt Wayne nach Gotham City zurück, wo er bereits als tot galt, um dort dem organisierten Verbrechen den Kampf anzusagen. In der Öffentlichkeit als schnöseliger, reicher Playboy auftretend, bekundet er außerdem sein Interesse an Wayne Enterprises, dem langjährigen Unternehmen seiner Familie, das mittlerweile der skrupellose William Earle (Rutger Hauer) leitet. In der Firma lernt er den brillanten Entwickler Lucius Fox (Morgan Freeman) kennen. Das ehemalige Vorstandsmitglied, von Earle aufs Abstellgleis geschoben, verwahrt in einer gewaltigen Kelleranlage sämtliche Forschungsprojekte des Unternehmens, darunter nie vermarktete Prototypen wie einen speziellen Schutzanzug und ein gepanzertes Fahrzeug, genannt Tumbler, die er Wayne zur Verfügung stellt. Außerdem entdeckt Wayne unter seinem Anwesen Wayne Manor eine große Höhle und richtet dort seine Operationsbasis ein, die BatCave. Mit Alfreds Hilfe entwickelt er aus Fox’ Ausrüstung einen Kampfanzug und nimmt als maskierter Kämpfer, in Anlehnung an sein eigenes Kindheitstrauma, die Identität Batman an. Er überwacht Polizisten und nimmt Kontakt zu Sergeant James Gordon (Gery Oldman) auf, einem der wenigen nicht käuflichen Polizisten Gothams. Er informiert sich bei Gordon, wie er Falcone das Handwerk legen kann.

Bei seinen Nachforschungen findet er heraus, dass Falcone mit dem Psychiater Dr. Jonathan Crane (Cillian Murphy) zusammenarbeitet, der ein Halluzinogen entwickelt hat, das die größten Ängste eines Menschen hervorruft und verstärkt. Batman gelingt es, Falcone und andere bisher unantastbare Kriminelle an die Polizei auszuliefern und Rachel Dawes Druckmittel gegen korrupte Bürokraten, u. a. den zuständigen Strafrichter, zu übergeben. Im Gefängnis erhält Falcone Besuch von Doktor Crane, für den er schon seit Monaten große Mengen der Angstdroge nach Gotham einschmuggeln ließ. Dieser deutet an, dass er für einen weit mächtigeren Mann als Falcone arbeitet. Er verabreicht Falcone sein Toxin, das den Mafiaboss wahnsinnig werden lässt, und bringt ihn in seine psychiatrische Klinik Arkham. Batmans weitere Nachforschungen führen ihn zu Crane, der den Unvorbereiteten ebenfalls vergiftet, mit Benzin überschüttet und anzündet, wobei Batman nur knapp mit dem Leben davonkommt. Alfred rettet ihn rechtzeitig und Lucius Fox entwickelt ein Gegenmittel für die Droge. Dieses wirkt gleichzeitig als Impfung, wodurch Batman fortan immun gegen das Halluzinogen ist.

Dawes besucht Crane in Arkham, wo dieser enthüllt, dass er seine Anstaltsinsassen das Halluzinogen schon seit längerer Zeit in die Hauptwasserversorgung der Stadt einleiten lässt. Dawes will fliehen, doch Crane nimmt sie gefangen und verabreicht ihr eine tödlich wirkende Dosis der Droge. Da erscheint Batman, schaltet Cranes Handlanger aus, überwältigt den Doktor und verabreicht ihm eine Dosis seines eigenen Halluzinogens. Unter Einfluss der Droge behauptet Crane, für Ra’s al Ghul zu arbeiten. Mit Gordons Hilfe kann Batman die Anstalt mit der sterbenden Dawes vor dem anrückenden SWAT-Team verlassen. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei bringt er sie in die BatCave und verabreicht ihr rechtzeitig das Gegengift.

Auf der Feier zu seinem 30. Geburtstag weist Wayne Fox an, mehr Gegenmittel herzustellen. Fox entgegnet, dass das Gift im Wasser keine Auswirkungen habe, da es nur über die Lungen aufgenommen wird. Dabei erinnert er sich, dass der Vorstandsvorsitzende Earle ihn nach einem verschwundenen Mikrowellensender gefragt hat, der Wasser verdampfen lassen kann. Auch Ducard taucht auf der Feier auf und gibt sich als der echte Ra’s al Ghul zu erkennen. Der Mann, der damals im Palast umkam, war nur ein Strohmann zum Schutz der eigenen Identität. Um seine Gäste zu schützen, wirft Wayne diese durch vorgespielte Betrunkenheit aus dem Haus. Anschließend stellt er seinen ehemaligen Mentor zur Rede. Al Ghul bestätigt, dass Crane tatsächlich für ihn arbeitet, und erzählt Wayne von seinem Plan, Gotham zu zerstören: Die Gesellschaft der Schatten bekämpfe seit Jahrhunderten kriminelle und korrupte Gesellschaften und brachte beispielsweise pestinfizierte Ratten auf römische Handelsschiffe oder legte den großen Brand von London im Jahr 1666. Auch habe die Gesellschaft der Schatten schon einmal mit Hilfe von Ökonomie versucht, Gotham zu vernichten. Dieser Plan scheiterte jedoch an Thomas Wayne durch dessen Engagement und dessen Tod, da hierdurch kurzzeitig die Reichen der Stadt durch Stiftungen halbherzig versuchten, den Verfall Gothams aufzuhalten. Dann lässt al Ghul Wayne niederschlagen und Wayne Manor in Brand stecken. Nur mit Alfreds Hilfe kann Wayne sich in die BatCave retten.

Al Ghul und seine Gruppe bringen mit Hilfe der entwendeten Mikrowellenwaffe das mit dem Halluzinogen verseuchte Trinkwasser zum Verdampfen und lösen eine Massenpanik in einigen Stadtteilen aus. Al Ghul plant, mit Gothams Hochbahn in den Wayne-Tower, das Zentrum von Gotham, zu rasen und somit alle Wasserleitungen in der ganzen Stadt zu sprengen. Währenddessen trifft Dawes in dem Getümmel erneut auf Crane, der sich nun Scarecrow nennt. Sie kann den ehemaligen Anstaltsleiter mit ihrem Elektroschocker verjagen. Batman gelangt in den fahrenden Zug und stellt al Ghul. In dem folgenden Kampf zerstört al Ghul die Steuerung, sodass der Zug nicht mehr stoppen kann. Gordon gelingt es jedoch, die Schienen kurz vor dem Wayne-Tower mithilfe von Batmans Tumbler zu zerstören. Batman, dessen Kodex es verbietet, al Ghul zu töten, entscheidet sich dazu, ihn auch nicht retten zu müssen, und lässt ihn mit dem entgleisenden Hochbahnzug in den Tod stürzen.

Dawes, die durch eine bewusste Äußerung Batmans dessen wahre Identität kennt, erklärt Wayne, dass sie nicht mit ihm zusammen sein kann, da sie Wayne liebt und nicht Batman. Jedoch korrigiert sie ihre frühere Meinung und lobt ihn mit den Worten, dass sein Vater stolz auf ihn wäre. Wayne feuert Earle und setzt Fox als neuen Vorstandsvorsitzenden von Wayne Enterprises ein, dessen mehrheitliche Aktienanteile er in den vergangenen Wochen heimlich aufgekauft hatte. Gordon installiert auf einem Dach ein Lichtsignal zum Hilferuf an Batman, den neuen Beschützer von Gotham City. Er berichtet Batman, dass kürzlich ein brutaler Bankräuber aufgetaucht sei, der einen Doppelmord begangen und eine Joker-Spielkarte hinterlassen habe. Batman verspricht Gordon, sich darum zu kümmern...


MEIMUNG:
Dieser Film bietet so ziemlich alles, was ein moderner Comic-Blockbuster haben muss. Doch wie immer der Reihe nach: Christian Bale als Bruce Wayne/Batman ist für mich persönlich die beste Entscheidung aller Zeiten gewesen. Was der Typ sich hier alles angefressen und antrainiert hat, ist einfach nur unglaublich. Erneut: Das ist Leidenschaft und Hingabe für eine Rolle. Und obwohl allgemein bekannt ist, wie gefährlich sowas werden kann... Er macht das bis heute so und ich finde es einfach nur beeindruckend, denn auch dieser Mann ist ein richtiger Künstler. Und seine oberste Priorität als Batman ist es, niemanden zu töten, sondern seinen Gegnern derart Angst einzujagen, dass sie im besten Fall geläutert werden. Das hat man wirklich den ganzen Film über, seit diesem Schlüsselelement im Brunnen. Generell finde ich, diese Reihe ist sehr inspiriert von Sam Raimis Interpretation über Peter Parker. Ich finde hier immer wieder deutliche Parallelen, auf die ich immer mal wieder eingehen werde. Dennoch kopiert Nolan nicht einfach nur. Daneben dann Cillian Murphy, nach den 28-Filmen nun die erste Produktion für mich und auch er rockt es einfach nur. Wir glauben zunächst, dass Scarecrow tatsächlich der Hauptschurke in diesem Film ist, doch er ist letztlich nur ein Handlanger von Al Ghul. Und auch hier: Boah ist er gut. Nach außen der einflussreiche und überhebliche Leiter von Arkham - insgeheim doch einer der angsteinflößendsten Schurken überhaupt, wenn er mit seiner Maske in Aktion tritt, diese Halluzinationen hervorruft und auch hier erneut: Wie das gefilmt ist: Das ist Bildsprache, wir brauchen kaum Dialog. Doch ich war ja noch beim Cast: Und das bringt mich noch zu Katie Holmes als Staatsanwältin und Kindheitsliebe von Bruce, Rachel Dawes, die letzteren zurückhaben will, jedoch nicht an Batman interessiert ist. Erneut erkenn ich eine Parallele zu Spider-Man, an dessen Ende Peter seine Gefühle verschweigt, da er Spidey ist. Hier dreht Nolan diesen Sideplot einfach mal um 180 Grad - und es funktioniert hervorragend. Der restliche Cast, wir haben echt Starbesetzung bis in die Nebenrollen und jeder einzelne Name, der auftaucht, ob nun Morgan Freeman als Fox, Gary Oldman als Seargent Gordon, der hier wesentlich mehr zutun bekommt als noch in den Schumacherfilmen, wo er einfach nur DA war und man fragt sich: WIESO?! Ich mag jetzt nicht über jeden einzelnen Schauspieler reden, denn sie sind hier wirklich alle brillant. 

Nach den beiden Totalausfällen von Joel Schumacher sollte Nolan nun die Möglichkeit bekommen, eine modernere und zugleich viel düstere und realistischere Adaption der Comicreihe von Bob Kane zu inszenieren. Als Unterstützung holte man sich Autor David S. Goyer ins Boot, der zuvor u.a. auch schon das Drehbuch zu Blade II schrieb. Er kennt sich am besten in der Comic-Materie aus und wurde deshalb mit ins Team geholt. Und ich liebe wirklich, wie dieser Film geschrieben ist. Man hat sich hier so viele Gedanken gemacht, gerade über intelligentes Storytelling, wenn Al Ghul immer wieder darauf drängt, dass Wayne ein "Echter Ninja" werden soll und ihn verweichlicht nennt. Ich so, das ist verdammt gut geschrieben. Genauso wie die Einsicht am Ende, wo er erneut seinem Statement, "kein Henker zu werden" treu bleibt, ihm dann aber sagt, ich muss dich allerdings auch nicht retten. Das ist wirklich brillant und zeigt, wie sich Wayne in den ersten Tagen als Verfechter der Gerechtigkeit verändert hat nachdem er eigentlich blind vor Rache nur auf den Tod von Chill aus war. Die Kameraarbeit und das Setting sind ebenfalls mehr als nur beeindruckend. Richtige Setpieces, praktische Effekte wie z.B. echtes Feuer, oder dass man mit der Cam durch die Straßen fährt... Bei laufendem Verkehr. Erneut: Dieser Film hat extrem viele Einflüsse von Sam Raimi - und das, ohne dabei wie ein Rip-Off zu wirken, weil es hier eine gänzlich andere Erzählweise ist. Dazu mag ich den Look von Gothams versifften Vierteln, dieser extrem dystopische und abgefuckte Look, es ist dreckig, miefig, die Leute benehmen sich extrem asozial und überall herrschen Banden- und Machtkämpfe. Dem gegenüber steht dann die betuchte High-Society, bestehend aus Macht, Geld und Korruption. Nie zuvor war diese Stadt derart genial inszeniert, ich so erneut: Das ist alles on Screen und wir haben CGI nur als Hilfsmittel. Ich liebe sowas einfach nur. Es erinnert an die großen Hollywoodblockbuster wie z.B. T2.  

Die Kostüme sind - soweit es mich betrifft - die besten, die ich jemals sah. Auch die Idee, dass man dies zunächst über Firmengelder finanziert, später dann die eigenen Sachen nutzt, die von Wayne Enterprises in Auftrag gegeben, jedoch nie genutzt wurden, ist hier so viel logischer: In den vorigen Filmen aus dem Burton-Universum wurde der ganze Kram von Alfred entwickelt und gebaut und ich hab mich da immer gefragt, woher kommt das alles - der Typ ist uralt und soll das alles allein machen? Hat für mich nur bedingt funktioniert. Trotz eines hervorragenden Michael Gough in dieser Rolle. Das Symbol der Fledermaus als Zeichen der größten Angst Bruce Waynes, das ihn letztlich dazu inspiriert, seine Gegner genauso zu verängstigen - auch das zeigt erneut den Wandel dieses Mannes: Ich muss zu dem werden, was mir persönlich die größte Angst macht, nur so kann ich diesen Leuten Respekt und Furcht einflößen und sie damit eventuell sogar läutern. Und das ist wirklich erneut sehr stark geschrieben. Maske und Makeup, wenns denn dann mal zur besagten Action kommt, geht man auch hier all in. Und obwohl der Film an sich kaum blutige Passagen hat, wirken die Kämpfe realistisch. Ansonsten sind die Figuren wirklich nahezu perfekt dargestellt, sodass ich hier im großen und ganzen nicht mehr viel sagen muss. 

Der Score, hier nun nicht mehr von Danny Elfman, sondern dem deutschen Hollywoodpionier Hans Zimmer, der auch schon Pearl Harbor und Terminator Genysis vertont hat. Zimmer arbeitet hier nun mit James Newton-Howard zusammen. Man erkennt das typische Batman-Theme heraus und doch bauen Zimmer und Howard hier einen Klangteppich drumherum, der Blockbustertypisch komponiert ist. Alles in allem gefällt mir der Score zu diesem Film sehr gut, aber teilweise vermisse ich die typischen Elfman-Vibes aus dem Score der Burton-Filme. 


FAZIT:
Batman Begins ist für mich persönlich bis heute einer der besten Filme aller Zeiten. Denn gerade was den Comic-Sektor und die beiden Vorgänger betrifft, hat Nolan hier ein Comic-Epos geschaffen, dem es gelingt, sowohl die Dramatik und die Gebrochenheit von Bruce Wayne, sowie seine Entschlossenheit für Gerechtigkeit perfekt auszubalancieren. Wir sehen die Tragik, wir sehen die Urängste, wenn dieser Junge da im Brunnen sitzt - und ja. Wir fühlen und leiden mit ihm - Diese Emotionen teilweise dann nur durch Bildsprache zu transportieren, sowas kann Nolan und das zeigt er auch immer wieder. Trotz seiner immensen Laufzeit von deutlich über zwei Stunden habe ich bei diesem Film nicht ein einziges Mal Langeweile und/oder sinnlos dummes Zeug aufkommen gesehen. Das Pacing ist überragend und stellenweise versetzt man uns in Flashbacks immer wieder in de direkte Konfrontation mit den beiden schlimmsten Momenten in Bruce's Leben. Die Kameraarbeit, die diese Dystopie in der Stadt so perfekt einfängt, ist einfach nur wundervoll. Es wirkt beengt, dreckig, wir sehen überall Müllberge und trotzdem glaubt Bruce weiter an das Gute in jeder menschlichen Seele. Das ist einfach wundervoll.  Für mich persönlich genommen, ist dieser Film eine der besten Comicadaptionen aller Zeiten und ein bahnbrechendes Meisterwerk das seinerzeit den Grundstein für die wohl düsterste und realistischste Interpretation von Batman legte. 


WERTUNG:
Genre: 10/10
Gesamt: 10/10

Und das sind meine Gedanken zu Batman Begins von Christopher Nolan. Doch jetzt frage ich euch: Wie steht ihr zu dieser Interpretation? Ist es für euch ebenso ein Meisterwerk? Welchen Darsteller findet ihr hier besonders herausstechend? Schreibts mir gern in die Kommentare, was ihr darüber denkt. 

Und somit bedanke ich mich erneut recht herzlich fürs Reinklicken und Durchlesen und wünsche euch wie immer ganz ganz viel Spaß beim Filmegucken. Nächsten Sonntag geht es hier weiter mit The Dark Knight aus dem Jahre 2008 - und schon gleich vorweg eine kleiner Spoiler: Ich befürchte, zu diesem Film wird mein Review nochmal ne ganze Ecke länger. 

Bis dahin wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Filmegucken. Habt eine gute Zeit, nette Leute um euch und machts gut, bis zum nächsten mal.